[NRW VII|14] Anfrage zur psychologischen Gesundheit - Kleine Anfrage an das Ministerium für Bildung, Gesundheit und Soziales

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    folgende Anfrage erging durch den Kollegen Willenburg der Forum-Fraktion. Gemäß § 28 Abs. 2 der Geschäftsordnung ist die Anfrage binnen 72 Stunden durch das zuständige Mitglied der Landesregierung zu beantworten.


    Dr. Theresa Klinkert

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    Aufgrund der Nichtbeantwortung der Anfrage erteile ich der Landesregierung gemäß § 28 Abs. 6 der Geschäftsordnung eine Rüge und fordere sie zur sofortigen Beantwortung der Anfrage auf.
    Ferner fordere ich Herrn Ministerpräsidenten Kai Baum zur Abgabe einer Stellungnahme über die Nichtbeantwortung der Anfrage auf.

  • Bild mit Landeswappen NRW neu



    Der Ministerpräsident


    Sehr geehrter Herr Präsident,

    Herr Kollege Willenburg,

    die Landesministerin Dr. Klinkert ist im Kabinett zur Beantwortung der Anfrage aufgefordert und angehalten worden, dies war aufgrund akuter persönlicher Verpflichtungen jedoch bisher nicht möglich.

    Die Landesregierung entschuldigt sich in allem gebotenen Maße bei dem Abgeordneten Dennis Willenburg und der Fraktion des Forums.

    Die Antwort auf die Anfrage wird selbstverständlich schnellstmöglich nachgereicht.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Sehr geehrter Herr Präsident,

    Liebe Ministerin,

    Liebe Regierung,


    Ich bin sichtlich enttäuscht über die Ignoranz der Regierung. Ich persönlich habe vollstes Verständnis gegenüber anderen persönlichen Verpflichtungen, aber der Antrag liegt nun fast eine Woche der Ministerin und der Landesregierung vor, doch bis auf eine Entschuldigung seitens Kai Baum, wurde auf weitere Informationen zur Beantwortung der Frage verzichtet. Sie wurden nun schon mehrmals bei verschiedensten Anfragen gerügt und ich fordere sie nun auf ihren Job zu erledigen. Ihr Wahlversprechen eine aktive Regierung zu sein haben sie völlig verfehlt.


    Vielen Dank

  • murmelt zu seinen Kolleg:innen


    Mit aktiven Landesregierungen kennt sich das Forum ja aus, ist überhaupt schon ein Wunder, dass das Forum Oppositionsarbeit macht.

  • 320px-LANDTAG_NRW_Logo.svg.pngLandtag Nordrhein-Westfalen

    Siebte Wahlperiode



    Antwort auf Anfrage

    des Abgeordneten Dennis Willenburg

    durch das Ministerium für Gesundheit, Bildung und Soziales


    Drucksache VII/14


    Antwort auf die Anfrage zur psychologischen Gesundheit



    1. Ist ihnen bekannt, dass die Pandemie und ihre Einschränkungen für psychische Leiden verantwortlich sein kann?
    Selbstverständlich haben die Maßnahmen für den Gesundheitsschutz mittelbar, also durch das Fördern von sozialer Isolation und weiterer Faktoren, Auswirkungen auf die psychische Gesundheit aller Menschen. Sie sind dabei jedoch selten der Auslöser, sondern sind vielmehr als Risikofaktoren zu klassifizieren.


    1.1 Welche genauen Maßnahmen, könnten in Verbindung mit beginnender bzw. foranschreitender Depression sein?
    Der Landesregierung erschließt sich der Inhalt dieser Frage aufgrund der fehlerhaften Syntax leider nicht.


    1.1.1 Rechtfertigen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, die Förderung von Psychischen Belastung?
    Ja, Maßnahmen, die die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger schützen, sieht die Landesregierung als gerechtfertigt an.


    2. Ist ihnen bekannt, dass vermehrt Personen Therapien und Hilfen nicht wargenommen haben?
    Bisher liegen wenig belastbare Studien zu diesem Thema vor. Die vorhandenen Erhebungen (u.a. Jacobi et al. 2004) zeigen jedoch, dass etwa 45 Prozent der Betroffenen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, 55 Prozent demnach nicht.


