Der amtierende Bundeskanzler und erneute Kanzlerkandidat der SDP, Alex Regenborn, war heute bei einem ehemaligen Obdachlosen in Frankfurt am Main, um einen Wahlkampfauftritt abzuhalten. Anschließend hielt Alex Regenborn eine Rede beim örtlichen Wahlkampfstand.
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
als wir auch im letzten Wahlkampf ein "Housing First" Modell nach finnischem Vorbild forderten, waren einzelne Politiker der Allianz empört. Sie waren scheinbar empört, dass wir mit wissenschaftlich bewiesenen, hilfreichen Maßnahmen hilfsbedürftige Menschen unterstützen möchten. Das kann man zwar sein, zeugt dann aber nicht von großem Respekt gegenüber fremden Menschen.
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns dagegen für Obdachlose ein und wollen, dass diese aus der Obdachlosigkeit kommen. Wir fordern das Mindeste für Menschen in Obdachlosigkeit: die beste Hilfe, die wir bieten können. Dabei zeigt sich in Europa, dass das finnische "Housing First" Modell äußerst effizient ist. Und das hat verschiedene Gründe. Doch zuerst möchte ich das Modell kurz erklären: entgegen zum weit verbreiteten Stufenmodell, in dem ein Obdachloser sich in einem langwierigen und komplizierten Prozess für eine eigene Wohnung "qualifizieren" muss, bekommen Obdachlose hier direkt eine eigene Wohnung. Außerdem wird auch keine Abstinenz von Drogen verlangt, da darauf aufgebaut wird, dass mit einem geordnetem Leben auch der Drogenkonsum verschwindet. Denn eine eigene Wohnung ist eben auch ein Fundament für alle Menschen. Sie bringt Sicherheit und Stabilität - also beides Dinge, die Menschen in einer solchen Lage dringend benötigen.
In Finnland zeigt dieses Konzept Erfolg. Die Anzahl an Menschen, die auf der Straße leben, verringerten sich in den entsprechenden um 30%. Und 77% bleiben auch langfristig im Programm, was ebenfalls eine sehr gute Quote ist. Außerdem zeigen Studien, dass 24-monatige Wohnstabilität, zu einem besseren Gesundheitsstatus führt, dass die Bereitschaft für Therapieangebote steigt und dass die Kriminalitätsrate sinkt. Weiter kann das Konzept für Kommunen Kosten sparen, da einerseits weniger medizinische Dienstleistungen in Anspruch genommen werden müssen und andererseits auch weniger Inhaftierungen nötig sind.
Ein perfektes Konzept also? Naja, einen minimalen Haken gibt es dann doch. Den kann man aber mit der richtigen Motivation beheben. Gewalttätige Menschen und junge Drogenabhängige in derartigen Unterkünften unterzubringen stellt natürlich eine Herausforderung dar. Doch mit genügend Unterstützung und genügend Betreuung ist auch das möglich. Finnland macht es vor. Und wir sollten endlich nachziehen!
Deshalb, liebe
Mitbürgerinnen und Mitbürger, ist es für das Wohl aller richtig,
beide Kreuze bei der Sozialdemokratischen Partei. Für einen klaren,
sozialen Kurs Deutschlands!
Danke!"
Anschließend ging Regenborn von der Bühne und folgendes Plakat wurde angezeigt. Regenborn reiste schließlich nach Düsseldorf weiter, wo ihn die Veranstalter des letzten CSD erwarten.