Interview der vPhoenix mit Susanne Wagenknecht

Bonn. Die Nachrichtenagentur vPhoenix hat heute ein Interview mit der ehmaligen Parteivorsitzenden der I:L und der aktuellen Innenministerin von Thüringen Susanne Wagenknecht geführt.

Das Interview geführt hat der Chefredakteur Marcus Schöneberger und die Redakteurin Erna Muckelberger




Marcus Schöneberger: Denken sie, dass Deutschland vor einem Atom-Krieg steht, der im Zusammenhang des Ukraine-Krieges eskaliert?


Susanne Wagenknecht: Es gibt diese Angst in Teilen der Bevölkerung. Aber ich denke nicht, das Deutschland vor einem Atomkrieg steht, denn Russland weiß, das ein erster Atomschlag eine harte Antwort des Westens bedeuten würde, mit nicht absehbaren Folgen für Russland.


Marcus Schöneberger: Warum halten sie das Liefern Waffen für falsch?


Susanne Wagenknecht: Schwere Waffenlieferung schaffen keinen Frieden. Man sollte alles daran setzen einen gemeinsamen Kompromiss zu finden, denn am Ende dieses Krieges wird man verhandeln müssen und also wieso nicht schon jetzt? Damit könnte das Töten in der Ukraine beendet werden, das sollte das Ziel aller sein. Ebenfalls sprechen alle von Sieg und Verlieren! Aber niemand weiß was das genau bedeutet.


Marcus Schöneberger: Welche Gründe gab es, für ihre Entscheidung das Amt als Bundesvorsitzende der I:L abzulegen?


Susanne Wagenknecht: Es gab intern Vorgänge die für mich nicht tragbar waren. Ich werde kein bundespolitisches Amt mehr ausführen und auch an keiner bundespolitischen Veranstaltung teilnehmen. Mein Aufgabenfeld liegt nun in Thüringen.


Marcus Schöneberger: Wieso wollen sie den kostenlosen ÖPNV in Thüringen abschaffen?


Susanne Wagenknecht: Der kostenlose ÖPNV in Thüringen war nicht ausreichend finanziert. Und ich denke man kann es der Bevölkerung gut erklären. Wir haben Mehrkosten zu verkraften. Aber natürlich wird alles getan um Alternativen auf den Weg zu bringen.


Marcus Schöneberger: Sie kritisieren die Bundesregierung sehr stark, weshalb?


Susanne Wagenknecht: Ich kritisiere die Bundesregierung für ihr Schweigen, über den Krieg den die Türkei führt und ebenfalls das niemand innerhalb der deutschen Bundesregierung, die Freilassung von Julian Assange fordert, jemand der Kriegsverbrechen aufgeklärt wird. Er wird nicht dafür gefeiert sondern ganz im Gegenteil, ihm drohen 175 Jahre Haft. Unvorstellbar.


Erna Muckelberger: Man hörte, dass es auch im LV Thüringen zu Spannungen gekommen sei. Wie werden Sie den Landesverband wieder einen?


Susanne Wagenknecht: Zunächst war unklar wer im Landesverband der oder die nächste Landessprecherin wird, ich denke das hat auch dazu beigetragen. Ich habe mich beworben, und die Mitglieder wissen das ich immer ein offenes Ohr für Sie hab, sie wissen auch wen sie mit mir als Person bekommen. Wir haben ebenfalls einen unglaublichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, das musste auch erstmal geordnet werden.



Wir bedanken uns bei Frau Wagenknecht, dass Sie sich die Zeit für uns genommen hat.

Wir freuen uns auf weitere Interviews mit Politiker*innen. Das nächste Interview kommt bald.



Veröffentlicht: 25. Mai 2022


    Kommentare 4

    • Gut gemachtes Interview, leider mit wenig neuen Erkenntnissen. Frau Wagenknecht wiederholt lediglich ihre kruden Ansichten zum Ukraine-Krieg, bleibt bei den Gründen für ihren Rücktritt hingegen leider ausgesprochen vage.

      • Auch ihnen Vielen Dank, für das Feedback!😄

    • Interviews sind immer eine Bereicherung, finde ich. Toll gemacht!

      Länge finde ich auch in etwa ok: nicht zu lang, dass man schon bei den ersten zwei Fragen abschaltet, aber auch nicht zu kurz, denn man erfährt doch noch interessante Hintergrundinformationen

      • Vielen Dank, für das Feedback!😊