Das Ermächtigungsgesetz wurde von der NSDAP genutzt um die Demokratie auszuhebeln, dabei wurden aber nicht direkt wirtschaftliche Ziele verfolgt.
Was Sie hier beschreiben, ist die Antisemitische Politik der NSDAP, die sich zuerst in wirtschaftlichen Restriktionen und später leider auch in Versklavung und Genozid geäußert hat.
Für jene die durch den Nationalsozialismus nicht als Gegner definiert wurden, war die direkte Einmischung in die Wirtschaft jedoch so gut wie nicht gegeben.
Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Nazis sich nur dann in die Wirtschaft eingemischt haben, wenn es ihren weiteren politischen Zielen gedient hat.
Ich verstehe nicht, warum wir diesen Teil der Diskussion überhaupt führen?- Ich habe festgestellt, dass die Nazis Einmischungen in die Wirtschaft immer nur in Verbindung mit externen Motivationen umgesetzt haben und niemals mit dem Ziel den Kapitalismus abzuschaffen. Genau für diese These liefern Sie jetzt am laufenden Band Beispiele, wo ist die Meinungsdifferenz?
Und gerade die sogenannte "Sozialpolitik" der NSDAP lässt tief blicken und zutreffende Vergleiche ziehen. Der NS-Staat hat weit über die eigenen Verhältnisse gelebt, derart weit, dass Nazi-Deutschland faktisch stets pleite war. Aber das war den Nazis scheiß egal, denn man hat ganze Völker versklavt, ausbeutet und ausplündert. Freilich war dies kalkuliert, hinter der Wehrmacht kam neben der SS / SD der deutsche Zoll, um Kasse zu machen.
Kommt Ihnen diese Politik denn nicht bekannt vor? Hat denn die DDR nicht unliebsame Bürger gegen Geld verkauft? Wir beide wissen, sieht tat es! Und nein, ich zeige nicht nur auf die DDR / UDSSR als gescheitertes System, ebenso auch auf den Nationalsozialismus. Alle drei sind sozialistisch, menschenfeindlich und der Vernunft abgewandt.
Ich würde nicht behaupten, dass man der NSDAP eine tatsächliche Sozialpolitik attestieren kann. Neben der Aushebelung aller Gewerkschaften (da diese als Institutionen des Sozialistischen Spektrums - nicht der Wirtschaftsordnung) klare Feindbilder der Nazis waren, oder der vergabe des Mutterkreuzes was wohl eher Eugenik als Sozialpolitik war, existiert dort nicht gerade viel.
Natürlich hat das dritte Reich weit über seine finanziellen Grenzen gelebt, die Machtübernahme geschah inmitten einer Hyperinflation. Selbst wenn Deutschland 1935 noch über irgend eine Form der Wirtschaftlichen Balance verfügt hätte, hätten die enormen Militärinvestitionen der Nazis diese ruiniert.
ich wüsste nicht, wo die DDR Bürger verkauft hätte, natürlich hat die DDR unliebsame Bürger "verschwinden lassen" ob im Gefängnis oder im Graben, jedoch ist dies sicherlich kein Symptom der Wirtschaftspolitik. Alle drei Systeme, DDR, UdSSR und drittes Reich waren in der Tat menschenfeindlich, der Vernunft abgewandt und wesentlich wichtiger Faschistisch bzw. faschistoid.
Eine sozialistische Wirtschaftspolitik der Nazis haben Sie aber immer noch nicht nachgewiesen.
Nehmen wir mal an, Sie hätten recht und die Nazis hätten eine sozialistische Wirtschaftspolitik verfolgt, warum ist das Relevant?
Meinen Sie die Nazis wären durch ihre Wirtschaftspolitik zu den Verbrechen motiviert worden?
Oder ist es wahrscheinlicher, dass alle drei Systeme ähnlich gegenüber politischen Gegnern gehandelt haben, weil sie alle eine faschistische Herrschaftsstruktur besaßen, die nur überleben kann, wenn niemand widerspricht?
Und Sie täuschen sich auch, wenn Sie annehmen, dass ich nicht an einer ehrlichen Diskussion interessiert bin. Warum schreibe ich denn hier? Diese Wirtschaftsordnung, in der ich hin geboren wurde, weißt deutliche Schwächen auf, aber bei all diesen Schwächen, liegt hier eine Rechtsordnung zu Grunde, die uns beiden nicht nur in der Meinungsäußerung schützt. Auch das unterscheidet dieses Rechtsordnung vom Sozialismus aller Colour. Sie träumen vom Kommunismus? Das tue ich auch, aber ich bin überzeugt, dass der Sozialismus nicht der Weg zum Kommunismus, sondern der Kapitalismus darstellt. Keine mir bekannte (Sie können mich gern berichten) Wirtschaftsordnung kann einen Mangel derart effizient verwalten, wie eben der Kapitalismus. Und am Ende, davon bin felsenfest überzeugt, wird sich der Kapitalismus überwinden, nämlich genau dann, wenn Technoligen diesen Mangel, den der Kapitalismus doch so effizient zu verwalten weiß, obsolet machen.
