ANTRAG VI/029 | Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mindestlohngesetzes

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    Debatte zu Drucksache VI/029

    Die Debatte dauert drei Tage.



  • Meine Damen und Herren,

    werte Kolleginnen und Kollegen,


    die Bundesregierung will den Mindestlohn erhöhen. Diese Maßnahme ist richtig und wichtig. Es wird Zeit, dass gute Arbeit in Deutschland auch endlich gut bezahlt wird. Niemand sollte trotz Arbeit arm sein oder Angst vor Altersarmut haben. Dagegen wollen wir etwas unternehmen.


    Rund 7,7 Millionen und damit mehr als 1/5 aller Beschäftigten in Deutschland verdienten im Jahr 2018 weniger als 11,40 Euro brutto je Arbeitsstunde und arbeiteten damit im Niedriglohnsektor. Der Mindestlohn liegt auch heute noch unterhalb dieser Grenze. Er führt Menschen also nicht aus der Armut. Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten, sind immer noch stark armutsgefährdet im Alltag und später im Alter. Seit der Deutschen Wiedervereinigung ist der Niedriglohnsektor um gut 60 Prozent gewachsen – in keinem anderen europäischen Land mit vergleichbarer Wirtschaftsleistung nimmt der Niedriglohnsektor ein solches Ausmaß an. Inzwischen haben einige Branchen ihr Geschäftsmodell auf niedrigen Löhnen aufgebaut. Besonders stark betroffen sind davon die ostdeutschen Bundesländer.


    Prekär wird es ganz besonders später im Ruhedstand. Um im Alter über der Grundsicherung zu liegen, benötigen Arbeitnehmer mit einer Lebensarbeitszeit von 35 Jahren aktuell einen Stundenlohn von 14,68 Euro. Bei einem Rentenniveau von 41,7 Prozent wären es aber 16,79 Euro. Bei 45 Berufsjahren wären es noch immer 13,06 Euro statt 11,42 Euro. Wer heute nur einen Mindestlohn verdient, wird also schon beim aktuellen Rentenniveau im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein. Das kann uns unmöglich egal sein und es ist uns auch nicht egal. Vor Altersarmut schützen keine Fondssparpläne und Aktien, vor Altersarmut schützen in erste Linie gute Löhne!


    Ich möchte noch einmal die aktuelle Pandemie und ihre Folgen ansprechen. Die Coronakrise hat die größten Probleme offenbart. Berufe, die wir im Frühjahr als "systemrelevant" beklatscht haben, sind zum Großteil Tätigkeiten aus diesem Niedriglohnbereich. Im Jahr 2018 waren immerhin mehr als die Hälfte der Niedriglohnbeschäftigten im Groß- und Einzelhandel, in der Transport- und Nahrungsmittelindustrie sowie in den Bereichen Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen tätig. Wir haben sie im Frühjahr beklatscht und gefeiert, aber mehr als warme Worte hatten wir bis heute nicht für sie übrig. Das ist falsch und unmoralisch. Es ist unehrlich. Es wird Zeit, dass den warmen Worten auch endlich Taten folgen und deshalb wird es Zeit, für eine signifikante Erhöhung des Mindestlohns auf 13 Euro je Arbeitsstunde. Damit sagen wir dem Niedriglohnsektor den Kampf an und bauen gegen Altersarmut vor. Die Verkäuferin und der Busfahrer, sie seien nur stellvertretend genannt, sie haben mehr verdient als sie bisher erhalten haben. Wir werden zeigen, das Land und die Politik stehen an eurer Seite.


    Ich werbe herzlichst um Ihre Zustimmung.


    Herzlichen Dank.



  • Herr Präsident,

    Hohes Haus,

    geschätzte Damen und Herren,



    Mindeslohn ist nichts als Augenwischerei und Marktverzerrung.

    Deshalb weg damit.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle deutschen Bürger wäre angebrachter.

    Um alle Unkosten zu decken, ist hier eine monatliche Summe von 1500 Euro angedacht.

    Jährlich am 28.12. wird die Summe überprüft und bei Bedarf zum 01.01. des Folgejahres angepasst.

    Ich fanke für Ihre Aufmerksamkeit, Gott schütze Deutschland.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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    Einmal editiert, zuletzt von Christian von Wildungen ()

  • Frau Kollegin , natütlich hat es was mit dem Thema zu , es steht doch eindeutig da, dass der Mindeslohn Nonses ist!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Herr Kollege Wildungen, es geht hier zwar um den Mindestlohn und nicht um das Grundeinkommen aber wenn Sie es schon ansprechen, würde mich natürlich interessieren, wie Sie die 1.500€ Grundeinkommen finanzieren wollen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, lehnen Sie ja jede Form von einer stärkeren Besteuerung von Vermögen ab, die aber notwendig wäre. Deshalb wüsste ich gerne wie Sie das alternativ stemmen wollen.

