Alles anzeigenHerr Präsident,
werte Damen, Herren und Orientierungsunfähige,
ich widerspreche dem Redner der "demokratischen" Sozialisten mit Nachdruck! Nicht wir, die Kritiker vermeintlich geschlechtergerechter Sprache, sind Ideologen, sondern die Befürworter ebendieser. Sie sind es, die einer überwältigenden - auch von Frauen getragenen - Mehrheit eine neue Art des Sprechens und Schreibens aufzuoktroyieren versuchen, sei es durch behördliche Sprechregelungen, welche die Kommunikation zwischen Staat und Bürger nur noch weiter erschweren, oder durch die sanktionsbewehrte Verpflichtung von Studenten, vermeintlich geschlechtsneutral zu schreiben.
In der Sache tragfähige Gründe für diese elitäre Verschandelung der deutsches Sprache gibt es nicht. Eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts durch das generische Maskulinum kann nur erfinden, wer den seit Ende der Grundschulzeit als bekannt vorauszusetzenden Unterschied zwischen dem grammatischen und dem biologischen Geschlecht vergessen hat oder - so liegen die Dinge wohl hier - zu ignorieren versucht. Statt diesen evidenten Unterschied anzuerkennen, flüchten sich linke Ideologen - mutmaßlich um das eigene, ideologisch zerfressene Weltbild zu schützen - in lächerliche Erklärungsversuche, die zumeist eine angeblich bestehende Benachteiligung von Frauen oder gar die Mär einer patriarchalischen Gesellschaft zum Gegenstand haben. Das bewährte, Sprache und damit auch gesellschaftlichen Austausch erleichternde generische Maskulinum soll abgeschafft und durch Sterne, Unterstriche oder Doppelpunkte ersetzt werden. Dabei versteht doch kein Mensch - jedenfalls niemand, der bei klarem Verstand ist -, warum beispielsweise die Bezeichnung "Beamt*innen" für ein (noch) Mehr an Geschlechtergerechtigkeit sorgen soll, umfasst sie doch erkennbar nur die weibliche Form, während sie die männliche völlig ausklammert und zur Rechtfertigung kein grammatikalisches Prinzip heranziehen kann. Wer das entgegen aller Erwarten doch glaubt, der ist wohl auch von der Möglichkeit eines "demokratischen" Sozialismus überzeugt - oder kurzum: dem ist nicht mehr zu helfen!
Meine Damen, Herren und Orientierungsunfähige,
in einer Gesellschaft kann sich eine Sprache entwickeln. Dies erkennt auch der BUW an. Angesichts der Tatsache, dass mindestens zwei Drittel des deutschen Volkes die von linken Ideologen mittels Zwang angestrebte Mär einer geschlechtergerechten Sprache ablehnen, kann von einer gesellschaftlichen Weiterentwicklung der Sprache keine Rede sein, setzt eine solche doch zwingend Freiwilligkeit und eine Entwicklung von unten nach oben voraus, die nicht von oben nach unten zu erzwingen ist. Genau dies wird derzeit aber versucht. Diese Angriffe auf unser friedliches, von verständlicher Sprache geprägtes Zusammenleben muss man zutreffend benennen. Es ist ein freiheitsfeindliches Vorhaben, linksverblendeter Ideologen. Diesen Versuchen werden wir uns auch künftig - die Mehrheit des deutschen Volkes auf unserer Seite wissend - entgegenstellen!
Der Landtag hatte zuletzt bei unserem Antrag, Deutsch als schützens- und erhaltenswert in der Landesverfassung zu verankern, die Möglichkeit, sich zur deutschen Sprache zu bekennen. Dem hier gegenständlichen Antrag des Kollegen Haft werden wir ablehnen, weil er sich nicht unmissverständlich gegen die oben skizzierten gefährlichen Entwicklungen stellt, sondern sie noch zu unterstützen versucht. Wer den Duden und unsere Sprache feiern möchte, kann nicht gleichzeitig dem "Gendergaga" Vorschub leisten.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit, lang lebe Deutschland!
Herr Dregger, die Anrede „Orientierungsunfähige“ entspricht nicht der Würde dieses Hauses. Ich erteile Ihnen dafür einen Ordnungsruf