Berliner. | Letzte Umfragen und Analysen vor der Bundestagswahl | Sonntagsfrage vom 20.10.2021

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    Kurz vor dem Öffnen der Wahllokale

    Letzte Umfragen und Analysen vor der Wahl


    Berlin. Die Bundestagswahl steht kurz vor der Tür. In nicht einmal 16 Stunden werden die Wahllokale öffnen. Die Spannung im Lande steigt. Doch noch ist nichts entschieden: Die Parteien kämpfen um jede letzte Stimme, kämpfen um die verbleibenden unentschlossenen Wählerinnen und Wähler, versuchen ihre Basen jeweils zu mobilisieren. Dementsprechend läuft der Wahlkampf auf Hochtouren - und die große Frage lautet: Wird Alex Regenborn (SDP) als Bundeskanzler weitermachen können? Oder wird es Ryan Davis (Allianz) schaffen, ins Kanzleramt einzuziehen? Das alles sind Fragen, die die Öffentlichkeit zurzeit beschäftigen.


    Beide, sowohl das Davis- als auch das Regenbornlager haben es zurzeit schwer: Die Allianz muss, wie bereits mehrfach an anderen Stellen angesprochen, unter den großen Umbrüchen im bürgerlich-rechten Lager leiden, wie auch neueste Umfragen zeigen. Regenborn und SDP bläst der Wind im wahrsten Sinne des Wortes frontal entgegen - ein Richtungskampf zwischen der linkeren "Sozialistischen Plattform" (SP) um Bundeskanzler Regenborn und dem gemäßigteren "Düsseldorfer Kreis" (DK) um Figuren wie Bildungsministerin Jachère-Wessler oder Finanzminister Müller ist öffentlich entbrannt - und zwar zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht sein könnte: Während des Wahlkampfes, in dem es darum geht, in Einigkeit miteinander für ein gutes Wahlergebnis zu kämpfen. Zwar betonen Wortführer der beiden Kreise dass es sich hierbei lediglich um einen neuen Denkanstoß handle und dass zwei Strömungen zu neuer Stärke der SDP führen würden. Dennoch wird das Schauspiel von anderen Parteien - allen voran den Grünen - kritisch beäugt. Zudem hat der Müller-Antifa-Skandal für einen großen Aufschrei gesorgt. All diese Ereignisse haben einen gewissen Effekt auf die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger und deswegen haben wir nochmals nachgefragt, um genaue Analysen tätigen zu können. Hier ist die Sonntagsfrage vom 20. Oktober 2021:


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    Die SDP käme demnach auf 29 Prozent und würde im Vergleich zur vorherigen Umfrage um einen Prozentpunkt federn lassen - im Vergleich zur Bundestagswahl würde sie 13 Punkte verlieren. Dagegen stürzt die Allianz nochmals dramatisch ab (zumindest in dieser Umfrage): nur noch 18 Prozent der Bürgerinnen und Bürger würden sie wählen (- 13 Punkte im Vergleich zur letzten Wahl). Die Grünen bleiben bei stabilen 15 Prozent (+0,8 Prozentpunkte.) - etwa dem Niveau der vorherigen Wahl - und das rechtspopulistische, in Teilen rechtsextreme, FFD würde auf 15 Prozent (im Vergleich zu August 7,4 Prozentpunkte mehr). Piraten (+0,8 Prozentpunkte), FORUM (August: n. k.) und CDSU (August: n. k.) erhielten jeweils 6 Prozent, die Hamburger Lüd 3 Prozent - alle anderen Parteien und oder Listen kämen auf 3 Prozent und hätten somit keinerlei Bedeutung. In Sitzen sähe dies wie folgt aus:


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    Die SDP käme auf fünf Sitze und wäre deutlich stärkste Kraft im neuen Bundestag. Die Allianz käme demnach auf nur drei Sitze. Grüne und FFD teilen sich Platz drei - beide würden jeweils zwei Sitze erhalten; das FORUM, CDSU und die Piraten erhielten jeweils einen Sitz. Demnach könnte Regenborn Rot-Rot-Grün mit den Piraten zusammen bilden - dieses Bündnis hätte mit acht Sitzen eine Mehrheit. Zudem wären bei gleicher Mehrheit eine Ampel oder eine große Koalition möglich. Zudem wäre mit Rot-Rot-Gelb unter Beteiligung von SDP, FORUM und Piraten ebenfalls eine Mehrheitsbildung möglich. Dagegen hätte die Allianz keinerlei realistische Möglichkeit, unter diesen Voraussetzungen einen Kanzler zu stellen.