Sie attestieren dem Sozialismus auch hier wieder etwas, was er gar nicht beinhaltet. Der Sozialismus ist in erster Linie eine Wirtschaftsordnung, die keinerlei Auswirkungen auf gesellschaftliche Grundregeln wie freie Meinungsäußerung hat. Wenn sie sagen möchten, dass DDR, UdSSR und das dritte Reich in gleichem Maße durch ihre Autoritäre Politik definiert wurden, dann muss ich Ihnen voll und ganz Recht geben. Ja, alle diese Staaten sind Autoritär aufgebaut und haben keinerlei demokratische Grundsätze. Deswegen würde ich jemandem, der eine zweite DDR erschaffen möchte ebenso widersprechen, wie jemandem der ein viertes Reich erschaffen möchte. Das hat jedoch nichts mit der sozialistischen Wirtschaftsordnung zu tun.
Ich würde mal behaupten, die effiziente Verwaltung von Mangel ist eher der Marktwirtschaft, als dem Kapitalismus per se zuzuordnen. Auch wenn eine Zentralverwaltungswirtschaft in der heutigen Zeit dank technologischem Fortschritt und vor allem besserer Vernetzung wesentlich effektiver funktionieren würde als es zu DDR Zeiten der Fall war, ist die Marktwirtschaft kein Alleinstellungsmerkmal des Kapitalismus und die Zentralverwaltungswirtschaft kein Alleinstellungsmerkmal des Sozialismus.
Es gibt eine Vielzahl von Ideen, wie eine sozialistische Wirtschaftsordnung aussehen könnte, die meisten davon möchten nicht die Marktwirtschaft vernichten. Wenn Sie über genaue wirtschaftliche Vorstellungen debattieren möchten, können wir das gerne in einer privaten Konversation tun.
Und das ist mitnichten eine Fantasie. Dass Masse und Energie zwei Seiten einer Medaille darstellen, formulierte ein Mensch, den wir beide kennen: Albert Einstein. Und wenn Sie jetzt noch über die Quantenmechaniker nachdenken, die nämlich sinn gemäß sagen, dass Masse erst durch eine Messung entsteht, und vorher nur eine Möglichkeit darstellen, eine Masse zu werden (Werner Heisenberg, Erwin Schroedinger, Richard Feynman). Schaut alles schon ganz anderes aus. Will sagen: Heute nehmen wir einen 3D-Drucker als selbstverständlich war. Ein Gerät, dass aus Plastik nahezu alles drucken kann, Aber woher die Gewissheit, dass es beim Plaste bleibt? Stellen Sie sich vor, solch ein Drucker könnte organisches Material erzeugen? Ein Automat der auf Knopfdruck ein Brot entstehen lässt, oder Fleisch, neues Organ oder Wasser? Es wäre die Durchbrechung des Mangels und wo kein Mangel herrscht, braucht es auch nach keinen Kapitalismus...
Die Menschen könnten sich ganz anderen Dingen zuwenden. Sie wären frei von wirtschaftlichen Zwängen und Halleluja, wäre es nicht ein Segen für die Bildung. Ja, die Menschen könnten sich vollends der Wissenschaft und Kunst oder was auch immer hingeben, ein jeder auf seine Art. Vermutlich reine Utopie, aber ich sprach ja vom Kommunismus.
Natürlich ist das eine schöne Vorstellung, vor allem für Star Trek Fans, die sich seit ihrer Jugend nach einem eigenen Replikator sehnen.
Aber hier ist der Unterschied der in so vielen politischen Bereichen erkennbar ist.
Zum Beispiel in der Klimapolitik, wo eine Gruppe darauf hofft, dass der Technologische Fortschritt uns retten wird und die anderen Gruppe nicht bereit ist, alles an die Hoffnung nach diesem einen Geniestreich zu hängen, sondern nach wegen sucht, auch mit den vorhandenen Mitteln das Problem zu lösen.
Genau das selbe gilt auch für die Wirtschaftspolitik:
Ich freue mich darauf, dass wir hoffentlich irgendwann durch Technologien alle Probleme des Planeten lösen können, aber ich weiß nicht ob dieser Tag jemals kommt und selbst wenn dem so sein sollte, wann er kommt. Deshalb die aktuelle Situation so gut es eben möglich ist gestalten und das ist meiner Meinung nach nicht mit unserer aktuellen Wirtschaftsordnung möglich.