Wir stellen ja insgesamt eine Medianverschiebung zu den "großen drei" Parteien fest. Ist die Zeit der Kleinparteien im Bundestag womöglich einfach vorbei? Wie bewerten Sie diese Entwicklung?
Das ist tatsächlich sehr bedauerlich. Einen Rückgang in ein Zweieinhalb-Parteien-System oder dergleichen kann sich eigentlich niemand wünschen.
Tatsächlich haben diese Bundestagswahl sehr viele Parteien teilgenommen, was für unsere Demokratie eigentlich eines der besten Zeichen ist, die es geben kann. Tatsächlich ist es doch die ungewöhnliche Stärke der Allianz und die Konsolidierung des linken Lagers in der SDP die diesen Eindruck hervorruft.
Genauso wie die Konsolidierung des liberalen Lagers in zwei Parteien: uns und den Grünen, zugegebenermaßen beide eher linksliberal eingestellt. Denn weder Forum noch BürgerUnion ist der Einzug gelungen. Gerade auch diese Wählerschichten müssen wir in dieser Legislaturperiode im Bundestag vertreten.
Wir selber sind - solange wir im Bundestag vertreten sind - natürlich Profiteure dieser Entwicklung. Wir sind uns unseres Wertes bewusst und sind in alle Seiten koalitionsfähig. Um es nach Gerhard Schröder zu sagen: es wird vielleicht wieder Koch und Kellner geben, aber der Kellner kann vielleicht künftig den Koch wählen.
Ich denke die Bürgerinnen und Bürger wissen um die wichtige Funktion der Kleinstparteien und werden uns auch weiterhin das Vertrauen in den Wahlen schenken.