Demokratie macht Schule - Lernen, Mitbestimmen, Gestalten

  • Liebe Mitmenschen,

    verehrte Presse,


    das Landesministerium für Inneres und Schule NRW und das Landesministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW haben in enger Zusammenarbeit das Projekt "Demokratie macht Schule" gestartet.


    Das Projekt dient der Demokratieerziehung und zur Prävention von Extremismus und Diskriminierung. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine demokratische und weltoffene Zukunft.


    Weiteres können Sie im angehängten Konzeptpapier nachlesen.

  • Sehr geehrter Herr Hacke,


    Ich kann Ihnen nur zustimmen.

    Die Demokratie ist das Fundament unserer Gesellschaft. Sie sichert die Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen und ermöglicht eine gerechte und inklusive Gesellschaft. Damit Demokratie funktioniert und erhalten bleibt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass junge Menschen frühzeitig lernen, was Demokratie bedeutet und wie sie in der Praxis funktioniert. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle. Von daher kann ich der Idee Ihres Konzeptes nur zustimmen.


    Ich habe jedoch zwei Fragen zu Ihrem Konzept:


    1) Viele der genannten Punkte sollen im regulären Unterricht verankert werden. Wie soll dies genau umgesetzt werden? Schaut man sich den Unterrichtsplan in vielen Bundesländern an, so ist dieser bereits vollgepackt mit verschiedenen Fächern und Lehrinhalten. Eine Erhöhung/ Austausch der Stunden für Demokratieerziehung würde zu Lasten anderer wichtiger Fächer gehen, was zu einem Mangel an Wissensvermittlung in anderen Bereichen führen könnte.


    2) Ein sehr wichtiger Punkt, den Sie in meinen Augen vergessen haben sind die Lehrpersonen. Eine effektive Demokratieerziehung erfordert qualifizierte Lehrkräfte, die über das notwendige Wissen und die Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Es könnte schwierig sein, genügend spezialisierte Lehrkräfte zu finden, um den erhöhten Stundenbedarf zu decken. Hier muss bereits im Studium der Grundstein gelegt werden.


    Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ihr Konzept ist in meinen Augen ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch in meinen Augen nicht komplett ausgereift.


    Vielen Dank.

  • Sehr geehrter Herr von Hohenecken,


    erstmal vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback. :thumbup:


    Zu Ihren Fragen:


    1) Ich muss Ihnen recht geben, dass dies eine schwierige Entscheidung ist. Bildung ist ein komplexes Thema und es ist wichtig, mit bestem Wissen und Gewissen abzuwägen, welche Themen wie lange behandelt werden sollten. Für die konkrete Umsetzung werden wir natürlich verschiedene Stimmen anhören. Schlussendlich muss aber eben auch akzeptiert werden, dass Schwerpunkte in der schulischen Bildung gesetzt werden müssen und Demokratieerziehung hat es meiner Meinung nach verdient, so ein Schwerpunkt zu sein.


    2) Den Vorschlag, die Lehrpersonen mehr miteinzubeziehen, finde ich sehr gut. Sofern Frau Linke und Herr Pahlke da nichts dagegen haben, würde ich diesen Punkt auch aufnehmen.


    Nochmal vielen Dank für die gute Kritik. Oft genug hört man nur destruktive Anmerkunge, die dem gemeinsamen Ziel nicht dienen. Ich begrüße es sehr, dass Sie einen guten Grundstein für eine konstruktive Diskussion gelegt haben, um das Konzept auszureifen und schlussendlich in die Praxis umzusetzen. :):thumbup:


    Bei weiteren Fragen oder Vorschläge gerne melden!

  • Herr Minister,

    ich muss ihren Plan zum Teil loben ,aber auch zum Teil tadeln.

    Schäleräte aus Schülern der Abiturjahrgänge wäre vernünftig, sie vetreten die Belange in schulischem Bereich der Schülerschaft gegenüber Direktor und Schulrat.

    Klassenräte ist allerdings Unfug. Die Klasse hat auf das zu hören, was der jeweilige Pädagoge anordnet!

