PREUß — Das Lokal aus Berlin-Mitte

  • Es fehlt an Ladeinfrastruktur und diese wird nicht hinreichend schnell ausgebaut. Zudem wandern die Unternehmen (Ford) ab, sodass auch da CO2-Probleme bestehen könnten. Wenn es hins. der Ladeinfrastruktur keine Verbesserungen gibt, werden die Leute weiter Verbrenner fahren, obwohl CO2-ärmere Verbrenner auf den Markt kommen könnten.

    Das ist in der Tat ein guter Punkt. Ein Verbrennerverbot als einzige Maßnahme wird nicht funktionieren.


    Es ist tatsächlich so, dass zum einen die Ladeinfrastruktur noch nicht ausreichend ausgebaut ist, zum anderen ist es aber auch tatsächlich so, dass es überhaupt nicht möglich ist genug Ladeinfrastruktur zu schaffen, damit jeder Verbrenner 1 zu 1 durch ein Elektrofahrzeug ersetzt wird. Ich habe mich schon mit Städteplanern zu dem Thema unterhalten (/SO/Das Unternehmen, für das ich arbeite, ist in dem Bereich tätig /SO/), Ein derartig breitflächiger Ausbau ist logistisch gar nicht möglich.


    Deswegen muss ein Ziel sein die Menschen ein Stückweit vom Individualverkehr zu lösen, in dem durch einen breitflächigen Ausbau des Öffentlichen Personenverkehrs, und durch einen Ausbau von Carsharing Angeboten, eine sinnvolle Alternative geschaffen wird. Das wird im städtischen Raum fantastisch funktionieren.


    Auf dem ländlichen Raum natürlich weniger, da müssen wir uns nichts vormachen. Deswegen müssen zeitgleich außerdem Möglichkeiten geschaffen werden, wie die Elektromobilität für diese Menschen erschwinglich ist.


    Dass die Automobilbranche ernsthaft abwandert, glaube ich nicht. Dafür ist der europäische Markt zu lukrativ, zu bedeutend. Wandert eine Marke ab, wird eine andere Marke nachrücken. Elektromobilität wird ein lukrativer Absatzmarkt sein, den haben westliche Marken mit wenigen Ausnahmen nur bisher konsequent verschlafen.


    In dem Kontext müssen wir uns auch vielleicht von der Illusion lösen, dass CO2 ärmere Verbrenner kommen werden. Historisch betrachtet war die Automobilindustrie eher bereit Tests zu manipulieren, als ernsthaft sparsame Modelle zu bauen. Und insbesondere der Automobilmarkt hatte historisch die Tendenz destruktiven Technologien festzuhalten, wenn man sie nicht zu Innovationen zwingt. Deswegen ist das Verbot wirtschaftlich betrachtet vielleicht eine größere Chance, als man auf den ersten Blick glaubt. Wir trennen uns von den unbeweglichen Dinosauriern der Branche, und schaffen Raum für die jungen, flexiblen.


    Dennoch: Ich hätte auch lieber gesehen, dass man es zunächst mit weniger drastischen Marktwerkzeugen versucht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in der breiten Bevölkerung besser funktioniert hätte. Das Konzept des "positiven Anreizes" scheint der Politik vollkommen abhanden gekommen zu sein.

  • Dass die Automobilbranche ernsthaft abwandert, glaube ich nicht.

    Die Automobilbranche ist schon längst über den Punkt hinweg, mehr in Deutschland zu investieren. Alle großen deutschen Automobiler expandieren nach Südamerika, Asien oder Osteuropa, einfach weil man da günstiger Produzieren kann. Die ganze Forschungs- und Innovationsbranche wird aber definitiv in Deutschland bleiben, weil man das benötigte hochqualifizierte Personal in den angesprochenen Gegenden schwieriger findet.


    Ich bin bzgl. des Verbots allgemein aber auch skeptisch. So wie ich Deutschland kenne, ist es ausgeschlossen, dass die angesprochenen Infrastrukturmängel innerhalt von 10 Jahren so weit behoben werden könnten, als dass E-Mobilität den Verbrenner 100 % ersetzen kann. Zusätzlich zur Ladeinfrastruktur kommt ja noch der insgesamt deutlich steigende Stromverbrauch. Dafür ist das Stromnetz wohl noch nicht gerüstet und vor allem sind wird bzgl. der Stromproduktion (Ausbau der erneuerbaren Energien) ja auch maximal ineffizient.


    Ich glaube auch, das man das Thema Mobilität in Zukunft einfach ein wenig anders denken muss. Ich weiß, die Deutschen schwören auf den Individualverkehr und ich kann das auch nachvollziehen, aber auf Dauer werden wir - wenn wir ein ernsthaftes Interesse daran haben, den Klimawandel zu verlangsamen - auch verstärkt andere Lösungen und Ansätze brauchen.

