Durch das Verbot der Unabhängigen Listen bei der Bundestagswahl wird parteilosen Mitspielern die Teilhabe an der Hauptmechanik des Spiels verwehrt. Das ist sehr schade, da dadurch ein Reizpunkt des Spiels wegfällt. Nicht jeder füllt sich durch die existierenden Parteien angesprochen, und mancher erhofft sich bei der Anmeldung vielleicht seine eigene Klein(st)partei.
Ich verstehe natürlich, dass die Parteipolitik in der deutschen Politik eine Kerncharakteristik ist, und man diese natürlich bevorzugt simulieren möchte. Aber Kleinparteien werden so aktuell gar nicht simuliert, obwohl diese bei den Vergangenen Wahlen durchaus eine Rolle gespielt haben - bei der jüngsten Bundestagswahl haben die Sonstigen schließlich immerhin 8,7% der Zweitstimmen geholt.
Unabhängige Listen könnten Kleinparteien gut simulieren, eine Art Stand-In sein.
Ich möchte deswegen eine Mittelwegslösung vorschlagen:
Unabhängige Listen werden wieder erlaubt. Bei der Bundestagswahl werden die Zweitstimmen für Unabhängige Listen jedoch halbiert.
So könnten Kleinparteien an der Wahl Teilnehmen, ein Einzug wäre aber extrem unwahscheinlich. Nehmen wir an, das 50 Stimmen bei der Bundestagswahl abgegeben werden, müssten 5 Personen für die Liste Stimmen, um Sie in den BTW zu hieven - das wiederum entspreche auch der Zahl der aktiven Mitglieder, die für eine Parteigründung nötig wären.
Ich denke, das wäre eine elegante Lösung, auch den kleinen, unabhängigen die Teilnahme zu ermöglichen, mit einem fließenden Übergang zur Parteigründung (i.S. vDGB), und ohne eine Zersplitterung des Bundestages befürchten zu müssen.