[Aktuelle Stunde] XXI/010 - Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus

  • Liebe Kolleg:innen,

    verehrte Mitmenschen,


    die Landesregierung hat, vertreten durch den Ministerpräsidenten, eine Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus beantragt. Gemäß Geschäftsordnung dauert diese 72 Stunden, also bis zum Dienstag, dem 23.4.24, um 8:30 Uhr.


    Das Wort hat der Ministerpräsident Gerold von Hohenelmen-Lützburg.

  • betritt im dunklen Anzug und mit dunkler Krawatte den Landtag und schreitet zum Rednerpult....


    Frau Präsidentin,

    Vizepräsident Hacke,

    sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,


    heute ist der 135. Geburtstag des Diktators Adolf Hitler, daher ist an der Zeit, dass wir uns erneut mit den Gräueltaten der Kriegsverbrecher des Dritten Reiches auseinandersetzen und nie vergessen, welche Schrecken im Namen des Nationalsozialismus begangen wurden.


    Die Liste der abscheulichen Verbrechen, die von den Nazis verübt wurden, ist lang und entsetzlich. Millionen von unschuldigen Menschen wurden in Konzentrationslagern gefoltert, getötet und ermordet, nur weil sie einer bestimmten ethnischen Gruppe, Religion oder politischen Überzeugung angehörten. Männer, Frauen und Kinder wurden grausam gequält und ihrer Würde beraubt, ihr Leben ausgelöscht in den Gaskammern von Auschwitz, Treblinka, Sobibor und anderen Vernichtungslagern.


    Die Verantwortlichen für diese unsäglichen Verbrechen waren keine Monster oder Außerirdischen, sondern Menschen wie du und ich, die aus blindem Gehorsam, fanatischem Glauben oder purer Boshaftigkeit die schrecklichsten Gräueltaten begingen. Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Hermann Göring, Joseph Goebbels und viele andere Nazi-Führer waren die Architekten des Holocaust, die Befehle gaben, die Millionen das Leben kosteten.


    - Ich bitte Sie daher alle sich von ihren Plätzen für eine kurze Gedenkminute zu erheben. Ich halte es für richtig, wenn wir die Erinnerung an die Opfer wachhalten -


    Ich danke Ihnen für den kurzen Moment des Innehaltens! Sehr geehrte Damen und Herren, die Grausamkeit des nationalsozialistischen Regimes kannte keine Grenzen. Unschuldige Menschen wurden gezwungen, Zwangsarbeit zu leisten, wurden misshandelt, erniedrigt und ausgebeutet. Der Holocaust war nicht nur ein Akt der Vernichtung, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung, ein Versuch, das Jüdische Volk zu demütigen und zu unterwerfen. Politische Parteien wurden verboten, Mitglieder verunglimpft, verfolgt und getötet.


    Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die Opfer des Holocausts wach zu halten, ihre Namen und Geschichten zu ehren und sicherzustellen, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen. Die Kriegsverbrecher des Dritten Reiches müssen zur Rechenschaft gezogen werden, auch wenn es Jahrzehnte nach dem Krieg ist. Gerechtigkeit muss geschehen für die unschuldigen Opfer und ihre Familien, die bis heute unter dem Trauma und den Nachwirkungen der Nazi-Tyrannei leiden.


    Ich bitte daher die Gesamtgesellschaft in Nordrhein-Westfalen und der gesamten Bundesrepublik sich gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz zu widersetzen, damit nie wieder eine Ideologie wie der Nationalsozialismus die Menschheit vergiften kann. Lassen Sie uns die Erinnerung an die Verbrechen des Dritten Reiches wach halten und sicherstellen, dass die Schrecken von damals nie wieder die Gegenwart und die Zukunft bedrohen.


    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Bereitschaft, sich mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte auseinanderzusetzen. Lassen Sie uns gemeinsam gegen das Vergessen kämpfen und für eine Welt einstehen, in der Frieden, Toleranz und Menschlichkeit regieren. Nie wieder Faschismus, nie wieder Kriegsverbrechen – niemals!


    Herzlichen Dank.

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    Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

    Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen


  • schreitet von der Regierungsbank in einem schwarzen Hosenanzug zum Rednerpult.


