TH 006|013 - Einführung des Schulischer-Informatikunterricht-Einführungsgesetz (SchInfEG)

  • Dem Präsidium liegt ein Antrag des Staatsminister Dr. Dominick Gwinner vor. Die Debatte dauert 3 Tage an

    Dr. Dominick Gwinner

    Bundesminister a.D.

    Ministerpräsident des Freistaats Thüringen a.D.

  • Herr Präsident,

    meine sehr verehrten Damen und Herren,

    liebe Kolleginnen und Kollegen.


    Mit dem vorherigen Gesetzesentwurf über die Digitale Schule, haben wir den Grundstein für diesen Antrag gelegt. Wir haben uns zum Ziel gemacht eine digitaloffensive Bildung den Schülern zu bieten. Aber das geht eben nicht ohne Informatikunterricht.

    -trinkt einen Schluck-

    Wir wollen den Informatikunterricht verpflichtend ab Klasse 3 einzuführen um Kindern einfach weitere Möglichkeiten zu bieten, ihr digitales Wissen zu verbessern. Schule soll kein Werk der Steinzeit bleiben! Ich denke das die Kinder in der Zukunft auch weiter von Digitalen Medien begleitet werden, und mit dem Informatikunterricht wollen wir das Wissen der Kinder zu verbessern. Deshalb bitten wir sie, diesen Gesetzesentwurf anzunehmen.


    Vielen Dank!

    Dr. Dominick Gwinner

    Bundesminister a.D.

    Ministerpräsident des Freistaats Thüringen a.D.

  • Herr Präsident,

    Werte Kolleginnen und Kollegen,


    das Ziel, welches dieser Antrag verfolgt, ist zu begrüßen. Unsere Kinder müssen Kompetenz auf diesem Gebiet erlangen und nicht nur durch die Nutzung zu Hause damit vertraut werden.

    Trotzdem kann diesem Antrag in der Form nicht zugestimmt werden und das aus folgenden Gründen:

    Wie möchten Sie das unverzüglich umsetzen, vor allem vor dem Hintergrund, dass Sie das angeblich ohne Kosten tun wollen. Wovon bezahlen wir die zusätzlichen Lehrer, wo nehmen wir sie kurzfristig her. Wovon bezahlen wir das benötigte Equipment, denn Informatik als trockene Theorie ist nicht förderlich. Wie sorgen wir dafür, dass unsere Kinder nicht überfordert werden. Wenn wir ständig Stunden hinzufügen wenn uns eine Kompetenz einfällt, die wir unseren Kindern vermitteln wollen, sitzen sie irgendwann bis Abends in der Schule, haben wenig Freizeit und gar keine Möglichkeit das gelernte zu verarbeiten.

    Ich bin durchaus damit einverstanden auf diesem Gebiet tätig zu werden, aber nicht ohne Voraussetzungen zu schaffen, dass es nicht schon mit Einführung scheitert.

    Bis die genannten Punkte nicht geklärt sind empfehle ich diesen Antrag abzulehnen.


    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

  • tritt ans Rednerpult und nimmt ihren roten Mund-Nase-Schutz ab.


    Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
    sehr geehrtes Landtagspräsidium,
    sehr geehrte Damen, Herren und Diverse,
    liebe Kolleg:innen,
    Abgeordnete von BUW und AvD,


    wir debattieren hier heute über ein Gesetz zur Einführung von Informatikunterricht ab Klasse 3. Damit wollen wir die Medienkompetenz unserer Schüler:innen fördern und der voranschreitenden Digitalisierung Rechnung tragen.


    In diesem Hause wurde von dem mitwirkenden Bürger Haft nun angemerkt, dass der Gesetzesentwurf unrealistisch sei, weil keine Kosten dafür einkalkuliert werden. Diese Bedenken möchte ich an dieser Stelle gerne ausräumen.


    Erstens. In thüringischen Schulen existieren bereits heute Computerräume mit Computern, in denen der Informatikunterricht problemlos stattfinden kann. Kosten für Equipement und Co. fallen also erstmal nicht an, wenngleich wir für die Zukunft planen, die Ausstattung zu verbessern. Hier geht es aber ersteinmal nur darum, diesen Informatikunterricht ab dem kommenden Schuljahr überhaupt zu ermöglichen.


