Kleine Anfrage an Elias Jakob Lewerentz
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Alles anzeigenDeutscher Bundestag
Siebte Wahlperiode
Drucksache VII/036
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Florentin Plötz, Katja Barley, Dr. Theresa Klinkert und Alex Regenborn sowie der Fraktion der SDP
Transparenz und Verbraucherschutz bei Auskunfteien
Vorbemerkung der Fragesteller:
Auskunfteien, wie beispielsweise die Schufa, besitzen ungefragt viele sensible Daten über Verbraucherinnen und Verbraucher. Über sogenannte Scorings wird die Liquidität der Verbraucherinnen und Verbraucher abgebildet. Das Scoring-Verfahren ist jedoch intransparent und wird seit Jahren von Daten- und Verbraucherschützern kritisiert. Für Verbraucher ist es nicht möglich, nachzuvollziehen, wie das Scoring entstanden ist, wieso die Wohnung nicht vermietet wird oder der Telefonvertrag nicht genehmigt wird. Diese Intransparenz in Verbindung mit Berichten über Diskriminierung beim Scoring lässt am Geschäftsmodell der Auskunfteien zweifeln. Die Diskriminierung ist dabei wohnortbezogen und lässt sich am Beispiel Berlin aufzeigen. Während Verbraucherinnen und Verbraucher in Charlottenburg, Schöneberg oder Steglitz-Zehlendorf ohne eigenes Verschulden kein schlechtes Scoring zu befürchten haben, werden Verbraucherinnen und Verbraucher aus Lichtenberg, Marzahn oder Neukölln aufgrund ihres Wohnortes direkt als „zufriedenstellend bis gefährdet“ eingestuft, obwohl eine finanzielle Grundlage für diese Einstufung nicht existiert.
Mit einem neuen Geschäftsmodell, dem Superscoring, möchte die Schufa jetzt auf die Kontoauszüge der Verbraucherinnen und Verbraucher zugreifen und die Informationen „verarbeiten“. Mit einem Knopfdruck willigt man unklaren Bedingungen zur Verarbeitung zu, und gewährt der Auskunftei höchstsensible Einblicke für 12 Monate. Auch dieses Verfahren ist umstritten. Wir fragen die Bundesregierung in dieser Hinsicht:
Anlage 1
Wir bedanken uns im Voraus für die Beantwortung der Anfrage.
Theresa Klinkert und Fraktion