Beiträge von Johannes Lichter

    Wenn Sie die bürgerliche Mitte sind, dann ist die Allianz sozialistisch...


    Zum Karneval wären Sie der größte Spaßvogel. Nur leider sind wir hier nicht beim Karneval...

    stellt eine Zwischenfrage:


    Frau Präsidentin,

    Herr Gilbert,


    Sie fordern einerseits mehr Aktivität vom SDP-Teil der Landesregierung und fordern andererseits den Rücktritt der Landesregierung. Wie bringt ein Rücktritt der Landesregierung mehr Aktivität in jene? Stimmen Sie mir zu, dass durch einen Rücktritt der Landesregierung der Stillstand fortbesteht, da sich erst eine neue Landesregierung finden müsste?

    Seit wann bin ich denn bitte demokratiefeindlich, Frau Christ? Haben Sie nichts besseres zu tun als mit Falschbehauptungen Menschen zu schaden? Schlagen Sie daraus politisches Kapital?

    Muss ich Sie daran erinnern, dass Sie in Düsseldorf die Menschen in einer Art und Weise gegen die Landes- und Bundespolitik aufgehetzt haben, sodass diese das Landeshaus, den Sitz des Ministerpräsidenten, demolierten? Für einen Demokraten haben Sie mehr als eine rote Linie überschritten.

    Wenn das FFD eine Brandmauer gegen Rechtsradikale hat, dann ist diese Brandmauer wirkungslos.

    Nein, ich widerspreche Ihnen grundsätzlich, dass die Anredeform "Frau Präsident" weder gängig noch grammatikalisch richtig ist.

    Mit Verlaub, die Rache spinnt.

    Es ist ein kleiner aber feiner Unterschied, ob man sowas über ein sog. 3. Welt Land sagt, oder über ein Teil von Deutschland, der sich viel zu wichtig nimmt. Denken wir nur Mal ans Saarland, wo wir uns über die Familienangehörigen von Saarländer lustig machen...

    Wenn man sich nach ihrer Meinung nach zu wichtig nimmt, dann können ja die anderen Bundesländer sicher auf denn unwichtigen Länderfinanzausgleich mit dem Geld aus dem unwichtigen Bayern verzichten oder?

    Exakt. Den Länderfinanzausgleich gibt es nicht mehr.

    Es ist ein kleiner aber feiner Unterschied, ob man sowas über ein sog. 3. Welt Land sagt, oder über ein Teil von Deutschland, der sich viel zu wichtig nimmt. Denken wir nur Mal ans Saarland, wo wir uns über die Familienangehörigen von Saarländer lustig machen...

    Bayern nimmt sich nicht zu wichtig, es ist wichtig. Ohne das starke Bayern wären die linken Wolkenkuckucksheime Berlin und Bremen gar nicht überlebensfähig.

    Die DDR hat 40 Jahre ohne Bayern überlebt. Und deren Führung hat unter Honecker gewiss keine bessere Wirtschaftspolitik betrieben als Berlin oder Bremen. Bei Berlin gibt es auch teilungsbedingte Sondereffekte zu beachten. Während Westberlin im Kalten Krieg aufgrund seiner Insellage geradezu mit Bundesmitteln überhäuft wurde und während dieser Jahrzehnte sich Verteilungsstrukturen entwickelt und verfestigt haben, wurde unter Kohl der Stadt der Geldhahn zugedreht. Berlin ist finanzpolitisch gesehen ein Drogenabhängiger auf kaltem Entzug. Anstatt dieser Stadt zu helfen, sagt man zu ihr: Helfe dir selbst, indem du sparst.


    Im Übrigen war Bayern zu Beginn der Bundesrepublik nicht mehr als ein Agrarland. Nur durch bundespolitische Förderung und der Solidarität der anderen Bundesländer (Länderfinanzausgleich) steht Bayern heute dort, wo es steht. Etwas mehr Dankbarkeit wäre da schon möglich und richtig.

    Wie kann es sein, dass wir nun von Vertretern der SDP attackiert werden, weil eine basisdemokratische Entscheidung herbeigeführt wurde? Ich finde das Auftreten hier aktuell extrem beschämend und bin beinahe froh darüber, dass sich die Basis gegen die Aufnahme von Verhandlungen entschieden hat.


    Innerhalb der Partei findet längst ein Diskurs über die Gründe einer Ablehnung statt. Dass dem Vorstand nun aber vorgeworfen wird, er wäre sich nicht im Klaren was die Basis wünscht, ist lächerlich. Bisher hat sich kein Mitglied der Grünen gegen die Verhandlungsführung des Bundesvorstandes ausgesprochen und auch das Ergebnis schien inhaltlich nicht auf große Ablehnung zu stoßen. Sicherlich ist auch eine personelle Komponente Teil einer solchen Entscheidung und ich könnte verstehen, wenn Mitglieder der Grünen gerade wegen solcher Ausfälle der SDP uns gegenüber keine Zusammenarbeit mit der SDP für möglich halten.

    Ich gehe davon aus, dass die Wortwahl meiner Parteifreunde und -freundinnen eine Folge jener Ungewissheit ist, dass sie - wie ich und andere auch - nicht wissen, woran sie bei den Grünen sind. Das eine bedingt das andere.


    Ich denke, es wäre ratsam, wenn die Grünen sich parteiintern über den weiteren Kurs auf Bundesebene einigen und das Ergebnis dieser Einigung klar und offen gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren. Sobald die anderen Parteien wissen, woran sie bei den Grünen sind, werden sich die Wogen wieder glätten.

    Ich bin überrascht, verblüfft und verwundert. Und die Welt verstehe ich auch nicht mehr. Die Grünen lehnen zum 2. Mal in Folge eine Koalition mit der SDP ab. Die Basis stimmt dagegen. Das ist zu respektieren. Die Frage, die ich mir und den Grünen stelle, ist: Was hätte anders laufen müssen, dass das Ergebnis anders ausgeht? Ihr lasst mich gerade sehr ratlos zurück.