Schlammschlacht bei Bundespräsidentenwahl

Schlammschlacht bei Bundespräsidentenwahl



Berlin - Die Bundespräsidentenwahl steht vor der Tür und diese wird, entgegen der letzten Wahl, wohl wieder mit großer Spannung verbunden sein. Es wird das große Duell zwischen der Obersten Richtern Lisa Baumgärtner (SDP) und der Bundesinnenministerin Isabelle Yersin (FORUM) werden. Ein Duell zwischen zwei der wohl bedeutsamen Frauen Deutschlands. Es ist dabei nicht nur das Ringen um das höchste Staatsamt der Bundesrepublik, vor allem geht es auch darum, wer sich am Ende „erste Bundespräsidentin in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ nennen darf. Die Gewinnerin der Wahl wird zweifelsfrei in die Geschichte Deutschlands eingehen – ein Fakt, der die Brisanz der bevorstehenden Wahl nur noch weiter steigert. vBild gibt Ihnen exklusive Hintergrundinformationen zur Wahl und nimmt die zur Wahl stehenden Kandidaten genauer unter die Lupe:


Trotz der großen medialen Aufmerksamkeit, die das Duell Baumgärtner gegen Yersin auf sich zieht, dürfen wir auch die beiden Außenseiterkandidaten nicht vergessen: Martin Mondtod und Graf Christian von Wildungen. Ersterer ist im politischen Deutschland bisher vor allem durch bissige Kommentare gegenüber den Rechten aufgefallen. Man spekuliert sogar, Mondtod selbst habe Verbindungen zu linksextremistischen Kreise – Beweise hierfür liegen bisher jedoch noch nicht vor. Jedenfalls ist seine Kandidatur wohl nicht vollends ernst zu nehmen, ist er doch immer wieder mit eher satirisch zu verstehenden Bemerkungen aufgefallen. Ernsthaft Politik hat Mondtod bisher freilich nicht betrieben. Eine realistische Chance auf den Wahlsieg darf er sich deshalb wohl beileibe nicht ausrechnen.


Wildungen hingegen ist das absolut Gegenteil von Mondtod. Politisch ist er eher dem Rechtsextremismus zuzuordnen – teils mental im Mittelalter hängengeblieben und der Erzkonservatismus in Person. Man munkelt sogar, er sei mit einer Zeitmaschine nur zufällig und jedenfalls ungewollt in das moderne Zeitalter geraten. Eines muss man ihm aber lassen, er lässt keine Möglichkeit außer Acht sich für politische Ämter zu bewerben – fehlendes Engagement darf man ihm keinesfalls vorwerfen. Ob Wildungen jedoch ein Bundespräsident – oder zumindest ein Bundespräsident der Deutschen, wie er es zu betonen wünschen würde – sein kann, ist eine ganz andere Frage. Im Bundestag fällt er immer wieder durch sein mangelhaftes Benehmen auf. Letztens wurde er sogar während der hitzigen Debatte um das allgemeine Tempolimit von Bundestagspräsident Felix Neuheimer des Saales verwiesen. Ob er per Bus, Bahn, Auto oder Kutsche nach Hause gefahren ist, ist indes bisher nicht bekannt.


Jedenfalls aber brachte die (erneute) Kandidatur Wildungens für das Amt des Bundespräsidenten ungeahnte Brisanz in das ganze Geschehen. So konnte es sich Isabelle Yersin nicht verkneifen, einige und teils auch kräftige und sehr deutliche Seitenhiebe gegen Wildungen auszuteilen. Als Dank für ihre Worte gegen Extremismus und mittelalterliche Denkmuster erntete sie einen regelrechten Shitstorm von allen Seiten. Yersin betreibe regelrechten Wahlkampf, hieß es. Ein solches Verhalten sei einer Kandidaten für das höchste Staatsamt nicht würdig. Ihre Kommentare zu Wildungens Kandidatur seien deplatziert. Eines ist klar, Yersin hat sich mit ihren Äußerungen zur Kandidatur Wildungens wohl keinen Gefallen getan. Dennoch merkt man – sie ist eine Frau der klaren Worte und sie weiß genau was sie will – eine Eigenschaft sich möglicherweise als vorteilhaft herausstellen kann. Fraglich bleibt, ob auch ihre diplomatischen Fähigkeiten, welche eine Bundespräsidentin selbstredend mitbringen muss, überzeugen können – bis dato scheint das noch nicht der Fall zu sein.


