I:L | Dutschke in NRW

  • Dutschke unterwegs in NRW

    Parteivorsitzender der I:L zu Gast in Nordrhein-Westfalen


    ISERLOHN / DUISBURG / KÖLN [taz] Am gestrigen Montag war der Spitzenkandidat und Bundesvorsitzende der Internationalen Linken Ernesto B. Dutschke zu Besuch in Nordrhein-Westfalen, um im bevölkerungsreichsten Bundesland Wahlkampf für die Partei zu betreiben.


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    Universitätscampus im sauerländischen Iserlohn



    Am frühen Morgen traf sich Dutschke zuerst zu einer Podiumsdiskussion der University of Europe for Applied Sciences mit Studierenden im sauerländischen Iserlohn. Thema der Diskussion war das Zusammenspiel zwischen Klima und Wirtschaft:


    Zitat von Ernesto B. Dutschke

    „Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, dass wir zukunftsorientierte Lösungen zur Bekämpfung des von Menschen gemachten Klimawandels entwickeln. Schwellen- oder Übergangstechnologien sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, werden uns aber langfristig nicht ans Ziel führen. Es muss endlich eine soziale Transformation in der Gesamtgesellschaft stattfinden, die Jede und Jeden dazu animiert auf seinen oder ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck zu achten und das in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens. Es muss Schluss sein mit der Doppelmoral, dass Avocados aus Peru und Mexiko hier mit Bio-Siegel verkauft werden dürfen. Es muss Schluss sein mit der morgendlichen SUV-Parade vor der Grundschule. Unsere Erde und unsere Umwelt gehört uns allen und daher müssen wir alle unseren Beitrag zu ihrer Erhaltung betragen – ohne wenn und aber“


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    DITIB-Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh


    Nach der Diskussion reiste Dutschke weiter nach Duisburg-Marxloh und traf sich dort mit Migrationsverbänden, bevor er am Mittagsgebet in der Merkez-Moschee teilnahm.

    Zitat von Ernesto B. Dutschke

    „Ich danke für die Einladung zur Teilnahme am Mittagsgebet. Ich habe sehr gerne diesen Termin wahrgenommen, denn der Islam gehört nicht nur zu Deutschland, sondern er ist tief in der Gesellschaft unserer Republik verwurzelt. Nach Aussage des statistischen Bundesamtes sind mittlerweile fast 5 Millionen Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft muslimischen Glaubens.

    Auch diese Menschen gehören fest zu unserer Gesellschaft, sind mündige Bürger und partizipierende Mitglieder unserer Gemeinschaft, meist schon seit Generationen

    Es ist falsch, dass der Islam von der deutschen Politik häufig noch als fremd oder anders wahrgenommen wird und dementsprechend auch mit den Mitgliedern dieser Glaubensgemeinschaft umgegangen wird.

    Nach mehreren Jahrzehnten der friedlichen Koexistenz müssen wir Muslima und Muslime endlich im Herzen unserer Gesellschaft ankommen lassen und den Islam im gesellschaftlichen Zusammenleben der christlichen Vorherrschaft gleichstellen.

    Wenn wir Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt, Allerheiligen, Fronlaichnahm und alle anderen Feiertage feiern, kann ich es nicht verstehen warum man vom Eid ul-Fidr (Zuckerfest) oder vom Eid ul-Adha (Opferfest) im gesellschaftlichen Leben so wenig mitbekommt.“


    Im Anschluss an das Mittagsgebet wurde der Spitzenpolitiker noch zum Mittagessen mit einigen Mitgliedern der Gemeinde eingeladen und nahm diese Einladung gerne an.

    Während der gemeinsamen Nahrungsaufnahme erzählte Dutschke den Anwesenden Anekdoten aus seiner Zeit als Jugendarbeiter in Palästina und Jordanien.


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    Dutschke im Interview mit dem Radiosender COSMOS


    Am Nachmittag war Dutschke in Köln zu Besuch, wo er zuerst dem internationalen und -kulturellen Radiosender Cosmos (früher bekannt als Funkhaus Europa) des WDRs ein Interview gab und anschließend auf dem Kölner Heumarkt eine Wahlkampfrede hielt.


    Zum Abend traf sich Dutschke zum gemeinsamen Abendessen mit seiner Kollegin aus dem Parteivorstand Susanne Wagenknecht in Essen, wo er auch die Nacht verbrachte.

  • Wie wollen Sie in Zukunft SUV-Paraden vor Schulen verhindern?

    Ich danke Ihnen für Ihre Frage, Herr Stoltenberg.
    Wenn Sie die Landes- und Bundesprogramme der I:L aufmerksam verfolgt haben, dann wissen Sie, dass wir umfassende Maßnahmen einleiten wollen, die das herkömmliche Auto mit Verbrennungsmotor obsolet machen.


    Um direkten Bezug zur morgendlichen SUV-Parade vor den Grundschulen zu schaffen, möchte ich drei Säulen nennen um diese zu Verhindern:

    Kurzfristige Lösungen:

    • KFZ-Steuererhöhungen für die besagten Modelle auf Grund des erhöhten Verbrauchs und der damit verbundenen Umweltbelastung
    • Förderung (sowohl strukturell, als auch finanziell) der flächendeckenden Nahverkehrsversorgung, besonders für den Schulbetrieb
    • Fahrverbote im Bereich von Schulen
    • Tempolimit auf der Autobahn



    Mittelfristige Lösungen:

    • Bildungsreform mit dem Ziel der Förderung von Stadtteilschulen, um Rad- oder Fußwege zur Schule zu fördern
    • kostenlose Nutzung des Nahverkehrs
    • Einführung variabler Schulzeiten



    Langfristige Lösungen:

    • weitreichende Fahrverbote für Verbrennungsmotoren für den privaten Personenverkehr im innerstädtischen Bereich
    • Verbot der Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren
  • Es ist falsch, dass der Islam von der deutschen Politik häufig noch als fremd oder anders wahrgenommen wird und dementsprechend auch mit den Mitgliedern dieser Glaubensgemeinschaft umgegangen wird.

