DEBATTE | XIX/010: Änderung des Bayrischen Lehrplans für Geschichte

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    AUSSPRACHE

    Änderung des Bayrischen Lehrplans für Geschichte


    Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    wir schreiten nun zur Aussprache über den Antrag "Änderung des Bayrischen Lehrplans für Geschichte" (Drs. XIX/010). Die Dauer der Aussprache beträgt - den Regularien unserer Geschäftsordnung entsprechend - zweiundsiebzig Stunden.








    Ich eröffne die Aussprache.


  • Meine Damen und Herren,


    die bayrische Geschichte muss stärker behandelt werden.

    Die Münchener Rätepublik und deren Niederschlagung sind ein wichtiger Punkt der bayrischen und auch Bundespolitischen Geschichte

    Woher die Angst der Leute in den 30er Jahren vor Linker Gewalt kam, kann man nicht erklären ohne dabei auf die Situation zu verweisen in der sich die Weimar Republik zur Zeit der 1920er Jahre befand.

    Die Münchener Rätepublik war dabei eine zentrale Rolle der bayrischen Geschichte, darum sehe ich es als wichtig an das Kapitel der bayrischen Geschichte in den Schulen zu behandeln, Schülern kann dadurch vieles gelehrt werden, von Auswirkungen eines verlorenen Krieges, zu Sezession eines Staates bis hin zu Gewalt von linken und auch rechten Rändern.

    Die bayrische Geschichte besser zu beleuchten kann niemanden Schaden, es kann jedoch dabei helfen politische Abläufe besser zu verstehen und Lehren aus der Geschichte zu ziehen, darum bitte ich um die Zustimmung des Entwurfs.

  • Herr Präsident,

    ehrenwerrter Herr Ministerpräsident,

    ich danke ihnen für diese Anregung. Jawoll es muss der bayrischen Jugend bewusst gemacht werden, was zwischen 1918 und 1919 in Bayern geschah.

    Verkrachte Existenzen wie der Preusse Kurt Eisner riegen den Freistaat Bayern aus. 1919 kurtz nach der Ermordung Eisners und der Wahl des rechten Sozialdemokraten Johannes Hoffmann versuchte man jenen zu stützen unds die sogemnannte "Räterepublik" zu etablieben.

    Auch hier waren wieder verkrachte Existenzen federführend, die erfolglosen Schriftsteller Ernst Toller, Erich Mühsam und Gustav Landauer, allesamt Anarchisten, dazu kamen der russische Kommunist , Jewgeni Juljewitsch Levine,, der desertierte Marineinfanterist Rudolf Egelhofer, welcher für den Mord am "Luipold-Gymnasium " verantwortlich, Maxim Ludwikowitsch Levien, ein russischer Kommunist deutscher Abstammung!

    Gott sei Dank konnte der "Rote Terror" gestoppt und die Protagonisten wurden von Standgerichten zum Tode verurteilt!

    Gerade dieser Teil der bayrischen Geschichte ist es wert, unsere Schüler vor Augen zu führen um ihnen die Augen über die Gottlosen Kommunisten zu öffnen, auf das sie nicht in deren Fänge geraten.

    Um ihnen es noch näherzubringen, hier die Liste der Opfer Egelhofers und seiner Mordbande=

    1. Fritz Linnenbrügger (41), geb. 1878 in Bielefeld, verheiratet, Gefreiter bei dem Husaren-Regiment Nr. 8, militärischer Gefangener
    2. Walter Hindorf (19), geb. 1900 in Weissenfels a. S. ledig, Husar bei dem Husaren-Regiment Nr. 8, militärischer Gefangener
    3. Anton Daumenlang (49) geb. 1870 in Königshofen, verheiratet, Eisenbahnsekretär in München, Mitglied der Thule-Gesellschaft
    4. Walter Deike (25), geb. 1894 in Magdeburg, ledig. Kunstgewerbezeichner in München, Mitglied der Thule-Gesellschaft
    5. Freiherr Franz Karl von Teuchert (19), geb. 1900 in Regensburg, als militärischer Gefangener verhaftet, Mitglied der Thule-Gesellschaft