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    Administrator


    Wünsche, Anliegen, Anregungen gerne hier.

  • Sagen wir, wie's ist: Man hat es in den letzten Jahrzehnten komplett verschlafen notwendige Änderungen an unserer Lebensart im ausreichenden Maße anzustoßen. Das betrifft die Energiewende, aber auch die Verkehrswende. Ich fürchte, selbst wenn man jetzt viel Geld in die Hand nehmen würde, würde das alles nicht so schnell klappen, wie wir es wollen würden. Ich glaube mehr als viele andere Völker ist der Deutsche ein Gewohnheitstier, er mag schnelle Veränderungen nicht. Langsame, graduelle Änderungen macht er vielleicht noch mit, aber dass sich Dinge von heute auf morgen ändern müssen, das wird er nicht mitmachen wollen.

  • Denkt sich beim neuen PNS-Plakat nur, dass Sie „freien Verkehr für freie Bürger“ lustiger gefunden hätte.

    Ordert sich im Anschluss nen Milchkaffee und arbeitet an ihrem IPad

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    Mitglied des Deutschen Bundestages |12., 16., 20. und 21. Legislaturperiode |

    Vizepräsidentin des XX. Deutschen Bundestages

    Ehemalige Fraktionsvorsitzende der Internationalen Linke im Bundestag


    Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

    Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft

    Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Soziales, Kultur und Finanzen


    Generalsekretärin der I:L

    Ehemalige Parteivorsitzende der I:L



  • Denkt sich beim neuen PNS-Plakat nur, dass Sie „freien Verkehr für freie Bürger“ lustiger gefunden hätte.

    Ordert sich im Anschluss nen Milchkaffee und arbeitet an ihrem IPad

    Fuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuck.

    Das wäre lustiger gewesen.

    schiebt ihre Visitenkarte rüber.

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  • Zitat

    H.Knoller

    Verwechseln Sie hier gerade nicht den 1 und den 2 Weltkrieg?

    Es wäre mir neu das die deutsche Reichswehr zu irgendeiner Zeit zwischen 1914-1919 in der Niederlande gekämpft hat.

    Guter Mann , ich verwechsele hier gar nicht, da sind wohl eher sie.

    Wann und wo sprach ich den je vom 2. WM? Ich bezog mich auf Wilhelm II. und jener regierte nun einmal von 1888 bis 1918, also in der Zeit des 1. WK !

    Kommen wir nun nochmal zum Vereinigten Königreich der Niederlande, obwohl offiziel neutral, tummelten sich britische U-Boot in holländischen Häfen, unterstützte man den Wiederstand in belgien und Luxenburg, was es damit zum Feind des kriegfrührenden Kaiserreichs machte!

    Um im Kriegszustand zu sein müssen nicht unbedingt Truppen aufmarschieren und Kämpfe stattfinden!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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    Einmal editiert, zuletzt von Christian von Wildungen ()

  • Sie reden hier wieder Blödsinn.

    Nach dieser Logik wäre auch die Schweiz im 2. Weltkrieg eine Kriegspartei gewesen.

    Genauso wie wir heutzutage keine Kriegspartei sind weil wir die Ukraine unterstützen genauso wenig war die Niederlande eine Kriegspartei im 1.ten Weltkrieg.

  • Ich finde ja, etwas kritischer kann man den Kapitalismus im Allgemeinen schon bewerten. Er hat nicht nur Gutes hervorgebracht, das lässt sich nicht leugnen. Zentrale Probleme der aktuellen Weltlage haben ihre Ursache im Kapitalismus. Das Plakat ist schon eine sehr einseitige Deutung der Dinge, was grundsätzlich nie gut ist. Denn es gibt nun mal nicht nur Schwarz und Weiß. Der Kapitalismus hat auch den massiven Raubbau am Planeten beschleunigt und und wird uns eine Welt hinterlassen, die von Klimakatastrophen gezeichnet sein wird und das immer häufiger und und immer extremer. Klimakatastrophen zerstören nicht nur ganze Landstriche, sie kosten auch Menschenleben.

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    Und warum haben dann wirtschaftlich freiere Länder eine bessere Bewertung in Sachen Umweltschutz durch die Yale-Universität als wirtschaftlich unfreiere Länder (siehe meinen Gastbeitrag in der Berliner Allgemeinen vom Sonntag)?

    Hat unsere Art zu Leben etwa ausschließlich regionale Auswirkungen oder werden die Dinge, die wir konsumieren oder als Rohstoffe benötigen, vielleicht auch auf anderen Erdteilen produziert und das unter eher schlechten Bedingungen?