Viel brisanter sind dabei jedoch die Informationen, die vBild exklusiv zugespielt worden sind: Offensichtlich betreibt Yersin und ihre Partei, das FORUM, auch hinter den Kulissen massives Werben um Stimmen von anderen Parteien und sogar einzelnen Personen. Aus mehreren Kreisen hat vBild erfahren, dass Yersin und ihre Partei zum Teil Personen oder ganze Teile von Parteien sehr aufdringlich um ihre Stimme gebeten haben sollen. Auf jeden Fall ist dies ein Verhalten, das zumindest im Rahmen einer Bundespräsidentenwahl höchst fraglich wirkt. Ist dies womöglich der Versuch des Liberalen Forums eine ansonsten traditionell von parteipolitischen Spielchen losgelöste Bundespräsidentenwahl aus purem Eigeninteresse zu einer rein machtorientierten Personenwahl zu zweckentfremden? Ob dabei tatsächlich nur Yersin als Person oder auch weitere Mitglieder des FORUMs hinter diesen Machenschaften stecken, ist derweil nicht bekannt.


Dennoch schein die Kandidaten aus dem mitte-links Lager, Lisa Baumgärtner, auch ohne dieses massive Werben des FORUMs keinen vollständigen Rückhalt aus ihren eigenen Kreisen zu haben. vBild-Informationen zufolge sollen auch die Mitglieder von Vorwärts! eine Unterstützung von Yersin in Erwägung ziehen. Auch bei den Grünen herrscht, vBild-Informationen zufolge, allgemeine Uneinigkeit darüber, welche Kandidatin unterstützt werden soll. Dazu soll es sogar in Baumgärtners eigenen Partei, bei den Sozialdemokraten, einige Personen geben, die ihre Stimme wohl nicht der noch amtierenden Richterin am OG geben wollen. Ein Zeichen von mangelndem Vertrauen? Hat sie sich möglicherweise parteiintern unbeliebt gemacht? Über die Beweggründe hierfür kann bisher nur spekuliert werden.


Es ist, um es zusammenzufassen, jedenfalls eine buchstäbliche Schlammschlacht um den Wahlsieg bei der Bundespräsidentenwahl. Ein Kampf vor und hinter den Kulissen um das Amt des Bundespräsidenten, in wohl noch nie dagewesenem Ausmaß. Seien wir gespannt auf den Ausgang der Wahl – und vor allem auf das, was danach noch kommen wird.

    Kommentare 5

    • Wenn das stimmt, ist das ja ein Skandal. Ist denn bekannt, wie Frau Yersin für Stimmen wirbt? Schließlich geht es bei einer solchen Wahl ja eher ruhig zu, wie Sie schreiben.

      • Also ich für meinen Teil kann sagen, das Werben war weder aufdringlich noch wurde in irgendeiner Form Druck ausgeübt. Viel mehr war es nur eine Bitte um Unterstützung, welche ich auch aus anderen Bundesversammlungen kenne. Also kein Skandal. ;)

      • Jain, im normalsten Falle sind die Parteien selbst in der Lage zu entscheiden, ob sie eine Wahlempfehlung geben wollen oder nicht. Am Ende entscheidet dann jede/r Stimmberechtige selbst.

      • Ach, Peitschenhiebe sind bei politischer Entscheidungsfindung doch schon immer ganz normal gewesen. Fragen sie Herrn Wildzungen.

      • @Kottin-Uhl. Wo ist da jetzt der Widerspruch? Ich kann mich noch gut an die vorherige BP-Wahl erinnern, da schrieb mich die SDP an und bat um Unterstützung für Ihren Kandidaten. Selber Sachverhalt und ebenfalls kein Problem. Um Unterstützung bitten ist nicht jemanden zu zwingen, die Entscheidung trifft am Ende jeder für sich selbst. Da ist es mir sogar lieber eine Kandidatin wirbt für sich selbst, als das es eine Partei tut, bei einer Wahl, bei der es theoretisch gar nicht um Parteien gehen sollte.