    6. Ernst Berger (62), geb. 1857 in Wien, Professor und Kunstmaler in München, erst gegen Mittag des 30. April festgenommeer ziviler Gefangener..
    7. Walter Neuhaus (27), geb. 1892 in Bothsabello in Transval, ledig, Bildhauer und Kunstgewerbler in München, Mitglied der Thule-Gesellschaft
    8. Freiherr Friedrich Wilhelm von Seidlitz (28), geb. 1891 in Langen-Bielau in Schlesien, ledig, Kunstmaler in München, Mitglied der Thule-Gesellschaft
    9. Gräfin Hella von Westarp (32), geb. 1886 in Partenkirchen, ledig, Sekretärin in München, Sekretärin der Thule-Gesellschaft
    10. Prinz Gustav Franz Maria von Thurn und Taxis (32), geb. 1888 in Dresden, wegen seiner adeligen Herkunft festgenommen, Mitgliedschaftsaspirant der Thule-Gesellschaft


    Deshalb bitte ich alle bürgerlichen Kräfte um die Zustimmung des Entwurfs.

    Besten Dank für ihr Gehör, es lebe Bayern!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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  • Sehr geehrter Herr Präsident,

    sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    sehr geehrte Damen und Herren,


    zuerst einmal finde ich es wirklich bedauerlich, dass meine Vorredner nicht die gängige Redeetikette beachten und bereits bei der Anrede Fehler machen. Eine respektvolle und korrekte Form der Kommunikation ist in diesem hohen Haus essenziell, insbesondere in öffentlichen Diskussionen und kann denke ich von jedem hier erwartet werden.

    Nun aber zurück zur Debatte.

    Ich möchte betonen, dass die Betrachtung der bayerischen Geschichte, insbesondere die Münchener Rätepublik und deren Niederschlagung, zweifellos von großer Bedeutung ist. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler ein umfassendes Verständnis für politische Entwicklungen und historische Ereignisse erlangen.

    Wichtig ist jedoch, und das halte ich für entscheidend, dass der Fokus nicht ausschließlich auf die Angst vor linker Gewalt in den 30er Jahren liegen darf! Dieser Fokus zeugt davon, dass die Kollegen möglicherweise eine eingeschränkte Sicht auf die komplexen historischen Zusammenhänge haben. Eine derartige Vereinfachung vernachlässigt die vielschichtigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingunge jener Zeit.


    In Anbetracht dessen schlage ich vor, die bayerische Geschichte in den Schulen umfassender zu behandeln, wobei die Münchener Rätepublik als ein bedeutendes Ereignis innerhalb eines größeren Kontexts betrachtet werden muss. Der eingebrachte Antrag darf jedoch keinesfalls dazu führen, dass eine bestimmte Politik direkt in den Schulen gemacht wird! Auch in Bayern gilt der Beutelsbacher Konsens meine Kollegen, und es ist unerlässlich, die Neutralität und Ausgewogenheit im schulischen Kontext zu wahren.


    Vielen Dank.

  • Herr Hohenecken,


    der Antrag hat nicht das Ziel die Neutralität an bayrischen Schulen zu beschädigen.

    Im Antrag wird auch eine konsequentere Erarbeitung der Ereignisse rund um die Zerschlagung der Rätepublik gefordert welches auch den Fokus auf rechte Gewalt zu dieser Zeit aufmerksam macht.

  • Herr Hohenecken,


    der Antrag hat nicht das Ziel die Neutralität an bayrischen Schulen zu beschädigen.

    Im Antrag wird auch eine konsequentere Erarbeitung der Ereignisse rund um die Zerschlagung der Rätepublik gefordert welches auch den Fokus auf rechte Gewalt zu dieser Zeit aufmerksam macht.

    Herr Knoller,


    ich möchte betonen, dass meine Anmerkungen nicht gegen den vorliegenden Antrag gerichtet sind, sondern vielmehr die Art und Weise kritisieren, in der dieser präsentiert und verteidigt wurde. Es ist mir wichtig, zwischen dem Inhalt des Antrags und der Ausführung der Argumentation zu differenzieren.