    Doch was sind die für diese Verschiebungen, die teilweise schon relativ drastisch sind?


    Einerseits liegt ein gewisser Kandidatenfaktor vor: 18 Prozent der Befragten meinten, für mich ist die Kandidatin/der Kandidat für meine Wahlentscheidung ausschlaggebend - und hier führt Regenborn, wenngleich zwar nicht mit einem berauschenden Wert für einen amtierenden Kanzler, dennoch relativ deutlich mit neun Prozentpunkten:


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    Darüber hinaus liegt ein gewisser inhaltlicher Faktor mit in den Gründen für diese Entwicklung: Ein Drittel der Befragten - und damit die meisten - meinten, dass Wirtschaft und Finanzen für sie das wichtigste politische Teilfeld ist. Lag Anfang Oktober hier die Allianz noch mit 40 Prozent weit vor der SDP mit 29 Prozent, herrscht hier mittlerweile Gleichstand. 11 Kompetenzpunkte hat die Allianz einbüßen müssen - das ist bitter, auch angesichts dessen, dass Wirtschaft eines der Kernthemen der Allianz ist. Darüber konnten die Sozialdemokraten ihre Werte hinsichtlich des "zweitwichtigsten" Feldes, sozialer Gerechtigkeit, immerhin moderat um 4 Punkte ausbauen. Inhaltliche Komponenten spielen also durchaus eine Rolle für das Umfragetief der Allianz.


    Doch ein nicht ganz unbedeutender Faktor ist der Müller-Antifa-Skandal, der mittlerweile einige Tage zurückliegt: 27 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, dass dieser eine Rolle für sie bei der Wahlentscheidung hat. Gleichwohl haben die Ereignisse vergangenen Wochenendes sehr polarisiert, hier müssen die Werte korrigiert werden: 50 % der 28 Befragten gaben zu Protokoll, dass Bundesminister Müller im Amt bleiben sollte, 46,4 % befürworteten eine Entfernung des "Terrorministers", wie aus den Reihen der Konservativen skandiert wurde, aus dem Amt des Finanzministers. Ähnlich polarisiert gaben sich die Stimmungsbilder zu weiteren Ereignissen des Wochenendes. Doch die von der Allianz erhoffte Wirkung blieb aus: Die SDP verharrt in den Umfragen stabil bei 29 bis 31 Prozent, während die Allianz im Vergleich zu Anfang Oktober von 26 auf 18 Prozent abgestürzt ist. Die Allianz konnte den Skandal nicht für sich ausschlachten, wohl aber eine andere Partei, die seit dem Skandal von 7 Prozent auf 15 (!) Prozent zugelegt hat: das FFD. Ihr ist es wohl viel besser gelungen, Profit aus dem Skandal zu schlagen und durch populistische Kampagnen für sich zu werben - und dadurch sorgt sie dafür, dass die Stärke nicht etwa beim rechten und bürgerlichen Lager liegt, sondern genau da, wo sie sie erst recht nicht haben wollen: bei der Sozialdemokratie. 18 Prozent plus 15 Prozent sind 33 Prozent - wenn auch nur die Hälfte der FFD-Wählerschaft zur Allianz, die durch die Aufspaltung des bürgerlichen Lagers in FORUM, CDSU, Allianz sowie dem Vorhandensein eines starken rechten Lagers (FFD) geschwächt wird, wechseln würde, hätte die Allianz aufgrund erhöhten Sitzanteils eine viel bessere Chance, eine Regierung unter einem Allianz-Kanzler zu bilden. Unter diesem Gesichtspunkt ist zu sagen: Eine Stimme für das FFD ist eine Stimme für eine weitere Legislaturperiode Regenborn. Punkt.


