[Grüne Bayern] Sebastian Fürst auf der EVG Kundgebung in München

  • Die Trassengebühren sind auch heute schon für jedes EVU gleich. Das regelt das Trassenpreissystem 2018, also ein Gesetz.

  • Das Trassenpreissystem legt die DB Netz fest und die Bundesnetzagentur muss das genehmigen. Jedes Jahr gibts ein neues.

  • Das es im Fernverkehr keinen Wettbewerb gibt liegt aber auch einfach an den hohen Trassengebühren, die sich private Anbieter nicht leisten können. Was würde die Privatisierung von DB Regio und DB Fernverkehr daran ändern?

    Gar nichts...aber die Herauslösung der DB Netz aus dem Konzern würde daran viel ändern. Die Trassengebühren für DB-fremde EVU ist ja nur deshalb so hoch, damit man den eigenen EVU nicht so viel Geld abknöpfen muss. Linke Tasche, rechte Tasche oder so....Mit einem vom Konzern unabhängigen Netz wären die Preise für alle gleich, für die DB wohl teurer und für die anderen billiger. Das fördert den Wettbewerb.

    Wie komm Sie denn zu dieser abenteuerlichen Aussage? Die Ausschreibungen erfolgen nach klaren Regeln über die Länder, es gibt keine Bevorteilung oder Benachteiligung bei den Gebühren. Trassengebühren sind so auszurichten, dass die Züge kostendeckend unterwegs sind. Das ist für viele Anbieter ein Problem aber es sicher kein Problem von unterschiedlichen Trassenpreisen. Und warum der Wettbewerb auf der Schiene überhaupt besser sein soll hat mir auch noch keine einleuchtend erklären können. Bei verschiedenen Betreiberunternehmen, zumal wenn diese rein gewinnorientiert wären, blieben hingegen immer Risiken: Sie können sich bei der Ausschreibung verkalkuliert haben und nicht genügend Personal rekrutiert haben, so dass Züge oder ganze Linien ausfallen. Oder ein Unternehmen kann sogar ganz bankrottgehen und damit von einem auf den anderen Tag ausfallen. Dass dies keine reine Schwarzmalerei ist, zeigt wiederum der deutsche SPNV-Wettbewerb, wo all dies bereits ganz real passiert ist. Solange es die DB AG als großes, bundeseigenes Unternehmen gibt, das notfalls immer einspringen kann, lassen sich viele dieser Probleme auffangen.


    Schauen wir uns doch mal zwei völlig unterschiedliche Modelle an:


    Zitat


    Die Konsequenzen verschiedener Betreibermodelle für den Bahnbetrieb lassen sich am besten am Vergleich Großbritanniens und der Schweiz zeigen: Großbritannien hat die Ausschreibungen des Bahnbetriebs im Wettbewerb am konsequentesten umgesetzt [8], während die Bahn in der Schweiz fast komplett öffentlich ist und der Fernverkehr komplett von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betrieben wird – in enger Kooperation mit kantonalen Bahnunternehmen. Und während das Schweizer System vielfach als das beste in Europa angesehen wird – mit einem perfekt abgestimmten integralen Taktfahrplan und einem zuverlässigen Verkehr – hat das britische Modell mit einer Reihe von erheblichen Problemen zu kämpfen. Das hat auch eine Studie im Auftrag des britischen Staates ergeben, der zufolge die britische Bahn um 40 Prozent ineffizienter ist als andere europäische Bahnen und die britischen Steuerzahlenden dadurch deutlich mehr Geld kostet als notwendig. Während jeder Kilometer, den ein Fahrgast mit der Bahn zurücklegt, in Großbritannien Gesamtkosten von umgerechnet 24,3 €-Cent verursacht, kostet er in der Schweiz mit umgerechnet 13,5 €-Cent nur gut halb so viel. Als wesentlichen Grund für diese hohen Kosten analysierte die Studie die Fragmentierung der Strukturen durch die vielen Betreiberunternehmen. [9]


    Quelle: bahnfüralle

  • Ja und? Ich sprach ja auch von der Grundlage der Trassenpreise und die ergibt sich aus dem Trassenpreissystem von 2018.

  • An der Stelle verweise ich auf die Aussagen des Kollegen Haft.


    Ich sage ja Wunschvorstellung, das wäre nur der zweite Schritt. Das essentielle ist die Trennung von Netz und Betrieb, dort darf es keine einzige Verflechtung mehr geben.

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  • An welche Aussage? Das es unterschiedliche Trassenpreise geben soll? Ich wüsste gerne wie Sie zu einer solchen Behauptung kommen. Der Kollege hat ja selbst erklärt, die Trassenpreise werden von der Bundesnetzagentur genehmigt. Warum sollte es da also unterschiedlichen Preise je nach EVU geben? Und warum darf keine einzige Vernetzung mehr geben? ich hab leider immer noch nicht verstanden worin da der Vorteil bestehen soll. Ich verweise deshalb gerne auch auf das obige Beispiel von GB und Schweiz in dieser Frage, zwei völlig unterschiedliche Modelle. Das eine Modell dürfte in etwa Ihren Vorstellungen entsprechen, soll jetzt aber wohl wieder rückgängig gemacht werden, also die Privatisierung, weil es erfolglos war. Das andere Modell sieht einen integrierten Konzern vor und funktioniert in allen Bereichen tadellos. Also was genau ist jetzt noch mal der Vorteil Ihrer Wunschvorstellung?

