Was Linke nie sagen würden... Zurück zum Klassenkampf!

Der Klassenkampf muss geführt werden und er muss zum Wohle der unterdrückten Klassen und zu Ungunsten der unterdrückenden Klasse geschehen. Geschieht dieser nicht, so sind die zur Zeit existenten Gesellschatfen mittel- bis langfristig nicht mehr tragbar. Insbesondere für unsere Natur. Wir sind an einem Punkt, an welchem der Planet Erde den Kapitalismus nicht mehr ertragen kann.

Eine Lösung der sozialen Frage im Einvernehmen ist unter Vorraussetzung der derzeitigen ökonomischen Strukturen in dieser wie auch in anderen Gesellschaften unmöglich. Solange die große Mehrheit der reichsten, bestimmenden Klasse nicht bereit ist, das Allgemeinwohl über den eigenen unendlichen Reichtum und der damit verbundenen Macht zu stellen, solange wird es keine gerechte und gleichzeitig für alle zufriedenstellende Lösung geben. Diese Klasse zur Aufgabe der eigenen Privilegien zu zwingen ist dabei im eigentlichen Sinne nicht gegen die Interessen der besitzenden Klasse. Ein maximal hohes Allgemeinwohl stärkt zwangsläufig auch alle Individuen. Profir lässt sich nicht allein in materiellem Besitz und Einkommen quantifizieren. Eine Gesellschaft ist im Zweifel immer stärker und wichtiger als eine Einzelperson und dessen Interesse. Dennoch lässt sich feststellen, dass die momentanen Besitzverhältnissen ein anderes Bild ergeben. Einzelpersonen sind wirtschaftlich besser gestellt und sind einflussreicher, als ganze Gesellschaften. Dieser Effekt verstärkt sich und gleichzeitig verschärfen sich Problemlagen, wird weder extreme, noch relative Armut effektiv bekämpft. Der Begriff "Proletarier" ist nicht veraltet und die Ketten sind noch immer angelegt.
Entgegen stumpfsinniger Behauptungen, weltweit würde Armut durch den Kapitalismus bekämpft werden, sehen wir doch eine entgegengesetzte Entwicklung, schaut man sich Eigentumsverhältnisse und Wirtschaftstheorie der bestimmenden Staaten an. Das Ziel gerechter Verteilungspolitik - also auch gerechter Steuer und WIrtschaftspolitik - kann es nicht sein, einen ungerechten Zustand durch ein kompensiertes Beschwichtungsprogramm zu beruhigen. Während im Paradies auf Erden die Zahl der Privatjets verzehnfacht wird, haben unterdrückten Massen jetzt 2 Brotkrumen mehr in der Woche. Das Ziel ist ein anderes. In einer Welt, in welcher zwar jeder, aber nicht alle die Versprechung des Kapitalismus erreichen können, heißt es, alles für alle zu fordern.


Was ist die Lösung im Konflikt der Klassen? Zwei Antworten inkludiert die vollständige. Zum ersten: Dann, wenn es keine Klassen mehr gibt. Offiziell scheinen sie abgeschafft. Doch eben nur zum Schein. Wer ist in der Lage, ganze Staaten aufzukaufen, die Gesetzgebung ohne demokratische Legitimation zu ändern oder Besitztümer absurder Aumaße anzuhäufen? Erst, wenn der Einfluss von Einzelpersonen in einem nachvollziehbaren Rahmen geschieht, wenn (Grund)rechte nicht nur theoretisch sondern auch praktisch gleich sind, dann sind die Klassen nicht mehr relevant, weil nicht mehr existent. Zum zweiten: Wenn ein System geschaffen ist, welches ein erneutes Kippen der Verhältnisse zugunsten einer kleineren oder größeren Gruppe verhindert und den Status quo (in allgemein anerkannter Gerechtigkeit) sichert. Effektiv heißt das: Wenn alle genug haben und dieser Zustand von Dauer ist, dann ist der Klassenkampf zugunsten der ganzen Gesellschaft gewonnen.


Der Klassenkampf kann gewonnen werden - auf allen Seiten und Sichtweisen. Von jeder Klasse. Die Frage für die "gerechte Lösung" ist nur, ob eine kritische Masse der Unterdrückten bereit ist, alles (und das meint alles) einzufordern. Würde dies getan, so wäre es ein leichtes, die Verhältnisse zu ändern, die Karten neu zu mischen. Wenn die 99% zu den 100% werden, dann erreicht man das Ziel Gerechtigkeit - oder kann es wenigstens erreichen. Die Gegebenheiten für friedliche Revolutionen sind in "liberalen Demokratien" mehr denn je geschaffen. Doch solange massive, monopolistische Kapitalismus-Propaganda in den Köpfen herscht und als Naturgesetz auftritt, werden sich nie genug finden, die eine Realisation der "gerechten Lösung" mittragen, weil sie diese nicht als realisierbar und für den eigenen Nutzen von Vorteil halten. Gegen den beinah unerschöpflichen Machtapparat der privaten Medienkonzerne und Informationsmaschinen anzukämpfen und Aufklärung zu betreiben ist daher ein entscheidender Schritt, um Menschen wieder von ihren eigenen Interessen überzeugen zu können. Es muss wieder klar werden, dass es nichts falsches ist, für die eigenen ökonomischen Interessen einzutreten und zu wählen. Würde das geschehen, so wäre längst jeglicher Reichtum gerecht umverteilt und die Gerechtigkeitsfrage für Politik kaum noch von Relevanz. Die 99% würden in kürzester Zeit zu den 100% werden. Drängende Fragen unserer Zeit könnten intensiver, konzentrierter und vor allem gemeinsam gelöst werden.