    Nach mehreren Jahrzehnten der friedlichen Koexistenz müssen wir Muslima und Muslime endlich im Herzen unserer Gesellschaft ankommen lassen und den Islam im gesellschaftlichen Zusammenleben der christlichen Vorherrschaft gleichstellen.

    Überlegen Sie sich doch mal, warum große Teile des Islams in Deutschland als fremd wahrgenommen wird. Es liegt nicht ausschließlich an der Gesellschaft oder einer etwaigen grundsätzlichen Unvereinbarkeit. Ein Großteil der Leute hat wenig Probleme mit der Ahmadijjah- oder auch der alevitischen Gemeinde. Beiden sind sogar Körperschaften öffentlichen Rechts und genießen entsprechend die gleichen Rechte und Pflichten wie die Israelitischen Gemeinden und die die beiden großen Kirchen. Allerdings machen diese nur eine kleine Minderheit aus.

    Der Großteil der Moscheen in Deutschland untersteht dem Verein DITIB; wie jene Moschee, die Sie besucht haben. Und hier liegt das Problem: der Verein ist fest in der Hand der türkischen Religionsbehörde und somit auch in der Hand Erdoğans. Die Imame werden in der Türkei - nicht in Deutschland - ausgebildet und dienen als direktes Sprachrohr für die Politik der AKP. Von den Zentren der nachweislich antisemitischen und demokratiefeindlichen Milli-Görüsch-Bewegung gar nicht erst anzufangen.

    Natürlich wird eine Religion als fremdartig in Deutschland wahrgenommen, wenn konstant fremde Staaten politisch in innerdeutsche Religionsangelegenheiten eingreifen und das organische Hineinwachsen in die deutsche Gesellschaft aktiv zu hindern suchen. Es liegt größtenteils nicht an der deutschen Gesellschaft, dass der Islam in diesen Landen eher als schwierig wahrgenommen wird, siehe der Vergleich zur Ahmadijjah und dem Alevitentum.

    Schade, dass Sie sich hier zur Marionette der DITIB haben degradieren lassen und diese offenkundigen Probleme geflissentlich verschweigen.

  • Überlegen Sie sich doch mal, warum große Teile des Islams in Deutschland als fremd wahrgenommen wird. Es liegt nicht ausschließlich an der Gesellschaft oder einer etwaigen grundsätzlichen Unvereinbarkeit. Ein Großteil der Leute hat wenig Probleme mit der Ahmadijjah- oder auch der alevitischen Gemeinde. Beiden sind sogar Körperschaften öffentlichen Rechts und genießen entsprechend die gleichen Rechte und Pflichten wie die Israelitischen Gemeinden und die die beiden großen Kirchen. Allerdings machen diese nur eine kleine Minderheit aus.

    Der Großteil der Moscheen in Deutschland untersteht dem Verein DITIB; wie jene Moschee, die Sie besucht haben. Und hier liegt das Problem: der Verein ist fest in der Hand der türkischen Religionsbehörde und somit auch in der Hand Erdoğans. Die Imame werden in der Türkei - nicht in Deutschland - ausgebildet und dienen als direktes Sprachrohr für die Politik der AKP. Von den Zentren der nachweislich antisemitischen und demokratiefeindlichen Milli-Görüsch-Bewegung gar nicht erst anzufangen.

    Natürlich wird eine Religion als fremdartig in Deutschland wahrgenommen, wenn konstant fremde Staaten politisch in innerdeutsche Religionsangelegenheiten eingreifen und das organische Hineinwachsen in die deutsche Gesellschaft aktiv zu hindern suchen. Es liegt größtenteils nicht an der deutschen Gesellschaft, dass der Islam in diesen Landen eher als schwierig wahrgenommen wird, siehe der Vergleich zur Ahmadijjah und dem Alevitentum.

    Schade, dass Sie sich hier zur Marionette der DITIB haben degradieren lassen und diese offenkundigen Probleme geflissentlich verschweigen.

    Sehr geehrter Herr Rehm,
    ich danke Ihnen für die Anmerkung zum Thema DITIB. Als Hamburger Innensenator und strengem Kritiker Erdogans, ist mir die Problematik natürlich bekannt und ich kann Ihnen versichern, dass ich keine Marionette des türkischen Autokraten bin.
    Bei diesem Besuch in der Moschee ging es um die Teilnahme am Mittagsgebet und einem anschließenden gemeinsamen Essen mit Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde.
    Bewusst habe ich in der Pressemitteilung die Trägerschaft der Moschee verschwiegen, da ich hier nicht dem DITIB e.V. eine Plattform geben wollte, sondern der Glaubensgemeinschaft als solches.

    Zur Inkulusion von Muslima und Muslimen und mit Ihren Bedenken über die Trägerschaft im Hinterkopf, wäre es ja vielleicht mal der richtige Zeitpunkt darüber zu diskutieren warum Moscheen von e.V.s getragen werden müssen und nicht durch die Kirchensteuer finanziert werden.