  • Herr Kollege Friedländer,

    ich sprach den unsinnigen Mindestlohn doch an!

    Weiterhin werter Herr Kollege, haben wir genug fehlgeleitete Gelder, welche nur in die richtigen Bahnen , sprich die des deutschen Volkes, , gelenkt werden müssen.

    Gelder, die z.B. den fremdländischen Dahergelaufen in den Hintern gesteckt werden, Gelder um Linksradikale zu fördern , Gelder um Rechte zu diskreditieren, Gelder welches als Giepßkannenprinzip in die so genannte Entwicklunhshilfe gehen., ect.

    Wie Sie selbst sehen sind genug Gelder vorhanden , welche nur vernünftig umverteilt werden müssen, weg von jenen , welche es nicht zusteht ,, hin zum deutschen Volk.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Herr Kollege Friedländer,

    ich sprach den unsinnigen Mindestlohn doch an!

    Weiterhin werter Herr Kollege, haben wir genug fehlgeleitete Gelder, welche nur in die richtigen Bahnen , sprich die des deutschen Volkes, , gelenkt werden müssen.

    Gelder, die z.B. den fremdländischen Dahergelaufen in den Hintern gesteckt werden, Gelder um Linksradikale zu fördern , Gelder um Rechte zu diskreditieren, Gelder welches als Giepßkannenprinzip in die so genannte Entwicklunhshilfe gehen., ect.

    Wie Sie selbst sehen sind genug Gelder vorhanden , welche nur vernünftig umverteilt werden müssen, weg von jenen , welche es nicht zusteht ,, hin zum deutschen Volk.

    Na werden Sie doch mal konkret. Nennen Sie Beispiele und Summen, statt immer nur die Phrasenmaschine anzuwerfen. Ich nenne Ihnen mal eine Zahl und hoffe das überfordert sie nicht: 1.080.000.000.000 Euro.


    So viel würde Ihr Vorschlag pro Jahr kosten. Können Sie damit etwas anfangen?


    Der Bundeshaushalt hat ein Gesamtvolumen von 498,6 Milliarden Euro, damit Sie mal einen Vergleich haben. Und jetzt frage ich Sie erneut, wie Sie Ihren Vorschlag zu finanzieren gedenken?

  • Nun wir könnten die Schlepperschiffe verkaufen, welche die Dahergelaugenen einschleusen.

    Jetzt bin ich mal derjenige welcher fragt , wie kommen Sie zu der Zahl?

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Nun wir könnten die Schlepperschiffe verkaufen, welche die Dahergelaugenen einschleusen.

    Jetzt bin ich mal derjenige welcher fragt , wie kommen Sie zu der Zahl?

    Sehen Sie. Sie haben absolut keine Ahnung wo von Sie hier überhaupt reden. Ich habe selten jemanden erlebt der so substanzloses Zeug erzählt und nicht mal in der Lage ist die einfachsten Zusammenhänge zu verstehen. Das einzige was Sie können und das nicht mal wirklich gut, weil Sie sich ständig wiederholen, ist es andere Kulturen und alles zu beleidigen, was für Sie nicht "deutsch" genug ist. Ihre Platte ist dermaßen eingestaubt und kaputt, das es fast schon weh tut.


    Rechnen Sie doch einfach mal selber, was Ihr Vorschlag kosten würde. Ihnen das zu erklären, wäre verschenkte Zeit.

  • Herr Präsident,

    Werte Kolleg*innen,


    Ich fasse mich kurz: Ein Mindestlohn von 13 Euro ist ein guter Schritt auf dem Weg in Richtung einer sozialen Gesellschaft, weshalb wir diesem Antrag der Regierung zustimmen werden.

    Besten Dank.

  • Herr Präsident,

    sehr geehrte Damen und Herren,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,


    wieder einmal debattieren wir in diesem hohen Haus über einen marktkonträren Staatseingriff, dieses mal über einen Gesetzentwurf der Bundesregierung. Das den linken Parteien die Wirtschaft oft egal ist, das wurde in der Vergangenheit schon oft bewiesen. Über einen solch realitätsfernen Antrag über einen Mindestlohn von 13€ jedoch haben wir schon lange nicht mehr debattiert.


