Tohuwabohu in der CDSU

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Ein Beitrag von Lucifer Media


Es war eine überraschende Meldung: Elisabeth Kuliyevych (CDSU) verkündete am 07. April die Abberufung des damals noch geschäftsführenden Ministerpräsidenten Jonas Wolf als Abgeordneter der Christdemokraten im bayerischen Landtag, nur um die Entscheidung noch vor Vollzug wieder zurückzuziehen. Doch was war ausschlaggebend für diese Abberufung und für den Entschluss, Wolf letztendlich doch nicht aus der Fraktion zu werfen? Bayerns Ministerpräsident Heinzel Knoller (CDSU) erklärte im Rahmen der Vorstellung der neuen Koalition am 11. April, Wolf habe selbst angeboten, „auf sein Mandat zu verzichten und jemand anders berufen zu lassen, nachdem sich innerparteilich ausgesprochen wurde, wurde diese Entscheidung des Landesverbands revidiert.“ Weitere Auskünfte wollte Knoller nicht erteilen und versuchte, das Thema im Keim zu ersticken. „Mehr will ich zu diesem Punkt nicht sagen“, teilte Knoller mit. Doch wirklich schlüssig ist die Geschichte keinesfalls. Wenn Wolf freiwillig verzichtet hätte, hätte man die Mitteilung kaum zurückziehen müssen. Weshalb brauchte es eine Aussprache, worüber entfachte ein Streit? Wollte Wolf eventuell weiterhin Ministerpräsident bleiben, doch Knoller die Macht an sich reißen? Knoller sicherte seinem Amtsvorgänger öffentlich immerhin seine Unterstützung zu. Hätte sich das innerparteilich anders dargestellt, wäre es ein triftiger Grund für einen Disput. Lucifer Media hat sich mit der Antwort des Ministerpräsidenten nicht zufrieden gegeben, sondern tiefer gegraben. Es hat sich gelohnt!


Wie es aus den Kreisen der CDSU heißt, brachten bereits Mitte März einige nicht genannte Christdemokraten den Wunsch zum Ausdruck, Jonas Wolf als stellvertretenden Parteichef und bayerischen Landesvorsitzenden abzuberufen. Augenscheinlich unter dem wachsenden Druck der Parteikollegen erklärte Wolf, auf eine weitere Kandidatur als Ministerpräsident zu verzichten. Infolge der Landtagswahl zeichnete es sich früh ab, dass die Christdemokraten mehrheitlich die Koalition mit Sozialdemokraten, Piraten und Liberaler Alternativer Zukunftsliste präferieren würden. Der Weg zur Wahl von Heinzel Knoller zum neuen Ministerpräsidenten war damit geebnet. Doch Gerold von Hohenelmen-Lützburg sorgte bald für helle Aufregung in den Reihen der CDSU. Aus den Kreisen der Christdemokraten heißt es, er verkündete, dass Jonas Wolf plante, bei der Wahl des Ministerpräsidenten gegen Knoller zu stimmen. Quellen aus den Reihen der bayerischen Allianz hätten ihm dies mitgeteilt. Er stellte diese Behauptung auf und forderte Wolfs Rücktritt aus dem Parteivorstand und als Landtagabgeordneter. Kuliyevych war schnell an Bord. Tatsächlich erklärte Wolf schließlich angesichts der verbreiteten Lügenmärchen die Bereitschaft, freiwillig auf sein Mandat zu verzichten, bevor er öffentlich vorgeführt wird. Weil ihm offenkundig keine andere Wahl gelassen wurde. Es gibt keinen Beleg, dass Wolf jemals vorhatte, gegen Knoller oder für einen Allianz-Kandidaten zu stimmen. Unsere Recherchen haben dies nicht zutage gebracht. Letztendlich vereinte Knoller auch alle acht Stimmen der Koalitionäre hinter sich. Doch Gerold von Hohenelmen-Lützburg wollte wohl unbedingt ins Parlament. Ohne Rücksicht auf Verluste! Kuliyevych kam Wolfs Rücktritt durch ihre Mitteilung ans Präsidium zuvor. Der Schaden war angerichtet. Den Bürgern bot sich ein katastrophales Bild. Kuliyevych erkannte offensichtlich ihren Fehler. Doch auch die schnelle Kehrtwende von der Abberufung überraschte nicht nur die Öffentlichkeit sondern auch die Mitglieder der Christdemokraten.


Mittlerweile wurde Wolf nicht nur als Abgeordneter reaktiviert, sondern auch im Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden bestätigt. 57 Prozent der Christdemokraten stimmten dafür, ihn in eine siebte Amtszeit zu schicken, wie die Partei heute mitteilte. Auf Gerold von Hohenelmen-Lützburg entfielen 43 Prozent der Stimmen. Die Entscheidung wurde im dritten Wahlgang herbeigeführt. Parteichef Dr. Georg Gorski setzte sich laut der Mitteilung ebenfalls im dritten Wahlgang mit 75 Prozent der Stimmen durch. Auch er geht nun in seine siebte Amtszeit als Vorsitzender. Christian von Wildungen erhielt im entscheidenden Wahlgang lediglich 25 Prozent der Stimmen. Generalsekretär der Christdemokraten bleibt Bayerns Ministerpräsident Knoller. Er bestreitet seine zweite Amtszeit und setzte sich gegen Georg Dornberg durch, auf den nur 25 Prozent der Stimmen entfielen.

    Kommentare 3

    • Die intriganten Schritte des ehemaligen Innenministers von Nordrhein-Westfalen sind klar zu verurteilen. Seine krachende Niederlage bei der Wahl zum stellvertretenden Parteivorsitzenden hat er sich redlich verdient.

    • Sachen aus der Vergangenheit um nochmal schön in die Wunde zu drücken.

      • Ich finde Journalismus und Recherche auch ganz schlimm. Wollen Sie eine Petition starten?