Mangelerscheinung

Ein Beitrag von Lucifer Media


Politische Beobachter können in den letzten Wochen immer wieder ein interessantes Phänomen beobachten. Viele Politiker sind gut darin, auszuteilen, andere zu kritisieren und heftig zu attackieren, Kritik einstecken und eigene Fehler oder das Versagen der eigenen Partei eingestehen, können aber nur die Wenigsten. Es ist vermutlich nicht nur in der Politik verbreitet, doch hier war der Mangel an Selbstkritik in den vergangenen Tagen ziemlich beeindruckend. Allen voran Politiker aus dem linken Lager sind besonders schamlos. Die SDP-Vorsitzende Julia Stern warf dem bayerischen Ministerpräsidenten Jonas Wolf (CDSU) vor, er hätte „Bayern zerstört“. Ein bemerkenswerter Angriff mit Blick in die Hansestadt Hamburg und die dort amtierende Regierung. Auch die SDP-Vorstandsmitglieder Lando Miller und Alex Regenborn führten in der Vergangenheit schon Regierungen an, die während ihrer ganzen Amtszeit nichts vollbracht haben. Ebenso Sebastian Fürst (Grüne), der zusammen mit Stern und den weiteren Oppositionellen ein Programm unterzeichnet hat, mit dem Kritik am amtierenden bayerischen Regierungschef geäußert und ein Gegenentwurf angeboten wird. Haben diese ehemaligen Ministerpräsidenten und weitere auch ihre Länder zerstört? Jan-Lucas Goldhammer (IL) sprach davon, dass die Bürger Bayerns ein aktives Parlament und eine stabile Regierung verdienen. „Derzeit haben sie nichts davon.“ Es ist absurd, bedenkt man, dass Goldhammer und seine linksgrünen Freunde Ende des letzten Jahres gemeinsam Thüringen verlassen und ohne Regierung und Parlament hinterlassen haben. Erst jetzt - acht Wochen später - gibt es dort wieder Abgeordnete und eine Landesregierung. Die Kritik der Hamburger Opposition am Senat war zwar berechtigt, aber ebenfalls verlogen. Sie haben selbst nichts dafür getan, um den Stillstand zu beenden. Auch die Opposition darf inhaltlich aktiv sein. Wer beim Scheitern der Regierung selbst nichts anbietet und danach argumentiert, dass das ja nicht die Aufgabe der Opposition sei, darf nicht erwarten, viele Wähler für sich zu gewinnen.


Es gibt vermutlich viele weitere Beispiele quer durch alle politischen Lager und Parteien, doch bei den jüngsten Debatten in Hamburg und Bayern ist es besonders stark aufgefallen. Selbstkritik ist eine Seltenheit. Mehr Ehrlichkeit und mehr Selbstreflexion würden der Politik und uns allen manchmal guttun. Neulinge sind anfangs noch eher dazu bereit, ihre Parteien oder Kollegen zu kritisieren. Auch das hat man in Hamburg gesehen. Es bietet sich an, um sich abzugrenzen. Man kann sich profilieren. Bei Lucifer Media analysieren wir - wie in jedem Wirtschaftsunternehmen - ständig unsere Leistungen und probieren, uns zu verbessern. Ein Beispiel sind unsere Talks am Ende des letzten Jahres. Sowohl „Foxowitz & Friends“ als auch „Lucifer Live!“ erwiesen sich mittlerweile als Quotenhits. Bei der Sendungskritik sind wir jedoch zu dem Entschluss gekommen, langfristig nur an „Foxowitz & Friends“ als klassisches Talkformat festzuhalten. Sobald Paul Foxowitz wieder mehr Zeit hat, freue ich mich über weitere Ausstrahlungen. Er ist der beste Talkmaster der Nation! Auch die Aufnahme alternativer Talks ins Programm ist nicht ausgeschlossen. Bei „Lucifer Live!“ werden wir das Konzept hingegen umstellen. Es war zu chaotisch, hat sich nicht richtig angefühlt. Die Marke werden wir erhalten, aber eine Neuausrichtung verfolgen. In der bisherigen Form haben das Format und der Moderator nicht zusammengepasst.

    Kommentare