    Dieser Artikel soll jedoch nicht nur die Schwäche der Allianz beleuchten, sondern auch die der SDP: Die Sozialdemokraten würden im Vergleich zu August 13 Prozentpunkte verlieren - geschuldet der Regierungsarbeit, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern eher negativ bewertet wird. Einige Vorhaben wurden nicht durchgesetzt, weil die Regierung als eine Ein-Parteien-Minderheitsregierung über keine feste Mehrheit verfügt, andere wurden gar nicht erst angepackt, sodass einige Aspekte des SDP-Wahlprogramms erneut in das Programm geschrieben wurden. Dies lässt Regenborn und Partei unglaubwürdig dastehen und wird von vielen moniert. Sicherlich haben aber auch einige Eklats und der frisch entbrannte Richtungsstreit zwischen Düsseldorfern und der Sozialistischen Plattform, der womöglich anfänglich zunächst für Verunsicherung sorgt, dafür gesorgt, dass die SDP leicht an Zustimmung verloren hat.


    Letzten Endes sind noch drei Tage Zeit bis zur Schließung der Wahllokale, in denen die Parteien um jede Stimme der Bürgerinnen und Bürger kämpfen werden. Noch sind 5,9 Prozent der Befragten unentschlossen hinsichtlich ihrer Wahlentscheidung - nachdem zuletzt 10 Prozent angegeben hatten, unentschlossen zu sein. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger entscheiden sich hinsichtlich ihrer Wahlentscheidung - da geben die Parteien noch einmal alles. Am Ende entscheidet sich die Wahl dadurch, welche Partei am ehesten Unentschlossene für sich überzeugen konnte und dadurch, welche Partei ihre Basis am ehesten mobilisieren konnte.

    Alles kann passieren - noch hat niemand etwas gewonnen oder verloren.

    Es bleibt weiter spannend..,

  • Ist die Zeitung parteiisch oder warum ist die Freiheitliche Partei in braun eingefärbt?

  • Schwache Antwort Frau Kaiser, andere Partei werden auch mit ihren echten Parteifarben benannt, nur bei uns will man auf Teufel komm raus, provozieren!

    Wie ich es schon einmal betonte, wir haben nichts gegen eine freie Presse, eine freie bürgerliche Presse!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Schwache Antwort Frau Kaiser, andere Partei werden auch mit ihren echten Parteifarben benannt, nur bei uns will man auf Teufel komm raus, provozieren!

    Wie ich es schon einmal betonte, wir haben nichts etwas gegen eine freie Presse, nur nicht gegen eine freie bürgerliche Presse!

    Entsprechend korrigiert

  • "Wir haben gar nichts gegen Medien, die unsere Ansichten vertreten! Wo ist denn da das Problem?"

    Naja, eine braunfärbung des FFD ist schon ziemlich daneben und wirkt so als wären die Medien nicht unabhängig. Wir haben als Parteifarbe klar ein Blau definiert. Die NPD ist aufgrund der Braunhemden (SA) so eingefärbt und dieses Gedankengut verachten wir zutiefst, daher ist es also eine Provokation und obendrein eine Unwahrheit, die damit gestreut wird.

  • Naja, eine braunfärbung des FFD ist schon ziemlich daneben und wirkt so als wären die Medien nicht unabhängig. Wir haben als Parteifarbe klar ein Blau definiert. Die NPD ist aufgrund der Braunhemden (SA) so eingefärbt und dieses Gedankengut verachten wir zutiefst, daher ist es also eine Provokation und obendrein eine Unwahrheit, die damit gestreut wird.

    Ich habe über die Bemerkung von Herrn Wildungen gesprochen. Schweifen Sie bitte nicht ständig ab.

  • Naja, eine braunfärbung des FFD ist schon ziemlich daneben und wirkt so als wären die Medien nicht unabhängig.

    Unabhängig von was? Wenn sich die Berliner Allgemeine dazu entscheiden würde die SDP mit einem Rot-Violetten Farbverlauf darzustellen, dann würde die SDP so dargestellt werden. Die partei-eigene Definition der Parteifarben ist irrelevant.

    Hajime Nagumo

    Mitglied der Hamburger Bürgerschaft

    Präsident der Hamburger Bürgerschaft

    Vorsitzender der vPiratenpartei

  • Naja, eine braunfärbung des FFD ist schon ziemlich daneben und wirkt so als wären die Medien nicht unabhängig. Wir haben als Parteifarbe klar ein Blau definiert. Die NPD ist aufgrund der Braunhemden (SA) so eingefärbt und dieses Gedankengut verachten wir zutiefst, daher ist es also eine Provokation und obendrein eine Unwahrheit, die damit gestreut wird.

