100.000 demonstrieren in Hamburg gegen Rechts
I:L-Vorsitzender Dutschke kritisiert Spitzenkandidatin
der Allianz scharf
HAMBURG (vtaz) Bei einer Großdemonstration gegen Rechts am Hamburger Jungfernsteg, an der nach Organisatoreneinschätzung ungefähr 130.000 Menschen teilnahmen, nutze Ernesto B. Dutschke, der Bundesvorsitzende der Partei Internationale Linke und Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, die Gelegenheit um öffentlich scharfe Kritik an der Kanzlerkandidatin der Liberal-Konservativen Allianz zu üben:
„Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
es ist ein großartiges Zeichen, dass heute über 100.000 Bürgerinnen und Bürger unserer Hansestadt sich auf dem Jungfernsteg versammelt haben um ein starkes Zeichen gegen Rechts zu senden.
Heute stehen wir alle zusammen und beweisen als Gemeinschaft eines: Hamburg bleibt bunt!
Denn wir sind die Mehrheit!
Wir sind diejenigen, die mit unserem Handeln und Tun unsere gesellschaftlichen Werte gegenüber Hass und Ausgrenzung entschlossen verteidigen.
Hamburg bleibt antifaschistisch!
Schauen wir aber nach Berlin oder München, dann sehen wir, dass die Ablehnung von (extrem-) rechtem Gedankengut keine Selbstverständlichkeit ist.
In München wird hinter verschlossenen Türen darüber diskutiert ob man nicht ernsthaft wieder Frederic Burschwa, einen bekennenden Nationalsozialisten, der eine besondere Freude am Rezitieren von Goebbels-Zitaten empfindet und politisch Andersdenkende vernichten möchte, mit den Stimmen von Allianz und CDSU zum Ministerpräsidenten wählen sollte.
Gleichzeitig wurde eines der radikalsten Mitglieder des Rechten Flügels der Allianz zu ihrer Kanzlerkandidatin erhoben: Frau Oxana Koslowska.
Es ist diejenige, die wohl jede Partie Scrabble gewinnt, da sie keine Blöße dabei empfindet an sämtliche Wörter einfach die Wort-Endung -faschist zu hängen, sei der Zusammenhang auch noch so unsinnig oder verblödet.
Es ist diejenige, für die das Eintreten gegen den Klimawandel und für eine umweltfreundliche Zukunft mit den schrecklichen Morden und Bombenanschlägen einer Terrororganisation gleichzusetzen ist.
Es ist diejenige, die sich ihre persönliche Rhetorik bei den Rechtsextremen der Identitäten Bewegung abgeschaut hat, einer Vereinigung, die schon durch mehrere extremistische Straftaten aufgefallen ist und keinen Hehl aus ihrer rechtsextremen Weltanschauung macht.
Schlagwörter wie Remigration sind nichts was man in unserer modernen Gesellschaft einfach so hinnehmen sollte, sondern eher ein Bekenntnis zu einer völkischen und rechtsextremen Weltanschauung.
Frau Koslowska versucht sich gerne als wirtschaftsliberal zu verkaufen, doch hinter dieser Fassade versteckt sich mal mehr und mal weniger erfolgreich eine trans-, xeno- und islamophobe Hetzerin, die alles und jeden, der nicht ihre extremen Meinungen teilt als „Sozialist“ abstempelt – eine Beleidigung in ihren Augen.
So wurde von ihr einst, die nachvollziehbare Forderung nach einem bundesweiten Tempolimit als Klimasozialismus verurteilt um im gleichen Atemzug zu twittern, dass dieser Klimasozialismus die Wurzel allen Übels sei.
Nicht Menschenfeindlichkeit, nicht Ausgrenzung, nein der von ihr geschaffene Neologismus Klimasozialismus.
Ein Klimasozialismus, der in so ziemlich allen anderen Industrieländern Gang und Gäbe ist.
Jemand für den Twitter oder X als wissenschaftliche Quelle fungiert, nur um seine eigenen populistischen und völkischen Ansichten hoffähig zu machen, gilt es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem Kanzleramt fern zu halten.
Wir brauchen keine Kanzlerin, die das größte Problem in Zügen und Bahnhöfen in sogenannten „Messermännern“ sieht.
Wir brauchen auch keine Kanzlerin, für die menschenunwürdige Abschiebungen Leben retten bedeutet.
Es würde mich nicht wundern, wenn nach den letzten Personalentscheidungen der Allianz schon Geheimtreffen mit anderen neu-rechten Vereinigungen stattfinden, die große Vertreibungswellen nach der Machtübernahme planen.
Ich fordere daher alle demokratischen Parteien auf, sich geschlossen gegen eine Kanzlerschaft von Koslowka auszusprechen.
Aus diesem Grund bin ich heute noch stolzer als sonst Hamburger zu sein und gemeinsam mit euch gegen rechtes Gedankengut aufzustehen und sich ihm entschieden in den Weg zu stellen!
Nie wieder und nicht mit uns!
Hamburg bleibt bunt!