Es geht nicht um den Markt, sondern den demokratischen Aufbau von Betrieben. Die Beschäftigten beispielsweise beim Daimler haben keinerlei Mitspracherechte, wie das Unternehmen geführt/regiert wird (außerhalb der Tarifverhandlungen). So z.B. in der Frage, ob das Unternehmen weiter auf den Verbrennermotor setzen soll. Aktuell können die Beschäftigten so eine Frage nur außerhalb des Betriebs durch Wahl von entsprechenden Parteien beeinflussen, die dann ein generelles Verbot für alle Konzerne beschließen könnten.
Es gibt schon heute weitreichende Mitwirkungsrechte von Arbeitnehmern. In der Sache ist es aber völlig richtig, dass geschäftliche Entscheidungen - vereinfacht ausgedrückt - dem Inhaber eines Unternehmens obliegen. Ich gehe ja auch nicht in Ihre Wohnung und erzähle Ihnen, wie Sie Ihre Räume einzurichten haben. Sozialisten wollen im Ergebnis, dass sich AN ins gemachte Nest setzen können und vergessen dabei gerne, dass ein Unternehmensgründer Risiken eingegangen ist, um sich seinen Platz am Markt zu erarbeiten. Arbeitnehmer können - wie andere Staatsbürger auch - auf geschäftliche Entscheidungen mittelbar über den Gesetzgeber mitentscheiden, vor allem aber durch ihr Konsumverhalten am Markt. Ich finde das nicht problematisch.
Alle erkämpft von den Gewerkschaften und stets gegen den Willen der Unternehmer. Würde es nach der Wirtschaft gehen, wären wir da wahrscheinlich noch auf dem Stand von Otto von Bismarck.
Und nun? Es ist völlig legitim, sich als Unternehmer gegen staatliche Eingriffe in die unternehmerische Entscheidungsfreiheit auszusprechen. Ich teile Ihre These dennoch nicht. Auch Unternehmer haben - zumindest heutzutage - ein vitales Eigeninteresse an zufriedenen Mitarbeitern.
Ach ja, ist das so? Warum werden dann Arbeitnehmer:innen entlassen, die mehr Lohn fordern, aber leider jedoch in einem Unternehmen ohne gewerkschaftlicher Rückendeckung tätig waren? Das vitale Eigeninteresse an zufriedenen Mitarbeitenden scheint mir da dann doch sehr begrenzt zu sein, besonders wenn der Chef Elon Musk heißt.
Ich rede von Deutschland. Was Elon Musk macht, interessiert mich ehrlicherweise wenig. Dass in unserem Land ein Arbeitnehmer entlassen wurde, weil er ein höheres Gehalt forderte, bezweifle ich stark. Eine Kündigung wäre in diesem Fall unzulässig; der Arbeitnehmer könnte leicht Schutz vor dem Arbeitsgericht suchen und bekommen. Dass Arbeitsgerichte sonderlich arbeitgeberfreundlich wären, ist nämlich falsch. Vielmehr ist das Gegenteil richtig.