    Zweitens. Alle Lehrkräfte müssen bereits jetzt über Medienkompetenzen verfügen, um unterrichten zu dürfen. Und bereits jetzt steht in den Lehrplänen, dass die Lehrkräfte fächerübergreifend Medienkompetenz lehren müssen. Das geschieht aktuell beispielsweise mittels Ausflügen in die Computerräume der Schulen im Rahmen des Unterrichtes, um beispielsweise etwas für den Unterricht zu recherchieren. Mit der Einführung des Faches Informatik bündeln wir dies lediglich in ein zentrales Fach. Zudem verfügen gerade Mathematik- oder Naturwissenschaftslehrer über zusätzliche Kompetenzen, um den Informatikunterricht durchzuführen. Und darüber hinaus gibt es an den Schulen Lehrkräfte, die Medienbeauftragte sind und sich um die schulische Technik, gerade im Bereich von Softwareupdates etc. kümmern, und diese könnten ebenfalls Informatik unterrichten.


    Drittens. Der vorliegende Gesetzesentwurf ist nur ein Teil unserer Digitaloffensive Bildung. Gerade im Bereich der Ausstattung haben wir einen separaten Gesetzesentwurf.


    Ich hoffe, die Bedenken ausgeräumt zu haben.


    Vielen Dank!

  • Herr Präsident,

    Werte Kollegen

    Abgeordete von SdPund Grüne

    Frau Fährrmann,


    zwar haben einige , mitnichten alle thürigischen Schulen Computerräume, aber haben Sie Frau Fährmann mal einen betretten? Eher wohl nicht, es sei denn jenen einer gerade erbauten Schule oder von betuchten Eltern selbst eingerichteten, aber ich meine nicht jebe, sondern den normalen Standart.

    Wohl kau,m, sonst wüssten Sie , dass dort wo etwas vorhanden, Röhrenbildschirme Alltag und Win XP das Moderste ist.

    Ich selbst wurde von einer Erfurter Schule angefragt ob die Möglichkeit der Hilfe bestübde und ich konnte und wollte helfen , so habe ich aus privater Schatulle dieser Schule und auch der benachbarten, welche drei Straßen weiter, ein modernen PC-Zentrum einrichtenlassen, mit allen was dazu gehört.

    Wohlgemerk beide Schulen hatten NICHTS an PC-technik, jetz sind sie auf dem neuesten Stand.

    Das heißt viele Schulen Thüringens benötigen immer noch Hilfe um nur einen poplogen PC -Raum zu besitzen.

    Ebensowenig, wie es an jeder schule PC-Räume gibt gibtes an jeder schule Medienbeauftragte,geschweigte IT-Fachleute!

    Sie Frau Fährmann sprechen die Lehrkräfte an, wollen Sie, allen Ernstes im Zeichen von Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall, zumeist ältere Lehrkötper ,welche gerade eben nicht mit Medienkompetenz ausgestattet und das auch nicht wollen , feuern?

    Es hörte sich genauso an!

    Alles in alle nicht allsozialistische Augenwischerei, was unsereins von den Roten ja gewohne!

    Ich danke für Ihr Gehör ,es lebe Thüringen.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • erhebt sich zu einer Kurzintervention


    Sehr geehrter Herr Präsident,

    Werte Frau Ministerpräsidentin,


    Danke für ihre Ausführungen. Doch ich glaube Sie unterschätzen was mit diesem Gesetzentwurf einhergeht. Es geht hier nicht um eine Steigerung des Angebots, sondern um verpflichtende Unterrichtsstunden für alle Schüler ab Klassenstufe 3. Wenn heute etwa 30% das freiwillige Angebot nutzen (was für ein Wahlpflichtfach schon großzügig bemessen ist) reden wir von einer Verdreifachung der Kapazitäten. Dafür fehlen in erheblichem Maße Räumlichkeiten mit passender Ausstattung und vor allem Lehrer. Ich möchte den Lehrern die Kompetenz nicht absprechen, doch ich bezweifle, dass wir so viele Lehrer in den Schulen haben, die nicht schon an den Grenzen ihrer Stundenzahl sind und nur darauf warten zusätzliche Stunden zu leisten.


    Ich danke.