Herr Petruk. Telefonieren Sie mit Ihrem Philosophielehrer. Das ist eine absolut Schwache Leistung, die Sie gerade abliefern.
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Na dann hat sich die Marxsche Theorie gerade selbst zerlegt, weil in unserem Kapitalismus sowohl Proletariat und Burgeoisie "herrschen".
Sie müssen Karl Marx schon ein wenig im Kontext seiner Zeit lesen. Wie Ihnen sicher bekannt ist, hat Herr Marx im 19. Jahrhundert gelebt. Sein Werk entstand in direkter Folge der Industriellen Revolution, in deren Rahmen sich ja - wie Ihnen sicher bekannt ist - politische Macht weg vom Adel, hin zu Industriellen bewegt hat. In Folge dessen kam es zu dieser Trennung von Proletariat und Bourgeoisie - Die, die kein Produktionseigentum, bzw. Kapital haben, und die, die es haben. Die Macht lag hier - in Vordemokratischen Systemen - Zwangsläufig beim Kapital. Dass sich Marx nicht 1 zu 1 auf die Moderne Realität übertragen lässt, sollte eigentlich allen Beteiligten klar sein.
Und ich verstehe jetzt natürlich ihr Missverständnis in der Vorstellung, dass bei uns sowohl Proletariat als auch Bourgeoisie herrschen - in der Demokratie hat nun mal jeder nur eine Stimme. ABER: Denken Sie genau nach - Wer kann mehr Macht ausüben? Der kleine Arbeiter Jupp Kowalski, oder die Familie Albrecht? Ihnen sollte schnell klar werden, dass jemand, der Produktionseigentum, Kapital hat, mehr Macht hat, als die, die es nicht haben. Das ist jetzt erstmal nach wie vor ein Fakt. Dass in unserem System (theoretisch) jeder dieses Kapital erlangen kann, und dass in der Moderne die Grenzen mehr verwischen als jemals zuvor - Geschenkt. Faktisch liegt dem Kapital dennoch mehr Macht bei. Moderne Sozialistische Theorien versuchen in erster Linie die Rechte von Arbeitern zu Stärken, in dem Sie die Macht von Plutokraten beschränken. Es wird also Macht vom Kapital zum Arbeiter bewegt. In Unterschiedlich Extremen Abstufungen, mit oder ohne Staat, je nach dem, mit wem Sie sich gerade unterhalten.
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Und die "nicht zwingend gewaltvolle Durchsetzung" scheitert schon daran, dass laut Marx eine Revolution den Sozialismus einleiten soll. Und ja, so eine muss nicht zwingend mit Gewalt vonstatten gehen, aber es ist doch so, dass meistens Gewalt im Spiel ist.
Und hier zeigen Sie leider völlige Lexikalische Unfähigkeit. Ich habe oben den Begriff "Industrielle Revolution" benutzt - War das ein gewaltsamer Akt? Nein. Weil Revolution überhaupt nicht "Gewaltsamer Akt" bedeutet. Der Begriff "Revolution" bezeichnet erstmal nur einen Radikalen Umbruch vom bisherigen. (Und "Radikal" meint hier auch nicht gewaltvoll. Radikal hat erstmal nix mit Gewalt zu tun.) Denken Sie z.B. an die Industrielle Revolution, die Entwicklung weg von Agrar- und Feudalsystemen, hin zu industriellen, kapitalistischen Systemen. Denken Sie an die Digitale Revolution, ein Begriff, der die gesellschaftlichen Umbrüche in Folge der Erfindung von Computer und Internet beschreibt. Hat alles nix mit Gewalt zu tun. Wir denken bei Revolution nur oft an Gewalt, weil politische Revolutionen oft (aber nicht immer) Gewalt als Mittel nutzen. Der Begriff "Revolution" hat aber per se nix mit Gewalt zu tun. Und das hätten Sie eigentlich schon in der siebten Klasse gelernt, wenn Sie denn aufgepasst hätten.
Und bevor Sie mich jetzt falsch verstehen: Ich bin selbst kein Fan von Marxismus, Sozialismus, Kommunismus, etc. - aber Sie müssen diese Strömungen schon für das kritisieren, was sie tatsächlich sind, und nicht für das, was sie nicht sind. Aber dazu müssen Sie sie erstmal verstehen lernen.