    Der Mindestlohn an sich, als Instrument der Lohnregulierung im Niedriglohnsektor, ist in Deutschland weitgehend akzeptiert. Das ist gut so, denn auch wenn der Mindestlohn an sich ein marktkonträrer Eingriff des Staates ist, sorgt er dafür, dass Arbeitnehmern eine angemessen Vergütung zusteht, der Arbeitgeber sich diese Dienste aber auch leisten kann. Eine Erhöhung dieses Mindestlohns auf nun 13€ lehnen wir jedoch ab. Eine solche Erhöhung würde zu erheblichen Einkommenszuwächsen im Niedriglohnsektor steigen. Damit verbunden steigt jedoch auch die private Konsumnachfrage dieser Personen, welche Unternehmen neue Preissetzungsspielräume ermöglicht. Der nun hinzugewonnene Lohn geht also wieder direkt an die Unternehmen.


    Weiter gefährdet diese willkürliche Erhöhung des Mindestlohns von 9.50€ auf 13€, also ein Anstieg von 36,8%, innerhalb von vier Jahren viele Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor. Diese ruckartige Änderung lässt der Wirtschaft wenig Zeit sich auf solch hohe Mindestlöhne vorzubereiten. Für Firmen, welche viele Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor beschäftigen, fallen erheblich mehr Kosten an als zuvor, welche sie vermutlich nicht stemmen können. Die logische Konsequenz, welche die Arbeitgeber in diesem Fall recht schnell ziehen müssen, ist die Entlassung vieler Mitarbeiter. Damit, liebe Bundesregierung, ist den Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor auf keinen Fall geholfen.


    Ganz verstehe ich auch nicht, weshalb die Bundesregierung hier nun auf eigene Faust handelt. § 9 MiLoG sieht ausdrücklich vor, dass die Mindestlohnkommission die Höhe des Mindestlohns beschließt. Wichtig ist dabei vor allem Absatz 2: "Die Mindestlohnkommission prüft im Rahmen einer Gesamtabwägung, welche Höhe des Mindestlohns geeignet ist, zu einem angemessenen Mindestschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beizutragen, faire und funktionierende Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen sowie Beschäftigung nicht zu gefährden. Die Mindestlohnkommission orientiert sich bei der Festsetzung des Mindestlohns nachlaufend an der Tarifentwicklung."


    Warum meint die Bundesregierung jetzt, hier auf eigene Faust handeln zu müssen? Warum wird die Mindestlohnkomission hier übergangen, schließlich schlägt diese nicht ohne Grund keinen Mindestlohn von 13€ vor. Denn dieser gefährdet womöglich viele Arbeitsplätze! Wofür brauchen wir dann die Mindestlohnkomission noch, wenn die Bundesregierung der Meinung ist, sie könne Sie einfach übergehen und eine bessere Gesamtabwägung vornehmen? Streichen Sie doch gleich §4 bis §12 des MiLoG. Die Mindestlohnkomission wird ja offensichtlich nicht mehr benötigt, da der Herr Bundesminister das besser kann!


    Herr Präsident,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,

    dieser Antrag ist abzulehnen! Vielen Dank!

  • Fragt sich wie der Herr Bundestagspräsident sich von seinem Platz so schnell auf die Regierungsbank teleportiert hat

  • Will sich der Herr Minister dann noch äußern oder hält er das für nicht notwendig?

    Worauf genau? Ich teile Ihre Bedenken nicht, das sollte allerdings klar sein. Stattdessen werbe ich für eine Annahme des Antrags. Die Intensität, mit der sich Leute wie Sie gegen so etwas Selbstverständliches, wie gute Löhne, stemmen, werde ich nie verstehen können. Aber vielleicht ist es einfach so, dass man ab einer gewissen eigenen Einkommensstärke mehr und mehr den Bezug zum Leben der normalen Menschen verliert und damit auch keinen Drang verspürt, deren Sorgen und Nöte ernst zu nehmen. Das kann ich mir gut vorstellen. Ihre Werbung für den Niedriglohnsektor finde ich schädlich für unseren Wirtschaftsstandort und gleichzeitig ein massiver Schlag ins Gesicht der hart arbeitenden Menschen in diesem Land. Eine solche respektlose Politik ist nicht meine Politik.


    Herzlichen Dank

  • Sie stellen sich also allen Ernstes über die Mindestlohnkomission? Welche Faktoren haben Sie denn bei ihrem Antrag berücksichtigt und wie kamen Sie dazu, dass diese Faktoren nicht relevant wären. Die Mindestlohnkomission nämlich muss in diesen Faktoren ja nicht ohne Grund ein Risiko sehen, sonst hätte diese den 13€ Mindestlohn ja wohl schon lange vorgeschlagen.