    Herr Präsident,

    meine sehr verehrten Damen und Herren,

    sehr geehrte Exzellenzen und Pressevertreter,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,


    heute versammeln wir uns in tiefer Trauer, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken – jener unschuldigen Seelen, die unter einem der finstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte gelitten haben. Wir erinnern uns an die Millionen von Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Überzeugungen oder ihrer Identität verfolgt, entrechtet und auf grausamste Weise ermordet wurden. Ihre Namen mögen vergessen sein, doch ihre Leiden und ihre unbeugsame Würde werden in unseren Herzen weiterleben.


    In diesem Moment des Gedenkens erfüllt uns tiefe Dankbarkeit für jene, die trotz unvorstellbarer Gefahren und entgegen aller Widrigkeiten Widerstand geleistet haben – sei es durch mutiges Handeln oder durch das schlichte Festhalten an ihrer Menschlichkeit. Ihre Geschichten erinnern uns daran, dass selbst in den dunkelsten Stunden der Geschichte die Flamme der Hoffnung nicht erlischt und dass selbst im Angesicht des Todes der Funke des Widerstands weiterbrennt.


    Doch unser Gedenken geht über das bloße Erinnern hinaus. Es ist eine Verpflichtung – eine Verpflichtung, sicherzustellen, dass die Gräuel des Nationalsozialismus niemals vergessen werden und dass ihr Leiden uns eine Mahnung bleibt. Wir dürfen niemals zulassen, dass ihre Stimmen im Strudel der Geschichte verloren gehen, oder dass ihre Tragödien auf den Seiten der Geschichtsbücher verstauben.


    Hierin liegt die zentrale Bedeutung der Aufklärung im Geschichtsunterricht – nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Zukunft. Denn nur durch das Verständnis unserer Geschichte können wir die Wurzeln des Bösen erkennen und ihnen entgegentreten. Nur durch die Aufklärung können wir sicherstellen, dass die Gräuel des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten und dass sie niemals wiederkehren.


    Im Geschichtsunterricht lernen unsere Kinder nicht nur Fakten und Daten. Sie lernen auch die Geschichten der Opfer – ihre Träume, ihre Hoffnungen und ihre unermessliche Tapferkeit. Sie lernen, die Menschlichkeit inmitten des Grauens zu erkennen und sich gegen Ungerechtigkeit zu erheben. Und sie lernen aus den Fehlern der Vergangenheit, um eine bessere Zukunft aufzubauen – eine Zukunft, die auf den Grundwerten der Toleranz, des Respekts und der Solidarität basiert.


    Meine Damen und Herren, lassen Sie uns heute nicht nur der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, sondern auch ihr Vermächtnis ehren, indem wir uns verpflichten, die Aufklärung in unseren Schulen und unserer Gesellschaft zu fördern. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass die Gräuel der Vergangenheit niemals vergessen werden und dass eine bessere Zukunft für alle Menschen möglich ist.


    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, herzlichen Dank.

    Dr. Carmen Schmidt, MdL, MdBR

    Ministerialrätin a.D.

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    Die Ministerin

    Völklinger Straße 49 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@bm.nrw-regierung.de

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    Die Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen
    Platz des Landtags 1 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@landtag.nrw.de

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  • tritt nun ebenfalls ans Redner:innenpult


    Frau Präsidentin,

    liebe Mitmenschen,


    am heutigen Tage versammeln sich alljährlich Neonazis und feiern ihr historisches Vorbild, Adolf Hitler. Unter seiner totalitären Führung wurde das Schrecklichste, Brutalste und Menschenverachtenste durchgeführt, was es jemals gab. Eine akribisch durchorganisierte Mordmaschinerie, gebaut auf einem widerwärtigen ideologischen Konzept aus Rassenlehre, Antisemitismus und Führergehorsam, vollbrachte den schrecklichsten Völkermord der Geschichte. Mehr als sechs Millionen Menschen, ich möchte betonen, mehr als sechs Millionen Menschen, wurden brutalst ermordet und durchlebten ein Leid, das wir uns in keiner Weise auch nur annähernd vorstellen könnten.


