(DEBATTE) VIII/022 - Entwurf eines Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    der folgende Gesetzesentwurf der Bundesregierung zum


    Entwurf eines Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten


    steht für 72 Stunden zur Debatte, der Bundesrat hat auf eine Stellungnahme verzichtet.






    Mit freundlichen Grüßen


    Der Bundestagsvizepräsident

  • Herr Präsident,


    ich möchte mit Verweis auf § 15, Absatz 5 der Geschäftsordnung Redebedarf kenntlich machen, aber gerne dem Antragsteller den Vortritt lassen, der ja nicht nur als Minister der Bundesregierung sondern auch als Abgeordneter diesem Parlament angehört.

  • Herr Präsident,


    da der Antragsteller wohl nichts sagen möchte, bin ich an dieser Stelle mal so frei, das Wort zu ergreifen.


    Die Armut in der Welt sinkt schon seit Jahrzehnten kontinuierlich. Die Lebensbedingungen von hunderten Millionen Menschen haben sich im Laufe der Jahre dramatisch verbessert. Diesen Fortschritt verdanken wir keineswegs den Gesetzen, die im Bundestag beschlossen wurden, sondern dem Handel und den Investitionen in der Welt. Dazu haben gerade deutsche Unternehmen erheblich beigetragen. Das sollte diese Bundesregierung anerkennen. Ich stimme der Bundesregierung zu, wenn sie sagt, es gibt zu viele Verletzungen fundamentaler Rechte, zu viel Kinderarbeit in zu vielen Ländern und Regionen der Welt. Deshalb ist und bleibt es an erster Stelle die Aufgabe der Bundesregierung, sich mit allen Mitteln für die Stärkung der Menschenrechte einzusetzen. Aber bitte wälzen Sie diese Verantwortung nicht auf auf die Unternehmen ab! Diese Regierung will die deutsche Wirtschaft in Haftung nehmen, weil ihre eigene Menschenrechtspolitik ein stumpfes Schwert ist.


    Dieses neue Gesetz soll unseren deutschen Unternehmen die Aufgaben übertragen, denen unser Außenminister anscheinend nicht gewachsen ist. Die Unternehmen sollen nun weltweit die Einhaltung von Umweltstandards, Menschenrechten und Sozialstandards durchsetzen - in ihrer gesamten Lieferkette! Unternehmen, die über hunderte Produktionsstätten sowie tausende Lieferanten verfügen, die selbst Zulieferer haben, sowie Milliarden Produktkomponenten verbauen, die in aller Welt unter verschiedensten Gegebenheiten produziert werden, sollen die Standards nun im Blick behalten. Wer das nicht schafft, dem drohen empfindliche Strafen. Die Durchsetzung der Menschenrechte und internationaler Abkommen ist Sache der Regierungen. Es kann nicht sein, dass wir nun die Wirtschaft dazu verpflichten!


    Dieses Gesetz wird mit Sicherheit einen hohen zusätzlichen bürokratischen Aufwand erzeugen. Es ist ein Bürokratiemonster, ohne dass Rechtssicherheit hergestellt wird. Der Mittelstand wird hierdurch mit enormen Lasten beschwert. Dieses Gesetz ist bestens geeignet, Wettbewerbsverzerrungen zulasten deutscher Unternehmen herbeizuführen. Unbestimmte Rechtsrisiken werden zum Rückzug aus bestimmten Regionen führen. Dieses Gesetz wird zum Nachteil für Entwicklungs- und Schwellenländer gereichen. Das notwendige Engagement der Wirtschaft in den Ländern wird konterkariert. Dieses Gesetz schreckt ab, es motiviert nicht zu mehr Handel und Investitionen. Dieses Gesetz wird auch tausende Arbeitsplätze in Deutschland kosten. Wir bürden Unternehmen hiermit in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit schwere Lasten auf. Ich rufe alle Abgeordneten dazu auf, den Antrag abzulehnen! Vielen Dank.

  • Herr Präsident,

    Hohes Haus,

    das Gesetz ist abzulehenen, denn es betrifft uns nicht.

    Was interessieren uns den andere, wir sollen uns nur auf uns und unser Land konzentieren,damit haben wir genug zu tun.

    Wir sind weder das Weltsozialtamt , noch die Weltrettungsstelle, mögen sich jeden Land nur um sein Kram scheren, damit ist genüge getan.

    Aus wirtschaftlicher Sicht ist nur zu sagen , würde dieses Gesetzt erlassen, so würde das die Einnahmen von Unternehmen schmälern,dass kann nicht Sinn und Zweck sein, den am Ende sind nur die Angestellten betroffen, welche in Kurzarbeit geschickt werden, weniger Lohn erhalten oder gleich freigestellt werden müssen.

    Daher bitte ich sie dieses Gesrtz abzulehnen.

    Besten Dank ,es lebe Deutschkland!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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