  • Warum sollte es da also unterschiedlichen Preise je nach EVU geben

    Zum Beispiel Mengenrabatt, weil die Bahn ja gerade im FV ein Monopol hat, aber auch im GV und NV dicke dabei ist. Dazu kommen noch die Subventionen des Bundes, von der hauptsächlich die Bahn profitiert. Dann auch noch, weil sie gewisse Trassen besitzt die von der Bahn ausgelastet sind und billiger, weil sie direkt zwei Punkte verbinden und andere EVU eben Umwege fahren müssen und damit mehr zahlen.

  • Es wird hier auch völlig außer Acht gelassen, dass auch junge Generationen einen Anspruch darauf haben, eine strukturelle Chance zu haben, eigenen Wohlstand aufzubauen, Wohneigentum zu erwerben, Familien zu gründen und Autos zu fahren. Selbiges gilt auch für Schwellen- und Entwicklungsländer. Das geht notwendig mit Emissionen einher und ist hinzunehmen. Das Diesseits kann man nicht für eine äußerst ungewisse Chance verwetten, irgendwelche Katastrophenszenarien zu verhindern. Das hat schon Feuerbach, wenn auch in anderem Kontext, erkannt.

  • In BaWü zumindest bei Imkern ja.

    Und Förster ist auch nicht der Beruf den sich der typische Jugendliche als eigene Zukunft vorstellt.

  • Der heute Jugendliche will nur Hartz 4 und sich auf Straßen festkleistern, ab und an ein Kunstwerk verschandeln, aber damit hat es sich auch schon. Arbeit, eventuel sogar körperlich , Nein Danke, sagt sich der Rotzlöffel!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Dass der Bahnverkehr an den meisten Tagen ohne Probleme und Verzögerungen läuft, will ich grundlegend anzweifeln.

    Natürlich kommt es auch darauf an, welche Maßstäbe man anlegt. Ein leicht verspätetes Eintreffen von wenigen Minuten (≤5 min) würde ich nicht als Verzögerung bezeichnen, da man in diesem Zeitrahmen eigentlich alle Anschlußzüge erreichen kann, außer man stellt sich grundlegend unbedarft an. Mal als Vergleich: Wann sind Sie das letzte Mal bei einer mehrstündigen Autofahrt genau in der Minute angekommen, die das Navigationsgerät angekommen vor Fahrtbeginn berechnet hat?


    Selbst wenn das stimmen sollte, hilft mir das wenig, wenn ich ausgerechnet am Streiktag einen wichtigen Termin habe, den ich nicht wahrnehmen kann, weil die Gewerkschaften nicht an konstruktiven Gesprächen interessiert sind.

    Hierbei handelt es sich, wie gesagt, um einen Ausnahmefall, der keine stichhaltige Begründung für einen Autogebrauch an anderen Tagen ist. Streiks werden auch aus guten Gründen immer im Vorraus angekündigt. Für solche Fälle kann man nach Alternativen suchen, sei es Car-Sharing, Fahrgemeinschaften oder Fernbus.


    Das eigene Auto bietet mir einen Komfort, mit dem die Bahn nicht mithalten kann. Ich kann frei entscheiden, wann ich wie wohin fahre

    Außer eben wenn Sie es eben nicht können bzw. sollten. Z.B. wenn Sie Alkohol getrunken haben, einen gebrochen Fuß haben, altersbedingt fahruntüchtig sind oder aufgrund vielfältiger Gründe keine Fahrerlaubnis besitzen (allen voran Geld, aber auch z.B. bestimmte Sehschwächen).


    Man kann frei entscheiden, wann man wie wohin fährt, und doch stehen alle beim Feierabendverkehr im Stau. Irgendwie ironisch, nicht?

    Abgesehen von der Tatsache, daß ihr Argument bei einem ordentlichen ÖPNV wie in der Schweiz maßgeblich an Zugkraft verliert, bietet der öffentliche Personennahverkehr dagegen einen entscheidenden anderen Komfort: Man ist nicht verpflichtet, die gesamte Fahrtzeit über die volle Konzentration auf den umgebenden Verkehr zu richten. Das kommt gerade bei längeren Strecken zum Tragen, indem man die Zeit produktiv nutzen kann und nicht nichts-tuend im Auto vergeudet. Zum anderen trägt es auch zur Verkehrssicherheit bei: Von einer Krankenschwester, die gerade 24 Stunden Bereitschaftsdienst geleistet hat, kann man realistisch gesehen schlicht und ergreifend nicht das volle Konzentrationsvermögen einfordern.


    muss die Fahrzeit auch nicht mit zum Teil übel riechenden, schon vormittags betrunkenen Mitmenschen verbringen.

    Ich weiß ja nicht, wo Sie unterwegs sind - in Berlin oder sonst wo - aber als täglicher Nutzer des ÖPNV in Bayern kann ich mich nach Jahren an keine vergleichbare Situation erinnern. Deshalb erheitert mich diese anscheinend weit verbreitete Beobachtung über die öffentlichen Verkehrsmittel sehr, besonders wenn sie von Personen vorgetragen wird, die vorrangig mit dem Auto unterwegs sind.