    Der spanische Ökonom Daniel Fernández Méndez hat gezeigt, dass diejenigen Länder, mit denen die Industrieländer kooperieren, einen eher höheren Umweltschutzindex als diejenigen, mit denen wir nicht kooperieren. Das Gegenteil des Dreck-Outsourcing-Arguments ist der Fall.

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    XVIII. Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

    Parteivorsitzende der Liberal-Konservativen Allianz


    XII. und XIV. Bundesministerin der Finanzen a. D.

  • Ich finde ja, etwas kritischer kann man den Kapitalismus im Allgemeinen schon bewerten. Er hat nicht nur Gutes hervorgebracht, das lässt sich nicht leugnen. Zentrale Probleme der aktuellen Weltlage haben ihre Ursache im Kapitalismus. Das Plakat ist schon eine sehr einseitige Deutung der Dinge, was grundsätzlich nie gut ist. Denn es gibt nun mal nicht nur Schwarz und Weiß. Der Kapitalismus hat auch den massiven Raubbau am Planeten beschleunigt und und wird uns eine Welt hinterlassen, die von Klimakatastrophen gezeichnet sein wird und das immer häufiger und und immer extremer. Klimakatastrophen zerstören nicht nur ganze Landstriche, sie kosten auch Menschenleben.

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    Und warum haben dann wirtschaftlich freiere Länder eine bessere Bewertung in Sachen Umweltschutz durch die Yale-Universität als wirtschaftlich unfreiere Länder (siehe meinen Gastbeitrag in der Berliner Allgemeinen vom Sonntag)?

    Hat unsere Art zu Leben etwa ausschließlich regionale Auswirkungen oder werden die Dinge, die wir konsumieren oder als Rohstoffe benötigen, vielleicht auch auf anderen Erdteilen produziert und das unter eher schlechten Bedingungen?

    Der spanische Ökonom Daniel Fernández Méndez hat gezeigt, dass diejenigen Länder, mit denen die Industrieländer kooperieren, einen eher höheren Umweltschutzindex als diejenigen, mit denen wir nicht kooperieren. Das Gegenteil des Dreck-Outsourcing-Arguments ist der Fall.

    Es zeigt auf der anderen Seite aber auch, daß nationale Umweltschutz-Bestrebungen sich international auswirken können und daß man Diskussionen diesbezüglich nicht einfach mit aBeR cHiNa!!!111! abwiegeln kann.

  • Freilich, aber es muss mit Realismus erfolgen, damit China und co. ebenfalls CO2-Emissionen reduzieren. Von radikalen Degrowth-Ideen sollten wir tunlichst Abstand nehmen.

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  • Naja, Degrowth hat ja auch bislang keine Partei gefordert, oder etwa doch? Allerdings muß sich die Wirtschaft um weiter wachsen zu können, nachhaltiger und ressourcenärmer werden. 'Immer höher, schneller, weiter' wird irgendwann nicht mehr funktionieren wenn man nur endliche Mittel hat. Das kann Ihnen jedes Grundschulkind erklären.

  • Von radikalen Degrowth-Ideen sollten wir tunlichst Abstand nehmen.

    Eine künstliche Begrenzung des Wirtschaftswachstums als ganzes ist offenkundig eine Schnapsidee. Die gesamte Weltwirtschaft basiert auf dem Gedanken des stetigen Wachstums und daran ist prinzipiell auch nichts auszusetzen. Eine punktuelle Begrenzung in einigen Bereichen, die zu Lasten unseres Planeten gehen, ist aber sicherlich ein Gedanke wert. Gewisse Rohstoffe werden nun mal nicht bis in alle Ewigkeit zur Verfügung stehen und entsprechend wird hier eine Regulation ohnehin früher oder später notwendig werden. Es ist sicherlich gesünder die Nutzung dieser Ressourcen künstlich, dafür aber stetig und langsam zu reduzieren als irgendwann den harten Cut zu haben, wenn sie von einem Tag auf den anderen plötzlich gar nicht mehr zur Verfügung stehen.

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  • Naja, und der zunächst logisch klingende proportionale Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch ist widerlegt. Der Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch ist seit dem späten 20. Jahrhundert rückläufig, weil die Unternehmen ressourcen- und damit kostensparend wirtschaften wollen. Einfaches Beispiel: Wasserverbrauch in den USA -

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    der absolute Verbrauch sogar (und nicht nur der pro Kopf) ist rückläufig - trotz steigender Bevölkerungszahlen in den USA. Andere Rohstoffe auch. Man betrachte es beim Smartphone, das alltäglichste Beispiel hierfür; es ersetzt Wecker, Kamera, Lexikon, Telefon und viele andere Geräte und verbindet es in einem. Wunderbar, die schöpferische menschliche Kraft.

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