Bundespräsident Augstein empfing am Vormittag die Minister von Hohenelmen-Lützburg, Lefèvre, Heusinger, Miller und Wolf, den Staatssekretär Munoz sowie die Frau Herz, um die von der Bundeskanzlerin angestrebte Kabinettsumbildung zu finalisieren.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Frau Bundeskanzlerin hat mir mitgeteilt, einige Veränderungen in Ihrem Kabinett vornehmen zu wollen. Gerne komme ich meiner aus Art. 64 Abs. 1 GG folgenden Pflicht nach und folge der Bitte der Kanzlerin. Die Kabinettsumbildung hat zur Folge, dass einige verdiente Bundesminister ihre Entlassungsurkunde überreicht bekommen. Ich möchte zunächst den scheidenden Ministern Heusinger und Wolf für ihr langes Engagement in der deutschen Politik danken. Seinem Land in der herausragenden Position eines Bundesministers dienen zu dürfen, ist eine große Ehre und Verpflichtung zugleich. Das Leben der Landsleute durch politische Entscheidungen verbessern zu dürfen, ist - das weiß ich aus eigener Erfahrung - eine sehr erfüllende Aufgabe. Gleichzeitig fordert diese Position aber auch persönliche Tribute. Das eigene Privat- und Familienleben muss hinter den fordernden Dienst am deutschen Volk zurücktreten. Sie, lieber Herr Heusinger und Herr Wolf, haben nun die Möglichkeit, wieder mehr Zeit mit Ihren Familien zu verbringen und ein Leben abseits der Politik zu leben. Genießen Sie das. Für diese Zukunft wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie alles Gute!
Die von der Bundeskanzlerin erbetene Entlassung von Bundesminister von Hohenelmen-Lützburg ist vor dem Hintergrund des Ergebnisses der jüngsten Bundesversammlung zu betrachten. Ich möchte den heutigen Termin auch zum Anlass nehmen, meinem Amtsnachfolger zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland zu gratulieren. Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand bei der Amtsführung. Unser Vaterland verdient einen Bundespräsidenten, der sich durch Prinzipientreue, Charakterstärke, Aufrichtigkeit und Bodenständigkeit auszeichnet. Mögen Sie und Ihre Arbeit all diesen charakterlichen Anforderungen gerecht werden. Dem deutschen Volk als sein Staatsoberhaupt dienen zu dürfen, ist nicht nur ein Privileg; es ist vor allem eine Verpflichtung.
Neben dem im Kabinett verbleibenden und lediglich neue Aufgaben wahrnehmenden Ministern Lefèvre und Miller, denen ich selbstredend zu ihren neuen Aufgaben gratuliere, steigt mit Juan Munoz ein Staatssekretär in den Rang eines Bundesministers auf. Sie, werter Herr Munoz, kennen das Justizressort bereits gut und werden sich mit Sicherheit auch Ihre neuen Aufgaben mit großem Engagement wahrnehmen. In diesem Zusammenhang darf ich auch Frau Marlen Herz zu ihrer Nominierung als Bundesministerin für Arbeit und Soziales gratulieren. Sie werden fortan ein großes Haus mit vielfältigen Zuständigkeiten leiten. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung wünsche ich Ihnen alles Gute und eine glückliche Hand.
Im Anschluss überreichte der Bundespräsident die Entlassungs- und die Ernennungsurkunden.
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