DEBATTE VII/021 | Entwurf eines Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten

  • 1099-1920px-deutscher-bundestag-logo-svg-png



    DEBATTE ÜBER DRUCKSACHE VII/021

    Entwurf eines Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten


    Die Debattendauer beträgt gemäß unserer Geschäftsordnung drei Tage.


  • Sehr geehrter Herr Präsident,

    werte Kolleginnen und Kollegen,


    ich denke, dass die Argumente für ein solches Gesetz schon lange und umfassend auf den Tisch liegen. Als eine der größten Industrienationen der Welt haben wir die Verantwortung, bei Produkten und Diesntleistungen die unsere Firmen anbieten, zumindest grundlegende Menschenrechtsstandards und Umweltstandards einzuhalten. Viel zu lange schon, durcken wir uns vor dieser Verantwortung weg und kaufen und konsumieren Produkte, die unter Bedingungen hergestellt wurden, die sich wahrscheinlich alle der hier anwesenden Abgeordneten - mich eingeschlossen - nicht einmal im Ansatz komplett vorstellen können. Die Zeiten, in denen in Deutschland Kinder zur Arbeit statt zur Schule gehen sind Gott sei Dank schon lange vorbei. In vielen Ländern ist das Bild aber ein anderes. Dort müssen Kinder und andere Personen unter einem enormen Druck arbeiten und haben dabei teilweise nicht einmal ordentliche Sicherheitsbestimmungen, wie es uns jüngst in Pakistan wieder bewusst wurde. Und für diese gefährliche und teilweise tödliche Arbeit bekommen die Arbeitenden nicht einmal ein ordentliches Gehalt.


    Wir müssen unsere Verantwortung ernst nehmen und dieser Ausbeutung schnellstmöglichst die Grundlage nehmen. Nur mit einer gesunden Umwelt und der Einhaltung von Menschenrechten überall auf der Welt können wir das. Dementsprechend bitte ich um Zustimmung zu diesem wichtigen Gesetz.


    Vielen Dank!

  • Herr Präsident,

    werte Herrschaften,

    deutsches Volk,


    ich möchte es kurzhalten: Als Vertreter des deutschen Volkes haben wir eine Verantwortung für ebendieses und für unser Vaterland! Uns steht es frei, für unser Land Arbeitsschutzregeln auszustellen und von dieser Möglichkeit hat das Parlament auch richtigerweise Gebrauch gemacht. Was andere Staaten für ihr eigenes Hoheitsgebiet beschließen, steht nicht zur Disposition. Die Sozial"demokraten" fordern, dass die Welt am deutschen Wesen genesen soll. Dem erteilen wir eine klare Absage! Unsere Unternehmen sind gehalten, sich im Ausland an das jeweils geltende Recht zu halten. Wie dieses Recht konkret ausgestaltet ist, geht uns nichts an. Ich werde diesen Antrag nicht unterstützen, da er die Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen zu verschlechtern droht und gleichzeitig den Anspruch formuliert, Deutschland müsse der Welt zeigen, wie sie zu leben hat. Das ist nicht unsere Aufgabe!

  • Herr Präsident,

    sehr geehrte Damen und Herren,


    das Lieferkettengesetz verfolgt grundsätzlich einen guten Zweck, dass möchte ich ausdrücklich sagen. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass mit diesem Gesetz neue bürokratische Hürden geschaffen werden, die zu einem extremen Mehraufwand für unsere Betriebe führen werden. Des Weiteren sehe ich im Hinblick auf die andauernde Pandemielage neue Regulierungsmaßnahmen mit großer Skepsis. Ich möchte daher als Mitglied dieses hohen Hauses und als Bundeswirtschaftsminister geschlossen um Ablehnung bitten.


    Vielen Dank.

  • ruft dazwischen


    Klar, Menschenrechte und Klimastandadards sind ja keinen Mehraufwand wert, solange das außerhalb von Deutschland passiert.