    Schülerparlamente , Unsinn, seit wann sagt ein Kind einen Erwachsenen, was er zu tun oder zu lassen hat, es ist umgekehrt und es soll auch genau so bleiben. Exkursionen und Schüleraustausch sind hingegen sehr förderlich.

    Hingegen sind Planspiele, Schülerwahlen unangebracht, NGOs sind meist linke Elemente mit krimiellen Hintergrund ( z.B: Schlepper der Dahergelaufen) so etwas hat an der Schule nicht verloren!

    Der Schüler soll sowohl daheim wie in der Schule zu einen anständigen bürgerlichen Menschen erzogen werden und nicht zu einer verdammten linken Zecke!

    Daher ist vieles an ihrem Plan abzulehen, das wenige Gute kann man kompensieren und durchführen.

    Daher sage auch ich, ihr Plan ist nicht ausgereift.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

    7398-verdienstkreuz-ii-jpg0930e48da0.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Christian von Wildungen ()

  • Mir schmerzen die Ohren, durch so viel Dünnpfiff.

  • Herr von Wildungen, wenn ich Demokratie fördern möchte, sind Sie einer der letzten, die ich nach Ratschlägen fragen würde! Das ist so, als würde eine Schafsherde sich vom Wolf erklären lassen, wie sie sich vorm selbigen schützt. Das kann nur nach hinten losgehen!

  • Sehr schade, dass Sie den Herrn Reichsgrafen nur mit halbgaren Behauptungen ad hominem anzugreifen vermögen, anstatt sich mit seinen Ausführungen in der Sache zu befassen. Herr von Wildungen hat durchaus einen Punkt, wenn er sog. NGOs kritisiert. Hier lassen sich vor allem einerseits die Amadeu-Antonio-Stiftung, gegründet von Ex-Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane, die linksideologische Inhalte unter dem Vorwand des löblichen Anliegens der Rechtsextremismusbekämpfung verbreitet und andererseits Pro Asyl nennen. Letztere NGO behindert den Staat bei der Umsetzung von demokratisch legitimierten Gesetzen durch die Vereitelung von Abschiebungen - sehr fragwürdig, was den Respekt vor demokratisch zu Stande gekommenen Gesetzen angeht. Die Kritik hinsichtlich einiger NGOs scheint insofern durchaus berechtigt.

    8158-signaturbkkoslowska-png


    XVIII. Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

    Parteivorsitzende der Liberal-Konservativen Allianz


    XII. und XIV. Bundesministerin der Finanzen a. D.

  • Sehr schade, dass Sie den Herrn Reichsgrafen nur mit halbgaren Behauptungen ad hominem anzugreifen vermögen

    Mit Antidemokraten diskutiert man nicht, sofern man sich nicht totlachen möchte

  • Sehr geehrter Herr Minister Hacke,


    vielen Dank für diese Inititative. Die vermittlung politischer Bildung und den grundlegenden Werten der freiheitlich demokratischen Grundordnung ist ein hohes und wichtiges Anliegen.

    Ich gebe jedoch zu, dass ich den vorgestellten Plan noch nicht vollständig ausgereift finde. Auch teile ich die Bedenken des Kollegen von Wildungen.


    Sie sprechen davon, dass mindestens eine Schulstunde pro Woche für diese Themen reserviert werden soll. Wie soll das konkret gelingen, wenn schon jetzt 10% der Schulstunden ausfallen und an allen Ecken und Enden bildungstechnischer Notstand herrscht? Weiterhin wird davon gesprochen "Experten und NGOs" einzuladen. Das wirft doch Fragen auf, immerhin ist es von gesetzlich unabdingbar, dass die poltische Neutralität gewahrt bleibt.

    Diese Neutralität wird de facto leider bereits in manchen anderen - unnötig politisierten Bereichen - verletzt, Stichwirt Gendersprache, aber das würde jetzt vom Thema abweichen.