    2.1 Kann dieses Phänomen Auswirkung auf die mentale Gesundheit haben?
    Wird eine Therapie oder eine sonstige Unterstützungsmaßnahme nicht genutzt, hat das selbstverständlich eine Auswirkung auf die psychische Gesundheit.


    3. Teilen sie die Einschätzung der Ludwigs-Maximilans-Universität, dass die Einschränkungen vermehrt psychische Folgen haben werden?

    Diese Quelle ist der Landesregierung leider nicht bekannt. Die Landesregierung hält eine solche Wirkung jedoch für sehr wahrscheinlich.


    4. Ist ihnen bekannt, dass viele Suizide vermeidbar sind?
    Sicherlich wären viele Suizide unter den richtigen Voraussetzungen vermeidbar.


    4.1 Welche Maßnahmen sind ihnen bekannt?

    Bei derart sensiblen Themen ist ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen notwendig, um präventiv einem Suizid entgegenzuwirken. Die prominenteste ist sicherlich eine ärztliche Beratung und Unterstützung inklusive einer psychologischen Therapie. Eine medikamentöse Behandlung ist ebenfalls unterstützend möglich. Grundsätzlich sind enge und verständnisvolle Bezugspersonen das wirksamste Instrument gegen intendierte Selbsttötungen.


    5. Ist ihnen bekannt, dass Suizid die zweit-größte Todesursache bei Menschen im Alter zwischen 15 -19 Jahren ist?
    Diese Aussage ist in dieser Form nicht korrekt bzw. nicht eindeutig. Weltweit sind die häufigste Todesursache Verkehrsunfälle, gefolgt von Erkrankungen der tieferen Atemwege. Erst die dritthäufigste Todesursache sind Selbsttötungen, dazu zählen jedoch auch unbeabsichtigte. In Deutschland ist die vorsätzliche Selbstbeschädigung, die nicht zwingend mit einem Suizid gleichzusetzen ist, mit einer Prävalenz von 19,8% sind sie jedoch der zweithäufigste Grund.


    5.1 Sind Maßnahmen speziell für diese Altersgruppe angebracht?
    Sicherlich lassen sich zielgerichtete Maßnahmen sehr gut begründen. Dazu zählen unter anderem eine bessere Verfügbarkeit von 24h-Hotlines, höhere Kapazitäten für Anbieterinnen und Anbieter psychotherapeutischer Leistungen, eine bessere Schulung von medizinischem und Schulpersonal sowie Kampagnen, um auf das Problem und mögliche Handlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen


    5.1.1 Wenn nein, warum nicht?

    entfällt

  • Herr Kollege Willenburg,

    Herr Kollege Regenborn,


    Das hier ist nicht der richtige Ort für solche Wortbeiträge. Ich bitte sie diese oder ähnliche Diskussionen im Plenum zu diskutieren und nicht in einer Anfrage an die Landesregierung.

  • Die Maßnahmen, die mit der Verstärkung von psychischen Erkrankungen stehen, lassen sich keinesfalls einfach so in die Antwort einer Kleinen Anfrage pressen. Dafür sind sie zu vielfältig, zu komplex und zu stark ineinander verschachtelt. Dennoch sollen exemplarisch die wichtigsten Gründe aufgelistet werden.


    Ein wesentlicher Aspekt ist die Kontaktvermeidung, die vielen Menschen ihren gewohnten Alltag genommen hat. Eine solche Umstellung sowie eine zunehmende soziale Isolation können Depressionen zumindest begünstigen. Ein nicht zu vernachlässigender Parameter ist der Verzicht auf ärztliche Hilfe aus Angst vor einer eventuellen Ansteckung. Ein Anstieg von psychischen Erkrankungen benötigt außerdem mehr Kapazitäten fachgerechter Betreuung, die derzeit sowieso zu gering sind. Schlussendlich lässt sich jedoch glücklicherweise feststellen, dass aufgrund der aktuellen Infektionslage nur noch wenig einschränkende Maßnahmen in Kraft sind, die somit auch keine Auswirkung auf die psychische Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger haben.