Um dem altbackenen Vorwurf, Gleichheit bedeutet nicht Gerechtigkeit und Armut für alle nicht die Lösung zu entgegnen: Reichtum wird nicht vernichtet. Der Wohlstand wird auf alle in der Gesellschaft umverteilt, sollte es zu einer solchen Lösung kommen. Wenn alle genug haben, dann fehlt Niemanden etwas. In der absurden Art und Weise mehr zu besitzen als andere, lässt sich in keinem Sytem rational erklären, außer man will eine extreme Ungleichheit aktiv fördern. Ist dem so, dann kann von Gerechtigkeit und Gemeinschaft nicht die Rede sein. Die Angst vor Gerechtigkeit liegt nicht darin begründet, dass es dann keine Yachten und keinen Champagner mehr gibt. Luxus löst sich nicht in Luft auf - weshalb sollte eine Gesellschaft darauf freiwillig verzichten? Die Angst liegt häufig darin, dass sich plötzlich alle eine Fahrt mit der Yacht und einen Schluck Champagner leisten können. Privilegien sind häufig gerade deshalb begehrt, weil sie abgrenzend sind, ein Individuum besser stellen, interessanter, angesehener machen. Kein Mensch leidet tatsächlich darunter, wenn er nur 3 statt 5 Privatautos nutzen kann. Unsere Gesellschaft hat keinerlei Verpflichtung dazu, unermässlichen Reichtum zu garantieren. Besonders dann nicht, wenn sich dieser konträr zum Gemeinwohl verhält. Eine Wahrheit, die an dieser Stelle ausgesprochen werden muss: Die Feinde der Gerechtigkeit müssen als solche benannt und verstanden werden. Diejenigen, die den Marktradikalismus fördern und Umverteilung verhindern wollen, die sind Feinde im Sinne jeglicher gerechten Lösungen der sozialen Frage. Dies zu verstehen, ist für jene, die Teil linker Bewegungen sind, von großer Relevanz. Das bedeutet auch, eine Zusammenarbeit mit den Gegnern einer gerechten Welt nur dann zu betreiben, sollte keine andere Option verfügbar sein. Die Gegner der Umverteilung können für linke Politik keine Freunde sein. Kooperationen müssen als ultima ratio, beispielsweise im Kampf gegen Faschismus verstanden werden. Doch der Kampf gegen den Faschismus darf dem Kampf für Gerechtigkeit nicht im Weg stehen. Sie müssen Hand in Hand gehen.


Der Klassenkampf wird geführt. Jeden Tag. Jeden Tag, an dem das Großkapital mehr und mehr von den unterdrückten Klassen fordert. Jeden Tag, an welchem Menschen verhungern, weil es sich ökonomisch nicht rechnet, diese ausreichend zu ernähren. Jeden Tag, an dem die Umverteilung von Unten nach Oben ohne jede Gegenwehr voranschreitet. Erst wenn wir - die 99% - begreifen, dass wir die 99% sind, erst wenn wir begreifen, dass der aktuelle Zustand unhaltbar ist, erst wenn wir erkennen, dass Umverteilung Gerechtigkeit und Wohlstand bedeutet, dann können wir überhaupt erst das gemeinsame Ziel ausrufen. Dann fangen auch wir an, den Klassenkampf aktiv zu führen und nicht nur Spielball dessen zu sein. Bis dahin bleibt uns im übrigen zu lernen, dass wir das Geld der Supperreichen, weder essen, noch ausgeben können. Der Wohlstand ist da. Holen wir ihn uns.


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    Kommentare 5

    • DDR 2.0 also...... es wird Zeit für die Bundeswehr im Innern!!!!! Ihresgöfjr

    • Klassenkampf, können sie gern haben, wir beantworten ihn ,so wiw wir ihn stets beantworteten, wir kartätschen ihn nieder.

      • Also im 1 gegen 1 haben Sie eher schlechte Chancen, Opi. Seien Sie gewarnt. ;)

    • Natürlich werden wir unter einem kommunistischen System irgendwann mal alle arm, oder glauben Sie, dass der umverteilte Reichtum unendlich lange hält? Das ist für mich wirklich ein Rätsel, vielleicht können Sie oder andere Genossen mir mal erklären, wie das in der langen Frist funktionieren soll, ohne dass wir politisch in der DDR oder UdSSR landen?


      • Ob wir es jetzt Kommunismus nennen wollen sei mal dahingestellt. Ich schrieb ja, dass ich mir nicht anmaße, in Tradition von Marx und Co zu stehen.


        Also... wir haben derzeit eine bestimmte Wirtschaftsleistung. Diese deckt unseren Bedarf um Längen. Sehr viele Längen. Umverteilung, sofern sie dem zweiten genannten Kriterium entspricht, also von Dauer ist, hält dann natürlich an. Unsere Wirtschaftsleistung würde ja nicht von jetzt auf gleich auf Null gesetzt werden. Wie Sie sich das vorstellen müssen Sie mir Mal erklären. Es bleibt doch bei einer vergleichbaren Wirtschaft.


        Die DDR und Sowjetunion haben sich jeweils erstens über 40 Jahre gehalten und sind zweitens nicht allein wegen wirtschaftlichen Gründen zu Grunde gegangen. Zweitens haben sie weder etwas mit der Analyse unsere heutigen Zeit, noch mit einem Ausblick in die Zukunft etwas zu tun. Sie sind nicht Teil meiner Argumentation. Was außer Frage steht, ist die desolate Wirtschaftleistung der DDR und der Sowjetunion. Diese ist nicht damit zu erklären, dass diese kein klassisch kapitalistisches Wirtschaftsystem hatten, sondern an Systemfehlern wie Überzentralisierung und geringer Flexibilität. Ganz zu schweigen von dem unbestreitbar massiven Demokratiedefizit.