    Die Grenze zwischen Erziehung zum demokratischen DIskurs und zum Verfassungspatriotismus einerseits und tatsächliche (V-)Erziehung zu Haltungen ist sehr dünn. Ich wüsste gerne, wie die Einhaltung dieser Grenze da sicher gewährleistet werden kann?


    Wie gesagt; ich begrüße die Initiative sehr und werde dies mit großem Interesse verfolgen. Gerne biete ich auch an, dass wir im Landtag gemeinsam daran arbeiten, um auch parteiübergreifende Lösungen zu erwarbeiten, dei keinen poltiischen Schwankungen unterliegen.

    8250-cdsu-3-png


  • Ich möchte ebenfalls noch das Thema auf den Beutelsbacher Konsenses lenken, da ich nicht weiß, ob die Regierung sich hierüber bereits Gedanken gemacht hat.


    Es ist wichtig, dass der Beutelsbacher Konsens beachtet wird. Dieser stellt den Grundsatz für die politische Bildung in Schulen dar. Ebenfalls legt dieser fest, wie politische Bildung in Schulen gestaltet werden sollte und welche Prinzipien dabei beachtet werden müssen.

    Die wichtigsten Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses sind:


    "1. Überwältigungsverbot: Es ist nicht erlaubt, den Schüler - mit welchen Mitteln auch immer - im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der ,Gewinnung eines selbständigen Urteils' zu hindern. Hier genau närnlich verläuft die Grenze zwischen Politischer Bildung und Indoktination Indoktrination aber ist unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft und der -rundum akzeptierten - Zielvorstellung von der Mündigkeit des SchüIers.


    2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Diese Forderung ist mit der vorgenannten auf's engste verknüpft, denn wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten. Zu fragen ist, ob der Lehrer nicht sogar eine Korrekturfunktion haben sollte, d.h. ob er nicht solche Standpunkte und.Alternativen besonders herausarbeiten muss, die den Schülern (und anderen Teilnehmern politischer Billdungsveranstaltungen) von ihrer jeweiligen politischen und sozialen Herkunft her fremd sind. [...J


    3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen. Eine solche Zielsetzung schließt in sehr starkem Maße die Betonung operationaler Fähigkeiten ein, was aber eine logische Konsequenz aus den beiden vorgenannten Prinzipien ist [...]" (Wehling 1977).



    Bezogen auf die Idee bzgl. der Zusammenarbeit mit NGO´s besteht hier die Gefahr, dass gegen den Beutelsbacher Konsens verstoßen wird, denn:


    1. Ein Verstoß gegen den Beutelsbacher Konsens im Zusammenhang mit NGOs an Schulen könnte auftreten, wenn bestimmte NGOs eine einseitige politische Agenda verfolgen und versuchen, Schülerinnen und Schüler in eine bestimmte politische Richtung zu lenken, anstatt ihnen eine breite Vielfalt an Perspektiven anzubieten. Dies würde gegen das Prinzip der Neutralität und Pluralität verstoßen, die im Beutelsbacher Konsens festgelegt sind. NGOs müssten unterschiedliche Perspektiven repräsentieren und Schülerinnen und Schülern ermöglichen, verschiedene Standpunkte zu erkunden und kritisch zu hinterfragen. Es ist wichtig, dass keine einseitige politische Propaganda stattfindet, sondern eine offene und vielfältige Diskussionskultur gefördert wird.


    2. Ein weiterer möglicher Verstoß könnte auftreten, wenn die Zusammenarbeit mit NGOs obligatorisch ist und Schülerinnen und Schüler nicht die Möglichkeit haben, freiwillig an bestimmten Aktivitäten oder Projekten teilzunehmen. Der Beutelsbacher Konsens betont die Bedeutung der Freiwilligkeit und Selbstbestimmung bei der politischen Bildung. Die Zusammenarbeit mit NGOs müsste daher auf freiwilliger Basis erfolgen. Schülerinnen und Schüler sollten die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob sie an bestimmten Aktivitäten oder Projekten teilnehmen möchten.


