VEREIDIGUNG | Vereidigung der Bundespräsidentin am 14. Januar

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    VEREIDIGUNG DER BUNDESPRÄSIDENTIN

    Bundespräsidentin Isabelle Yersin wird am Donnerstag, den 14. Januar 2021 in einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat vereidigt. Die Sitzung findet im Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt.







    GEPLANTER ABLAUF:


    • Begrüßung durch das Bundestagspräsidium
    • Ansprache der Präsidentin des Bundesrates, wenn gewünscht
    • Ansprache des scheidenden Bundespräsidenten Leo Stief, wenn gewünscht
    • Eidesleistung der Bundespräsidentin Isabell Yersin
    • Ansprache der Bundespräsidentin
    • Nationalhymne
  • Meine Herren Bundespräsidenten! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesratspräsidentin! Exzellenzen!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen!


    Ich begrüße Sie alle herzlich zur gemeinsamen Sitzung des Deutschen Bundestages und des Bundesrates. Wir dürfen heute gemeinsam unsere neue Bundespräsidentin, Isabelle Yersin zur Vereidigung bitten.


    Dieses Amt, das Amt des Bundespräsidenten – so hat es der erste Bundespräsident unserer neuen Republik Theodor Heuss bei seiner Vereidigung 1949 zum Ausdruck gebracht – hat die Bedeutung, „über den Kämpfen, die kommen, die nötig sind, die ein Stück des politischen Lebens darstellen, nun als ausgleichende Kraft vorhanden
    zu sein“.


    Die Bundesversammlung hat in ihrer letzten Sitzung erstmals eine Frau in das Amt unseres Staatsoberhauptes gewählt. Es ist sicher keine Übertreibung, wenn ich Ihnen sage, dies ist eine historische Stunde in der Geschichte unseres Landes. Und es ist ein deutliches Zeichen dafür: Unser Land verändert sich, es wird moderner, es wird weiblicher und es wird inklusiver. Viele Probleme sind dennoch da, um die wir uns hier gemeinsam im Bundestag und und in den Landesparlamenten kümmern. Und bei allen Kontroversen, bei allen Widerständen, die jeder von uns hier mal erlebt, es ist die Gewissheit der Veränderung, die uns jeden Tag ermutigen sollte. Nichts ist von Dauer und so vieles ist möglich in einer Demokratie. Diese erstmalige Wahl einer Bundespräsidentin ist so eine Gewissheit und Ermutigung. Manchmal braucht es Geduld und einen langen Atem aber solche Entwicklungen lassen sich nicht für immer aufhalten. Und es wird der Tag kommen, da wählen wir einen Einwanderer aus unserer Mitte zum Bundeskanzler oder jemanden aus der LGBTQ-Community zu unserem Staatsoberhaupt. Dieser Tag wird kommen und er wird erneut historisch sein. und wir werden ihn feiern, weil uns das zeigt, wie toll eigentlich unsere Demokratie und das Land sind, in dem wir hier leben.


    Ich möchte in diesem Kontext Alt-Bundespräsident Johannes Rau aus seiner Berliner Rede zitieren: "Ich wünsche mir ein vielfältiges und lebendiges Deutschland - friedlich und weltoffen. Daran zu arbeiten lohnt jede Mühe. Es kommt nicht auf die Herkunft des einzelnen an, sondern darauf, dass wir gemeinsam die Zukunft gewinnen."


    In diesem Sinne, Frau Kollegin Yersin, mögen Sie Ihren Beitrag für ein vielfältiges und lebendiges Deutschland leisten. Dem scheidenden Bundespräsidenten Stief danken wir für seine Arbeit für unser Land. Unseren Dank und Respekt an Sie, verehrter Herr Bundespräsident Stief, verbinden wir mit den besten Wünschen an Ihre Nachfolgerin, Frau Bundespräsidentin Yersin, in den kommenden Wochen bei den unvermeidlichen politischen Auseinandersetzungen als ausgleichende und einende Kraft zu wirken.


    Herzlichen Dank.


    Nun hat die Präsidentin des Bundesrates, Frau Ministerin Mechnachanov, das Wort.


  • Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,

    sehr geehrter Herr Bundespräsident,

    sehr geehrte Frau Yersin,

    geehrter Herr Bundeskanzler,

    verehrter Mitglieder der Bundesversammlung!


    Wir treffen uns hier um die neue Bundespräsidentin in ihr Amt ein zu führen.

    Mich freut es sehr, dass es erstmals in der Geschichte eine Frau sein wird.

    Deutschland zeigt damit, dass wir eine Gesellschaft sind, in der man als Frau auch

    Ämter ausüben kann. Sicherlich nach Detlef Sprengberg und Leo Stief ist es für

    Frau Isabelle Yersin ein wichtiger Schritt auf ihrem politischen Weg.


