[Debatte] XVIII/007 - NRW-Krisenbewältigungsgesetz

  • Die Landtagsabgeordnete Alea Galitzine hat einen Gesetzesentwurf mit dem Titel "Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens zur Bewältigung der Krisensituation in Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine (NRW-Krisenbewältigungsgesetz)" eingebracht.


    Die Debatte dauert gemäß Geschäftsordnung 72 Stunden, also bis zum Mittwoch, dem 30.8.23, um 19:45.


    Das Wort hat die Antragstellerin.


  • steht von der Regierungsbank auf und geht zum Rednerpult


    Sehr geehrte Damen und Herren im Landtag von Nordrhein-Westfalen,


    ich möchte heute auf den Gesetzentwurf zur Errichtung eines Sondervermögens zur Bewältigung der Krisensituation in Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine eingehen, der von der SDP-Fraktion vorgelegt wurde. Während es wichtig ist, auf solche Krisensituationen zu reagieren, möchte ich einige ernsthafte Bedenken äußern, die ich bezüglich dieses Gesetzentwurfs habe.


    Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die Situation in der Ukraine zweifellos ernst und besorgniserregend ist. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die von diesem Konflikt betroffen sind. Dennoch sollten wir sehr vorsichtig sein, wenn es um die finanzielle Bewältigung dieser Krise geht.


    Dieser Gesetzentwurf schlägt vor, ein Sondervermögen einzurichten, um notwendige Maßnahmen zur Bewältigung der Krisensituation zu finanzieren. Das ist zweifellos eine wichtige Maßnahme, aber wir müssen sicherstellen, dass die Mittel effizient und verantwortungsvoll eingesetzt werden.


    Die vorgeschlagene Kreditaufnahme von bis zu 8 Milliarden Euro ist keine Kleinigkeit. Wir müssen uns bewusst sein, dass dies unsere finanzielle Zukunft beeinflussen wird. Die finanzielle Belastung durch Zins- und Tilgungsleistungen darf nicht unterschätzt werden. Wie Gerrit Klein immer sagte, sollten wir nicht leichtfertig in eine neue Schuldenfalle tappen.


    Die vorgeschlagene Lösung des Sondervermögens lässt viele Fragen offen. Wie genau sollen die Mittel verwendet werden? Wie wird sichergestellt, dass sie effektiv und transparent eingesetzt werden? Wie können wir sicherstellen, dass diejenigen, die am meisten von dieser Krisensituation betroffen sind, tatsächlich Unterstützung erhalten?


    Ich bin auch besorgt darüber, wie dieser Gesetzentwurf die finanzielle Verantwortung unserer Regierung betrifft. Es scheint, als ob er eine kurzfristige Lösung für eine langfristige Krise vorschlägt. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur die aktuellen Auswirkungen dieser Krise berücksichtigen, sondern auch die langfristigen Konsequenzen für unsere Wirtschaft und unsere Bürger.


    Ich möchte betonen, dass meine Kritik nicht bedeutet, dass ich die Schwere der Situation in der Ukraine nicht verstehe. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass unsere Reaktion angemessen und verantwortungsvoll ist. Wir sollten alle möglichen Alternativen prüfen, bevor wir uns in eine massive Kreditaufnahme begeben.


    Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass wir die finanzielle Zukunft unseres Landes schützen und gleichzeitig denjenigen helfen, die Unterstützung am dringendsten benötigen. Wir müssen sorgfältig abwägen, bevor wir solch weitreichende finanzielle Entscheidungen treffen.


    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

  • Herr Präsident,

    entsprechend unserer Geschäftsordnung beantrage ich die Verlängerung der Debatte.

    Die Debatte wird gemäß §18 Absatz 4 der Geschäftsordnung um 48 Stunden verlängert, also bis zum Freitag, dem 1.9.2023, um 19:45.

  • Die Debatte wird um weitere 72 Stunden verlängert, also bis zum Montag, dem 4.9.23, um 19:45.

  • Ich schließe damit die Debatte. Die Abstimmung wird zeitnah eingeleitet.

  • Bernd Hacke

    Hat das Thema geschlossen