    Ich möchte aber nochmals betonen, dass die Einbindung von NGOs an Schulen nicht per se ein Verstoß gegen den Beutelsbacher Konsens darstellt. Im Gegenteil, die Zusammenarbeit mit NGOs kann eine wertvolle Ergänzung im Unterrichts sein, um den Schülerinnen und Schülern verschiedene Perspektiven und praktische Erfahrungen zu bieten. Solange die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses (s.o.) respektiert werden, kann die Zusammenarbeit mit NGOs eine Bereicherung für die politische Bildung sein. Es ist entscheidend, dass Schulen und NGOs gemeinsam sicherstellen, dass die Demokratieerziehung im Einklang mit den Grundsätzen des Beutelsbacher Konsenses durchgeführt wird, um eine ausgewogene und vielfältige politische Bildung zu gewährleisten.

    ____________________________________________
    Literaturverzeichnis:
    Wehling, Hans-Georg. (1977). Konsens á la Beutelsbach? In Siegfried Schiele/Herhert (Hrsg.): Das Konsensproblem in der politischen Bildutrg, Stuttgart: Klett.


  • Sehr geehrte Frau Ashfahdi,


    ich begrüße auch Ihre Fragen sehr. :thumbup:


    Lehrkräftemangel ist eine große Herausforderung, da muss ich Ihnen Recht geben. Wie ich bereits Herrn von Hohenecken zugesichert habe, werden wir diese Themen noch stärker mitaufnehmen und behandeln. Es muss aber eben auch klar sein, dass Fachkräftemangel allgemein ein Problem ist, dass sowohl sektorenübergreifend, als auch im Individuellen, Lösungen braucht. Da dies ein sehr komplexes Thema ist, können wir nicht davon ausgehen, dass diese Herausforderung von heute auf morgen gelöst werden kann.


    In den Punkt, dass die Wahrung von Neutralität wichtig ist, kann ich Ihnen zu 100% zustimmen. Es gilt auf keinen Fall, die Schülerinnen und Schüler zu "indoktrinieren" und zu irgendeiner bestimmten Meinung zu zwingen, wie Herr von Hohenecken schon zutreffend zitiert hat. Ich persönlich würde darauf setzen, möglichst viele verschiedene Akteure miteinzubinden. Vielfalt ist der beste Weg, um den politischen Diskurs zu begünstigen! Mir ist durchaus bewusst, dass dies ein sehr schwieriges Thema ist und vor allem die Umsetzung viel Feingefühl benötigt. Deshalb würde ich auch eine überparteiliche Zusammenarbeit sehr begrüßen.


    Mich würde sehr interessieren, welche Bedenken von von Wildungen Sie teilen? Ich persönlich sehe als sein Hauptbedenken, dass die Schülerinnen und Schüler eben nicht mehr wie vor 200 Jahren alles tun, was ein Erwachsener sagt, sondern zu kritischem und selbstständigem Denken erzogen werden. Dies ist aber notwendig, denn niemand kann vom unterwürfigen und abhängigen Kind von heute auf morgen zum mündigen Bürger werden.


    Bei weiteren Fragen immer gerne auf mich zukommen! Das Thema Demokratieerziehung ist besonders kompliziert und verlangt daher nach einem offenen und guten Diskurs. :thumbup:

  • Ich würde alle doch zu etwas mehr Geduld auffordern. Unsere Häuser haben hier wie bereits erwähnt ein Konzeptpapier vorgestellt, kein fertiges Programm oder wie auch immer man es nennen mag. Aktuell befinden sich die Fachabteilungen unserer Häuser in der vertieften Prüfung der einzelnen Punkte und sind um eine schnelle Umsetzung bemüht. Etwaige rechtliche Vorschriften und auch andere bindende Werke für den Bildungsbereich werden dabei selbstredend berücksichtigt.


    In erster Linie geht es in diesem Konzept aber um die Skizzierung eines demokratiebildenden Unterrichtes in jeder Facette. Und so wollen wir hier auch diskutieren, alles weitere wird dazu zu gegebener Zeit veröffentlich.

