IL | Löwenstein-Boum: "Die politische Linke in unserem Land muss sich kollektiv Gedanken über ihren aktuellen Zustand machen."

  • Sehen Sie, was ich meine, Herr Hacke? Herr Berenson stellt hier durch seine Wortwahl ("sich selbst entlarvt") einen subtilen Vorwurf hin, dass es etwas zu entlarven gäbe, dass wir im Hintergrund finstere Pläne hätten, die Weltherrschaft an uns reißen wollten, was weiß ich. Er möchte dadurch eine defensive Reaktion von mir erzwingen, dass ich ausführe, dass das natürlich nicht der Fall ist. Dadurch würde nach Außen hin der Eindruck entstehen, dass er in der Dominanten, stärkeren Position ist. Und das ist ein Spiel, das wir nicht mitspielen sollten.

    Ich halte es weder für redlich noch für klug, dem politischen Konkurrenten Gedanken zu unterstellen, die vorwiegend in antisemitischen Kreisen kursieren. Etwas mehr Anstand ist selbst von den politischen Linken zu erwarten. Aus meiner Sicht zeichnet sich linke Politik vor allem durch einen politischen Volkserziehungswillen aus, der aus einer Position der (vermeintlich) moralischen Überlegenheit gebildet wird.

    Es ist aber auch ein schönes Zeichen dafür, als wie bedrohlich für den eigenen Machterhalt man rechterseits ein Progressives Bündnis empfinden. Denn letztendlich geht es vielen Rechten eben um die eigene Macht, nicht um eine Politik für die Bürger. Zwinkersmiley, Zwinkersmiley.

    Eine Partei, die ihren politischen Einfluss nicht erhalten möchte, würde ich nicht wählen. Machterhalt ist eine denknotwendige Voraussetzung für den Erhalt von Gestaltungsmöglichkeiten. Dass die bürgerlichen Regierungen der letzten Monate keine Politik für die Bürger dieses Landes gemacht hätten, ist ja nun so erkennbar abwegig, dass es keiner großen Kommentierung bedarf. Umfangreiche steuerliche Entlastungen der Bevölkerung und eine Diversifizierung der deutschen Energieversorgung sind nur zwei Beispiele, die Ihre abwegige Behauptung entkräften.

    Ich verstehe erlich gesagt nicht warum man bei der kurzen Kanzlerschaft der SDP das wort Kanzlerschaft gendern muss wenn der Kanzler doch ein Mann war.

    Wer die Regeln der deutschen Sprache verstanden hat, gendert überhaupt nicht.

    Vizepräsident

    des Obersten Gerichts

  • Ich möchte gerne den Meinungsbeitrag der Kollegin Löwenstein-Boum loben. Er ist ein wichtiger Beitrag zu einer überfälligen Diskussion, die wir tatsächlich führen müssen.

    Es wäre in meinen Augen äußerst sinnvoll und ermutigend, wenn sich progressive Kräfte in Deutschland zusammentun, denn dies hat das Potenzial, echten Wandel und Fortschritt in der Gesellschaft voranzutreiben. In welcher Form das dann passiert, das gilt es zu klären. Wichtiger als das Organisatorische ist doch die Erkenntnis darüber, das wir nur gemeinsam etwas Gutes für unser Land erreichen können. Das wäre sicher auch sehr wichtig für die Menschen in Deutschland, denn so können wir das demokratische Fundament Deutschlands stärken und endlich den notwendigen positiven, zukunftsorientierten gesellschaftlichen Wandel herbeiführen. In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Gespräche zu dieser Thematik.

  • Ich verstehe erlich gesagt nicht warum man bei der kurzen Kanzlerschaft der SDP das wort Kanzlerschaft gendern muss wenn der Kanzler doch ein Mann war.

    Ich verstehe nicht, warum man sich jetzt wieder auf das Gendern stürzen muss und nicht beim Thema bleiben kann.

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    Mitglied des Deutschen Bundestages |12., 16., 20. und 21. Legislaturperiode |

    Vizepräsidentin des XX. Deutschen Bundestages

    Ehemalige Fraktionsvorsitzende der Internationalen Linke im Bundestag


    Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

    Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft

    Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Soziales, Kultur und Finanzen


    Generalsekretärin der I:L

    Ehemalige Parteivorsitzende der I:L



  • Ich verstehe erlich gesagt nicht warum man bei der kurzen Kanzlerschaft der SDP das wort Kanzlerschaft gendern muss wenn der Kanzler doch ein Mann war.

    Ich verstehe nicht, warum man sich jetzt wieder auf das Gendern stürzen muss und nicht beim Thema bleiben kann.

    Weil das vielleicht einfach eine Anmerkung und nicht mein einziger Kommentar hier war?

    Vielleicht aber auch Weil solche Sachen einer der Gründe sind warum Leute heutzutage nichts mit links anfangen können?

    Vielleicht aber auch nur weil ich mich winfach frage warum man alles gendern muss auch wenn es wie in diesem Fall eben nicht nötig ist.

  • Ich verstehe erlich gesagt nicht warum man bei der kurzen Kanzlerschaft der SDP das wort Kanzlerschaft gendern muss wenn der Kanzler doch ein Mann war.

    Ich verstehe nicht, warum man sich jetzt wieder auf das Gendern stürzen muss und nicht beim Thema bleiben kann.

    Es geht wieder nur um Dominanz. Die Argumente gehen halt aus, und um trotzdem weiter angreifen zu können und sich als starker und wehrhafter Konservativer zeigen zu können, wird eben wieder auf altbewährte Feindbilder zurückgegriffen.


    Schlussendlich ist das aber auch ein Zeichen von politischer und argumentativer Schwäche, welche mich zuversichtlich auf ein linkes bzw. progressives Bündnis blicken lässt.

  • Ich verstehe erlich gesagt nicht warum man bei der kurzen Kanzlerschaft der SDP das wort Kanzlerschaft gendern muss wenn der Kanzler doch ein Mann war.

    Ich verstehe nicht, warum man sich jetzt wieder auf das Gendern stürzen muss und nicht beim Thema bleiben kann.

    Es geht wieder nur um Dominanz. Die Argumente gehen halt aus, und um trotzdem weiter angreifen zu können und sich als starker und wehrhafter Konservativer zeigen zu können, wird eben wieder auf altbewährte Feindbilder zurückgegriffen.


    Schlussendlich ist das aber auch ein Zeichen von politischer und argumentativer Schwäche, welche mich zuversichtlich auf ein linkes bzw. progressives Bündnis blicken lässt.

    Die einzige Schwäche hier ist ihre Leseschwäche, ich habe klar geschrieben warum ich in dieser Situation das Gendern kritisiere.

  • Es zeigt sich doch eine sehr interessante Entwicklung, welche für die deutsche Geschichte eher untypisch ist. Historisch betrachtet neigte das bürgerliche Lager viel mehr dazu, große Volksparteien zu bilden und als Block zu agieren, als die politische Linke. Das kann natürlich auch daran liegen, dass eine konservative Haltung im Sinne des Bewahrens ein einfacher Konsens ist, um den an sich versammeln kann, als ein progressiver Ansatz, weil da natürlich die Frage bleibt, wie man genau etwas verändern will. Vor allem, wenn sich gewisse Kräfte dann auch noch links überholen wollen. Aktuell erleben wir ja eher eine gegenteilige Entwicklung, in der das bürgerliche Lager stärker aufgespalten ist, als faktisch das Linke.


    Ich bin gespannt, wohin sich das noch weiter entwickelt.

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