    Der Bundespräsident ist nicht nur höchster Repräsentant Deutschland,

    seine Aufgabe ist es auch in Deutschland den Finger in Wunden zu legen,

    aber auch die richtigen Worte für die Einheit des Volkes finden.


    In der aktuell schwierigen Situation auf der ganzen Welt muss auch der

    Bundespräsident für das Land stehen.


    Meine Damen und Herren,

    im Namen des Bundesrates und auch in meinem eigenen Namen, möchte ich

    dem noch amtierenden Bundespräsidenten für seine Arbeit danken.

    Sie haben immer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte gefunden.

    Gerade zur Zeit der schwierigen Regierungsbildung haben Sie allen den Finger

    in die Wunde gelegt. Ich wünsche Ihnen Herr Bundespräsident Stief für Ihren weiteren

    Lebensweg viel Kraft und bleiben Sie gesund.


    Frau Yersin, Ihnen wünsche ich für Ihre Amtszeit alles Gute und hoffe auch bei Ihnen auf offene

    wegweisende Worte.


    Vielen Dank

  • Tritt an das Rednerpult.


    Sehr geehrter Herr Bundestagsvizepräsident,

    sehr geehrte Frau Bundesratspräsidentin,

    sehr geehrte Mitglieder des Bundestages und des Bundesrates,

    meine sehr verehrten Damen und Herren,


    ich freue mich, vor Ihnen als jemand zu sprechen, der heute eine sehr wichtige Funktion antreten wird: die des einfachen Bürgers.


    Nach zwei Amtszeiten als Bundespräsident bin ich dankbar für zahlreiche Erfahrungen und Begegnungen, die ich in diesem Amt erleben durfte. Ich blicke zurück auf ein bewegtes und bewegendes halbes Jahr mit Licht- und Schattenseiten, mit erfreulichen Anlässen und großen Herausforderungen. Unter dem Eindruck der Pandemie war und ist vieles anders – jedoch nicht alles. Ebenso wie das alltägliche geht auch das politische Leben stetig weiter, es bringt neue Probleme und Fragestellungen hervor, die einer Antwort bedürfen.


    Nicht selten habe auch ich mich in den vergangenen sechs Monaten an diesen Antworten beteiligen müssen. Ich hoffe daher, im Sinne meiner Antrittsrede aus dem Juli 2020 einen Beitrag geleistet zu haben, um das so wichtige Grundvertrauen der Bevölkerung in die demokratischen Institutionen in dieser besonderen Zeit zu stärken.


    So sehr es mir eine Ehre gewesen ist, das Amt des Bundespräsidenten auszuüben, so zufrieden bin ich heute, dieses Amt geordnet an meine Nachfolgerin übergeben zu können. Beides, sowohl die demokratische Übergabe hoher Staatsämter als auch die erste Wahl einer Frau zum Staatsoberhaupt, sind historisch betrachtet alles andere als Selbstverständlichkeiten, sondern Errungenschaften der modernen Bundesrepublik Deutschland. Ein Tag wie heute ist daher ein guter Anlass, sich ihren Wert in vollem Umfang bewusst zu machen.


    Liebe Isabelle Yersin,


    ich wünsche Ihnen viele wertvolle Begegnungen, zahlreiche fruchtbare Gespräche und eine glückliche Hand in Ihrem neuen Amt.


    Vielen Dank.

  • Vielen Dank, Herr Bundespräsident für Ihre Worte an uns.


    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, am 08. Januar dieses Jahres hat die Bundesversammlung Frau Isabelle Yersin zur Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Frau Isabelle Yersin hat vor der Bundesversammlung die Wahl angenommen und das Amt der Bundespräsidentin am heutigen Tag angetreten.


    Nach Artikel 56 des Grundgesetzes leistet die Bundespräsidentin bei Ihren Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates den vorgeschriebenen Eid.


    Ich bitte Sie, Frau Bundespräsidentin, zu mir zu kommen, um den Eid zu leisten. Dazu bitten möchte ich auch die Frau Präsidentin des Bundesrates.

    Die Anwesenden erheben sich

    Frau Bundespräsidentin, ich halte nun in meinen Händen die Urschrift des Grundgesetzes und darf Sie bitten, den in der Verfassung vorgesehenen Eid zu leisten.


    Zitat von Grundgesetz Artikel 56
    "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)"


    Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

  • Vielen Dank für die einleitenden Worte, Herr Stief.

    Ich möchte mich hier auch nochmal ausdrücklich für Ihre Dienste am Land bedanken. Sie waren stets ein von Vernunft geprägter Präsident der Bundesrepublik Deutschland.


    hebt die Schwurhand


    "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. "