  • In den Punkt, dass die Wahrung von Neutralität wichtig ist, kann ich Ihnen zu 100% zustimmen. Es gilt auf keinen Fall, die Schülerinnen und Schüler zu "indoktrinieren" und zu irgendeiner bestimmten Meinung zu zwingen, wie Herr von Hohenecken schon zutreffend zitiert hat. Ich persönlich würde darauf setzen, möglichst viele verschiedene Akteure miteinzubinden. Vielfalt ist der beste Weg, um den politischen Diskurs zu begünstigen! Mir ist durchaus bewusst, dass dies ein sehr schwieriges Thema ist und vor allem die Umsetzung viel Feingefühl benötigt. Deshalb würde ich auch eine überparteiliche Zusammenarbeit sehr begrüßen.

    Es freut mich sehr, dass so zu hören. Das beruhigt mich zumal in Mienen etwaigen Bedenken. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.


    Mich würde sehr interessieren, welche Bedenken von von Wildungen Sie teilen? Ich persönlich sehe als sein Hauptbedenken, dass die Schülerinnen und Schüler eben nicht mehr wie vor 200 Jahren alles tun, was ein Erwachsener sagt, sondern zu kritischem und selbstständigem Denken erzogen werden. Dies ist aber notwendig, denn niemand kann vom unterwürfigen und abhängigen Kind von heute auf morgen zum mündigen Bürger werden.

    Ich hätte es sicherlich anders formuliert, aber auch Herr von Waldungen benannte ja die Sorge einer womöglichen politischen Einflussnahme durch NGOs, sollten diese eingeladen werden. Zu dem anderen Punkt würde ich persönlich eine Brücke drüber schlagen. Es ist eine beunruhigende Entwicklung, dass insbesondere in sozialen Brennpunkten keinerlei Respekt im allgemeinen zwischenmenschlichen und erstrecht gegenüber Lehrkräften als Autoritätspersonen herrscht. Das finde ich äußerst bedenklich, ist doch auch die pädagogische charakterliche Erziehung essentiell und im späteren Alter kaum noch zu beeinflussen.

    Lehrkräfte sind Autoritätspersonen, deren Anweisungen - im Rahmen ihrer Aufgaben selbstverständlich - Folge geleistet werden sollte und persönlicher Respekt entgegengebracht werden sollte. Hierbei geht es meines Erachtens auch darum, dass Heranwachsende auch lernen müssen, dass es eben auch nicht immer nur "nach dem eigenen Gusto" geht. Man stelle sich nur mal vor, ein solcher Klassenrat würde beschließen wollen, die Hausaufgaben abzuschaffen oder nur noch Filme zu schauen.


    Das habe ich natürlich jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, ich bin mir sicher dass auch Sie entsprechende Leitlinien im Kopf haben, was geht und was nicht.

    Ich persönlich glaube allerdings auch, dass das herunterbrechen auf die Klassenebene ein Schritt zuviel ist und das Projekt zu sehr aufbläht.


    Aber wie die Ministerin Dr. Linke ja sagt, handelt es sich ja erstmal um ein Grundsatzpapier, welches Sie bzw. wir dann weiter ausarbeiten. Ich denke, dass dieses Projekt sehr bedeutend werden kann. Insofern auch nochmal vielen Dank für den Impuls.

    Ich würde alle doch zu etwas mehr Geduld auffordern. Unsere Häuser haben hier wie bereits erwähnt ein Konzeptpapier vorgestellt, kein fertiges Programm oder wie auch immer man es nennen mag. Aktuell befinden sich die Fachabteilungen unserer Häuser in der vertieften Prüfung der einzelnen Punkte und sind um eine schnelle Umsetzung bemüht. Etwaige rechtliche Vorschriften und auch andere bindende Werke für den Bildungsbereich werden dabei selbstredend berücksichtigt.

    Das ist selbstredend. Ich werde die weiteren Veröffentlichungen Ihrer Fachabteilungen zu dem Thema mit großem Interesse verfolgen.

    8250-cdsu-3-png