    Ich habe über die Bemerkung von Herrn Wildungen gesprochen. Schweifen Sie bitte nicht ständig ab.

    Wildungen seine Meinung ist in diesem Zusammenhang doch völlig richtig. Dieses Magazin versucht uns mit der Braunfärbung in die nähe des Nationalsozialismus zu rücken und darin inbegriffen sind die Verbrechen von Adolf Hitler und seinen Terrorschergen. Ich empfinde dies als zutiefst parteiisch und unverschämt, denn es ist schlichtweg verletzend. Es kommt einer Gleichstellung mit Massenmördern und Verbrechern nahe.

  • Wildungen seine Meinung ist in diesem Zusammenhang doch völlig richtig. Dieses Magazin versucht uns mit der Braunfärbung in die nähe des Nationalsozialismus zu rücken und darin inbegriffen sind die Verbrechen von Adolf Hitler und seinen Terrorschergen. Ich empfinde dies als zutiefst parteiisch und unverschämt, denn es ist schlichtweg verletzend. Es kommt einer Gleichstellung mit Massenmördern und Verbrechern nahe.

    Herr Holler hat schon Recht, Sie ignorieren immer die interessanten Satzteile, nur um Ihre Argumente anzubringen. Ich bezog mich offensichtlich auf die Stelle, an der Herr Wildungen nicht-bürgerlichen Medien die Existenzberechtigung absprach, was zutiefst undemokratisch ist. Zur Färbung Ihrer Partei habe ich mich mit keiner Silbe geäußert.

  • Wildungen seine Meinung ist in diesem Zusammenhang doch völlig richtig. Dieses Magazin versucht uns mit der Braunfärbung in die nähe des Nationalsozialismus zu rücken und darin inbegriffen sind die Verbrechen von Adolf Hitler und seinen Terrorschergen. Ich empfinde dies als zutiefst parteiisch und unverschämt, denn es ist schlichtweg verletzend. Es kommt einer Gleichstellung mit Massenmördern und Verbrechern nahe.

    Herr Holler hat schon Recht, Sie ignorieren immer die interessanten Satzteile, nur um Ihre Argumente anzubringen. Ich bezog mich offensichtlich auf die Stelle, an der Herr Wildungen nicht-bürgerlichen Medien die Existenzberechtigung absprach, was zutiefst undemokratisch ist. Zur Färbung Ihrer Partei habe ich mich mit keiner Silbe geäußert.

    Erläutern Sie mir den Begriff "bürgerlich"? Ist damit ein Medium gemeint, dass alle bürgerlichen Gesellschaftsschichten aufklären soll und somit unabhängig zu agieren hat? In diesem Zusammenhang hat Kollege Wildungen doch die Wahrheit gesagt?


    Oder ist eine nach Karl Marx definierte "Bourgeoisie" damit gemeint und die Medien sollen eine parteiische Berichterstattung für das Großbürgertum erschaffen?

    Zweiteres wäre undemokratisch und ist damit von unserer Seite nicht gemeint oder gewollt.

  • Klar. Einen Rat habe ich für Sie. Haben Sie einmal den Schneid, Herrn Wildungen zu widersprechen. Es ist ja schon peinlich, wie Sie jedes Mal aufs Neue betonen, Sie seien kein Extremist, um dann offen demokratiefeindliche Äußerungen Ihres Parteichefs mit allen Mitteln zu verteidigen. Sie müssen sich ja nicht mal öffentlich distanzieren, was auch schon mehr als angebracht wäre. Aber mir ist wirklich schleierhaft, wie Sie solche Aussagen auch noch verteidigen können.

  • Klar. Einen Rat habe ich für Sie. Haben Sie einmal den Schneid, Herrn Wildungen zu widersprechen. Es ist ja schon peinlich, wie Sie jedes Mal aufs Neue betonen, Sie seien kein Extremist, um dann offen demokratiefeindliche Äußerungen Ihres Parteichefs mit allen Mitteln zu verteidigen. Sie müssen sich ja nicht mal öffentlich distanzieren, was auch schon mehr als angebracht wäre. Aber mir ist wirklich schleierhaft, wie Sie solche Aussagen auch noch verteidigen können.


    Geben Sie mir doch dazu eine Antwort.

    Haben Sie meine Ausführungen nicht richtig gelesen?