Anfrage VIII/ 09|Corona und die Schulen

  • Sehr geehrter Herr Stroma Kater,


    folgende Anfrage ist eingegangen.

  • Sehr geehrter Herr Präsident,

    Werte Damen und Herren Abgeordnete,


    Ich bedanke mich für diese Anfrage und werde versuchen, sie möglichst zufriedenstellend zu beantworten.


    Zu Punkt Eins kann ich sagen, dass die Maßnahmen an den bayerischen Schulen in Form von regelmäßigen Corona-Selbsttests der Schüler sein werden, weitere Maßnahmen sind nicht geplant. Die Schüler testen sich (beziehungsweise bei denjenigen in den Grundschulen heißt es eher "werden getestet") insgesamt drei Mal die Woche (Montag, Mittwoch, Freitag) in der ersten Unterrichtseinheit und es wird keine Ausnahme für bereits geimpfte Schüler geben, da auch vor diese noch immer potentielle Virusträger sind. Für bereits erkrankte und daher bereits genesene Schüler wird es eine Ausnahme geben, sofern eine bestimmte Antikörperanzahl durch einen Test nachgewiesen werden kann und dieser Test nicht älter als 6 Monate ist. Nach Ablauf dieser Frist muss entweder mitgetestet werden, oder man führt besagten Antikörpertest noch einmal durch. Je nach Ergebnis muss man dann wieder 6 Monate lang nicht mittesten, oder eben schon.

    Für die Lehrer gilt das gleiche wie für die Schüler, außerdem ist ein Zuhausebleiben weil man sich weigert zu testen nicht möglich und es werden, sollte es zu so einem Fall kommen, entsprechende Maßnahmen ergriffen. Schüler haben allerdings die Option, aufgrund von Testverweigerung zu Hause zu bleiben, die einzige Verpflichtung die die Lehrkräfte beziehungsweise die Schulen hier haben werden ist, das regelmäßige Zukommen lassen von Unterrichtsmaterialen per Mail oder vergleichbare Kommunikationswege. Andere Maßnahmen als die erwähnten sind nicht geplant, die erwähnten sind meiner Ansicht nach deshalb notwendig, um einen möglichst sicheren Ablauf ohne viele Infektionen zu garantieren, dabei aber trotzdem die Freiheit der Schüler (man denke etwa an Maskenpflicht oder Ähnliches) nicht zu sehr einzuschränken.


    Zum zweiten Punkt der Anfrage, wie ich die durch die Pandemie entstandenen Lücken bei den Schülern bewerte kann ich nur sagen, dass ich vor allem glaube, dass die soziale Kompetenz - vor allem bei den Kleineren - stark gelitten hat. Um die Lernrückstände mache ich mir da eher weniger Sorgen, natürlich, auch diese sind bei manchen Schülern wohl eingetreten, aber im Großen und Ganzen denke ich waren diese minimal Ab einem bestimmten Alter ist man ja auch außerdem selbst verantwortlich, ob man jetzt in der Schule aufpasst oder nicht und bei den Jüngeren waren doch die Eltern meistens dahinter, dass die Schüler nicht zu kurz kommen in Sachen Lernen. Insofern, noch einmal kurz zusammengefasst: Der Verlust sozialer Kompetenzen ist vor allem bei den jüngeren Schülern eher ausgeprägter (auf einer Skala von eins bis 10 würde ich irgendwo zwischen 5 und 8 sagen), das Zurückbleiben in Sachen Lernstoff ist eher bei den etwas Älteren ein Problem, aber kein sooo enorm großes. Und um ersteres vorzubeugen, den Verlust beziehungsweise das Nichterlernen sozialer Kompetenzen, wird es eben unter meiner Aufsicht über das bayerische Schulwesen wenn möglich keinerlei Maskenpflicht mehr geben.


    Ein Leuchtturmprojekt meinerseits um die Chancengleichheit der Schüler in Bayern zu verbessern ist eine Ausstattung aller Schüler der 5. Klassen ab dem Schuljahr 2022/23 mit Tablets, welche innerhalb der Schulzeit als Lern- und außerhalb der Schulzeit als Privatgeräte verwendet werden können. Der Selbstbehalt für die Geräte soll je nach vorhandenem Geld in der jeweiligen Familie sozial gestaffelt werden, sodass dann je nach Situation ein Selbstbehalt von höchstens 30% besteht, ähnlich einem Modell wie es bereits ab dem Schuljahr 2021/22 in Österreich praktiziert wird. Damit wird nicht nur allen Schülern digitale Kompetenz vermittelt, nein, wir bieten auch Kindern aus weniger gut situierten Familien eine Möglichkeit zum Einstieg in die Welt der Technik und angeln uns so vielleicht ein paar Talente die auch später auf diesem Gebiet tätig sein werden, was ohne diese Initiative eher weniger der Fall wäre.


    Der vierte Punkt der Anfrage lässt sich mit nur einem Satz beantworten: Nein, und ich werde auch Schulschließungen wenn möglich vermeiden.


    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, ich hoffe ich konnte die Anfrage zufriedenstellend beantworten.

  • Zu nächst einmal muss ich als Präsident darauf aufmerksam machen, dass es sich hier bei um eine Antwort handelt und nicht um eine Rede vor dem Landtag.


    Nun zum Inhaltlichen


    Zu 2


    Warum halten Sie die an den Schulen zu tragende Masken für so schädlich für die Sozialkompetenzen?


    Zu 3


    Warum sehen Sie die Tablets als so wichtigen Pfeiler zur Beseitigung der Chancenungleicheit?


    Vielen Dank schon mal für die Beantwortung

  • Zur ersten Nachfrage: Die in der Schule bald nicht mehr zu tragenden Masken sind dahingehend schädlich für die sozialen Kompetenzen, besonders die der jüngeren Kinder, da gerade noch diese Kinder sich in der Entwicklung befinden, so wird etwa Sprache durch Mimik erworben, die durch das permanente Tragen von Masken so gut wie gar nicht sichtbar ist. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll die Maskenpflicht in Schulen wieder aufzuheben, wenn der aktuellen Lage in Sachen Pandemie angemessen. Momentan ist dies so.


    Zur zweiten Nachfrage: Heutzutage ist es unerlässlich, die Schüler auf die heutige Zeit und die damit einhergehenden notwendigen digitalen Kompetenzen vorzubereiten, beziehungsweise diese Kompetenzen vermitteln. Da viele Familien die wenig Geld zur Verfügung haben ebendieses knappe Geld vermutlich nicht für den Ankauf von Tablets oder Laptops verwenden würden, ist eine Finanzierung dieser Geräte durch das Land durchaus sinnvoll.