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Bundesministerin Anja Lehmann leitet Zeitenwende in der Entwicklungspolitik ein. Dazu äußerte sich die Ministerin wie folgt:
"Schwere Herausforderungen erfordern schwerwiegende Entscheidungen. Dies ist uns spätestens seit Februar 2022 so klar, wie nie. Gleichzeitig brodelt es in Asien. Ein Einmarsch Chinas nach Taiwan scheint nicht mehr ausgeschlossen. In Myanmar hat das Militär wieder brutal die Macht an sich gerissen und dient als Rohstofflieferant für Peking.
China, unser systemischer Rivale und wirtschaftlicher Wettbewerber entwickelt sich mehr und mehr in eine Richtung, die wir nicht gutheißen können. Innen-,Außen-, und Sicherheitspolitisch.
Daher war es richtig und wichtig, dass mein Vorgänger zumindest in Bezug auf China aktiv wurde, und die Entwicklungshilfe gekürzt hat. Nun ist es aber an der Zeit, jegliche Art von Hilfe in Richtung Peking einzustellen. Eine Supermacht, die in einigen Jahren Nummer 1 der Weltwirtschaft sein wird, gleichzeitig nach außen eine aggressive Politik betreibt und im Innern Teile der Bevölkerung unterdrückt, wird von Deutschland nie wieder Gelder zur Entwicklungshilfe erhalten. Hier hätte man bereits viel eher agieren müssen.
Selbiges gilt für Myanmar. Auch hier werden alle Zahlungen gestoppt.
Zudem bereiten uns Länder, die aktiv die EU-Russlandsanktionen umgehen oder Profit daraus machen, große Sorge. Diese Länder tragen direkt oder indirekt dazu bei, dass noch mehr Menschen in der Ukraine sterben, sie halten Putin's Russland am Leben. Gleichzeitig aber sind diese Staaten Empfänger deutscher Entwicklungshilfe. Und genau an dieser Stelle müssen wir als deutsche Bundesregierung aktiv werden.
Ab sofort wird allen Empfänger-Ländern, die nach bereits erfolgter Analyse direkt oder indirekt Handel mit sanktionierten EU-Produkten mit Russland betreiben oder sonstige Kooperationen mit Russland pflegen, die mehr Geld in die russische Kriegskasse bringen, der zu erhaltene Betrag um 50% gekürzt. Sobald sich künftig herausstellen sollte, dass keine Kooperation (mehr) mit Russland besteht, wird der Betrag wieder angehoben.
Zu den betroffenen Ländern gehören:
Iran, Syrien, Armenien, Aserbaidschan, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Mongolei und Belarus.
Das Gesamtbetrag der Kürzungen (inkl. Myanmar) beträgt rund 850 Millionen Euro.
Davon werden 350 Mio. Euro als Rücklagen für etwaige Anhebungen geführt.
500 Millionen Euro sollen als Soforthilfe für die Ukraine zur Verfügung stehen, genauer gesagt für den landwirtschaftlichen Sektor/Herstellung von Saatgut
Diese Investition unterstreicht das deutsche Engagement, das in vollem Einklang mit unserer Vision ‚Health for all, hunger for none‘ steht und die entscheidende Bedeutung der Ukraine in der globalen Lebensmittelversorgung widerspiegelt. Deutschland wird somit einen großen Teil dazu beitragen, den Wiederaufbauplan für die Ukraine zu unterstützen und die Ernährungssicherheit in der Region und weltweit zu gewährleisten."
Gez.
Die Bundesministerin