    Doch, die Shoah kann nicht auf Hitler reduziert werden. Das wäre zu einfach. Es waren so viele, so viele Menschen, die aktiv mitgemacht haben. So viele Menschen, die die Ideologie teilten. So viele Menschen, die selbst gemordet haben. Und, was vielleicht noch erschreckender ist, so viele, so unfassbar viele Mitlaufende. Ich möchte es so klar sagen, wie man es sagen kann: Meine Vorfahren und die Vorfahren vieler, vieler anderer waren widerwärtige Verbrecher:innen!


    Und es muss gerade deshalb immer wieder in das öffentliche Bewusstsein eingehämmert werden: Nie wieder Faschismus, nie wieder Rassenlehre, nie wieder Antisemitismus, nie wieder Völkermord, und nie, unter keinen Umständen, niemals darf man vergessen. Es ist geschehen, und folglich kann es wider geschehen. Und es kann schneller passieren, als man denkt. Gerade deshalb ist das Gedenken und Zuhören, wie wir es heute praktizieren, wichtig.


    Verehrte Mitmenschen, was auch zur Wahrheit gehört, die Nazis waren nie weg, sie haben immer nur auf ihre Gelegenheiten gewartet und ihre Gelegenheiten genutzt. Und es überlebten auch in der Mitte der Gesellschaft völkisches Denken, antisemitische Verschwörungstheorien und rassistische Vorurteile, all das ist gerade heute wieder am Erstarken. Noch heute arbeiten Geschichtsrevisionist:innen daran, den Holocaust zu leugnen, zu verharmlosen oder umzudeuten. Das alles ist das Erbe des Nationalsozialismus und all dem müssen wir einen entschiedenen Kampf ansagen. Gleiches gilt für jene, die rechtsextreme Ideologien externalisieren und auf eine bestimmte Gruppe projizieren, um so das Gedenken an den Holocaust für eine eigene menschenverachtende Agenda zu instrumentalisieren und zu missbrauchen.


    Heute sind wir hier, um erneut ein starkes Zeichen zu setzen gegen den Nationalsozialismus und gegen die genannten Bestrebungen. Ich danke Ihnen allen, dass Sie daran teilnehmen.

  • *Tritt auch nach vorne*


    Frau Präsidentin,

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    liebe Mitmenschen.


    am heutigen Tag wäre Adolf Hitler einhundertfünfunddreißig Alt geworden. Heute jährt sich eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte.


    Es ist wichtig den heutigen Tag nicht nur als historisches Ereignis zu betrachten, sondern auch als Mahnung. Die Schrecken der Vergangenheit dürfen niemals vergessen werden. Sie erinnern uns an die Konsequenzen von Intoleranz, Hass und dem Versagen, dem entgegenzutreten.


    Hitlers Regime steht für die Tiefen der Menschlichkeit, in die wir fallen können, wenn wir den Verlockungen von Vorurteilen, Rassismus und autoritären Ideologien erliegen. Die unermesslichen Leiden und der unvorstellbare Schaden, den seine Politik verursacht hat, sollten uns heute mehr denn je daran erinnern, wie wichtig es ist, für die Werte der Demokratie, der Freiheit und der Menschenrechte einzutreten.


    Lasst uns an diesem Tag nicht nur an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, sondern auch an diejenigen, die mutig Widerstand geleistet haben. Lasst uns ihr Erbe ehren, indem wir uns für eine Welt einsetzen, in der jede Person in Frieden und Würde leben kann.


    Vielen Dank.


    *Trinkt einen Schluck und setzt sich wieder*

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    8324-rsz-1rsz-1btlogo-png  Mitglied des Deutschen Bundestages & Präsidium


    8328-rsz-wappenzeichen-nrw-farbig-rgb1-png Minister der Justiz, für Umwelt und Klimaschutz NRW

    Mehr über mich Erfahren sie HIER.

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  • Ich schließe die aktuelle Stunde.

    Dr. Carmen Schmidt, MdL, MdBR

    Ministerialrätin a.D.

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    Die Ministerin

    Völklinger Straße 49 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@bm.nrw-regierung.de

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    Die Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen
    Platz des Landtags 1 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@landtag.nrw.de

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