Bonn. Die Nachrichtenagentur vPhoenix hat ein Interview mit dem Bundesvorsitzenden der Internationalen Linken Ernesto B. Dutschke geführt.
Das Interview geführt hat der Chefredakteur Marcus Schöneberger
Marcus Schöneberger: Wie beurteilen sie die Kooperation in Thüringen zwischen I:L und Grüne?
Ernesto B. Dutschke: *lacht* Warum fragen Sie ausgerechnet nach Thüringen? Die Internationale Linke kooperiert schon wesentlich länger auf Bundesebene und in meiner hanseatischen Heimat mit den Grünen. Daher war auch im Freistaat Thüringen mit einer engen Kooperation nach der Wiederbelebung des Landesverbands der Grünen zu rechnen. Dass sich die Genossinnen und Genossen unseres Landesverbands schlussendlich sogar dazu entschieden haben mit den Grünen eine gemeinsame Liste einzureichen, hat das ohnehin schon gute Verhältnis zwischen den beiden Parteien weiter vertieft.
Marcus Schöneberger: Wie ist ihre Meinung zu Waffenlieferungen in Kriegsgebiete?
Ernesto B. Dutschke: *überlegt kurz* Ich habe immer gesagt, dass es in geopolitischen Fragen nicht nur Schwarz und Weiß gibt. Aus genau diesem Grund, kann ich Ihre Frage leider nicht allgemein beantworten, da diese auf viel zu vielen Ebenen zu pauschal gestellt ist.
Jeder geopolitische Konflikt hat seine eigenen Hintergründe, Wurzeln und Ursprünge und muss gesondert betrachtet werden.
Marcus Schöneberger: Bei unserer Umfrage haben die I:L 19% erlangt, wie stolz sind sie darauf und wie konnte das passieren?
Ernesto B. Dutschke: *lacht* Ich glaube Sie sollten besser wissen wie Ihre Umfrageergebnisse zustande kommen, als ich...
Die Internationale Linke leistet in den Ländern und im Bund gute Arbeit. Darauf bin ich stolz und danke jeder Genossin und jedem Genossen für das Engagement im Namen der Partei. Es ist schön, wenn diese Arbeit durch gute Umfrageergebnisse honoriert wird, aber es ist noch viel schöner, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger mit unseren Inhalten abholen können.
Nächste Woche ist Bundestagswahl und dort werden wir sehen wie viele unserer Mitmenschen wir erreichen konnten.
Marcus Schöneberger: Welche Koalition würden sie nach der Bundestagswahl theoretisch in Betracht nehmen? (Falls die I:L dieses Gute Ergebnis erzielt)
Ernesto B. Dutschke: Da spielen wesentlich mehr Faktoren eine Rolle, als nur unser Ergebnis.
Zur Zeit ist unser Ziel ein gutes Ergebnis für unsere Partei bei der Wahl am Sonntag zu erzielen und somit eine starke I:L-Fraktion im nächsten Bundestag zu etablieren.
Nach der erfolgreichen Regierungsarbeit unserer Partei, würden wir natürlich gerne weiterhin politische Verantwortung für unsere Gesellschaft und unser Land übernehmen, aber ob und in welcher Kombination es zur Mehrheit reicht entscheidet die Bundestagswahl.
Ich denke es ist relativ klar mit welchen Parteien wir keine Zusammenarbeit eingehen werden und alles andere entscheiden die Wählerinnen und Wähler am Sonntag.
Marcus Schöneberger: Wie kam dieser Mitglieder Zuwachs in ihrer Partei?
Ernesto B. Dutschke: Wie gesagt: Die I:L leistet konsequent gute Arbeit. Da sollte es niemanden überraschen, dass sich andere Genossinnen und Genossen unserem Weg anschließen möchten.
Wir stehen nach innen und außen für unsere Inhalte und arbeiten mit diesen konstruktiv am politischen Diskurs. Dass wir unglaublichen Erfolg innerhalb unserer Gesellschaft haben, merken wir natürlich auch daran, dass es aktuell in ganz Deutschland keine einzige I:L-Fraktion in der Opposition gibt. Überall wo wir zu Wahlen angetreten sind, regieren wir aktuell auch.
Dies ist aber nicht nur ein großer Erfolg für uns, sondern zeigt auch zeitgleich, dass die Internationale Linke als Ganzes und auch in ihren verschiedenen autonomen Gliederungen bereit ist Verantwortung zu übernehmen und sich vor dieser auch nicht drückt.
Wir bedanken uns beim I:L Bundesvorsitzenden, dass Sie sich die Zeit für uns genommen hat.
Wir freuen uns auf weitere Interviews mit Politiker*innen. Das nächste Interview kommt bald.
Veröffentlicht: 05. Juni 2022
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