Gemeinsame Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministers mit den Ministerpräsidenten Schneider, Polke, Neuheimer und Russ

  • Einladung zur gemeinsamen Pressekonferenz von Bundesgesundheitsminister Jonas Swanden mit den Ministerpräsidenten Tom Schneider, Lukas Polke, Felix Neuheimer und Mijat Russ


    Wann? 24. Oktober 2020 18:00 Uhr



    In Kürze werden Bundesgesundheitsminister Swanden und die Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Thüringen vor die Kameras treten und die Vereinbarungen des Bund-Länder-Gipfels vortragen. Gegen 18 Uhr wird ein Statement von Minister Swanden erwartet, über den Abend verteilen sich dann die Redebeiträge der Ministerpräsidenten aus NRW, Niedersachsen und Bayern. Für Fragen werden die Anwesenden gerne zur Verfügung stehen.

  • Bundesgesundheitsminister Swanden stellt die Beschlüsse vor

    Bundesgesundheitsminister Jonas Swanden betritt mit vier Ministerpräsidenten das Podium. Alle vier tragen Masken und halten Abstände ein. Swanden begrüßt die Kollegen Ministerpräsident Felix Neuheimer aus Bayern, Ministerpräsident Tom Schneider aus Niedersachsen, Ministerpräsident Lukas Polke aus Nordrhein-Westfalen und Ministerpräsident Mijat Russ aus Thüringen.


    Sehr geehrte Damen und Herren,



    ich freue mich, dass wir hier heute endlich gemeinsam vor Ihnen stehen können. Ich wünschte aber, es wäre zu einem anderen Anlass. Die aktuelle Infektionsdynamik lässt keinen anderen Schluss zu als: Wir brauchen neue Einschränkungen, wir brauchen neue Maßnahmen, um auf die aktuelle Situation angemessen antworten zu können. Deswegen haben wir uns als Bund-Länder-Konferenz zusammengeschlossen, um neue Maßnahmen in einem bundesweit einheitlichen Kontext zu beschließen. Ich werde die Beschlüsse nun verlesen:





    Beschluss der Bund-Länder-Gespräche

    Folgende Punkte wurden verankert:


    Gemeinsames Vorgehen in Hotspot-Regionen (Landkreise und kreisfreie Städte)


    1. Es wird an einem zweistufigen Warnsystem festgehalten. Die Inzidenzwerte von 35 und 50 bleiben unberührt.
    2. Bei Überschreiten des ersten Warnwertes (7-Tages-Inzidenz bei >35):
      1. Maskenpflicht wird erweitert auf alle öffentliche Plätze, in denen die Abstandsregelungen nicht einzuhalten sind.
      2. Es wird eine dringende Empfehlung ausgesprochen auch am Arbeitsplatz und in Kultureinrichtungen während der Veranstaltungen einen MNS zu tragen.
      3. Teilnehmergrenzen für private Feiern: im öffentlichen Raum max. 25, im privaten Raum max. 15
      4. weitere Begrenzung von Zusammenkünften und größeren Veranstaltungen --> insbesondere auch keine Zuschauer bei sportlichen Großveranstaltungen
    3. Bei Überschreiten des Schwellenwertes (7-Tages Inzidenz bei >50):
      1. Es greift eine Sperrstunde für die Gastronomie. Diese ist mindestens auf 23:00 Uhr zu legen.
      2. Clubs werden geschlossen.
      3. Bei privaten Veranstaltung gilt folgendes: max. 10 Personen (max. zwei Hausstände).
      4. Veranstaltungen dürfen generell nicht mit mehr als 100 Personen abgehalten werden.
      5. Kontaktbeschränkungen: max. 10 Personen dürfen sich treffen
    4. Bars werden ab einem 7-Tages-Inzidenz-Wert von >125 geschlossen. Eine weiterer Schwellenwert in Höhe von 125 wird bei der nächsten Sitzung geklärt.


    Revisionsklausel: Die Länder und die Bundesregierung einigen sich darauf die Maßnahmen in spätestens zwölf Tagen erneut zu bewerten. Kommt es bis dato nicht zu einer Entspannung der Infektionsdynamik in den Hotspot-Regionen, müssen weitreichendere und einschneidende Maßnahmen beschlossen werden.


    Protokollnotiz: Der Freistaat Sachsen hält an seinen Regelungen zur Kontaktbeschränkung fest. Rheinland-Pfalz und Hessen stellen klar, dass Sie Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl von privaten Feiern nur als dringende Empfehlung aussprechen werden.


    (Innerdeutsche) Reisen


    1. Es wird von innerdeutschen Reisen aus und in Risikogebiete, die vom RKI definiert sind, dringend abgeraten.
    2. Ein generelles Beherbergungsverbot für Reisende, Geschäftsreisende und dringend notwendige Reisen lehnen die Länder und die Bundesregierung ab. Es wird nach besseren Regelungen zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der Reiseregelungen gesucht. Beherbergungsverbote sollen weiterhin ausgesprochen werden bei Reisenden mit Symptomen, Reisenden, die Kontakt zu Infizierten hatten sowie Reisenden, die selbst an COVID-19 erkrankt sind.
    3. Bei der Sitzung der Länder und der Bundesregierung in spätestens zwölf Tagen soll eine einheitliche Regelung für Reisen aus dem Ausland getroffen werden und entsprechende Quarantäneregelungen vereinheitlicht werden.


    Protokollnotiz: Sachsen-Anhalt hält an seinen Regelungen zur Beherbergung und zum Umgang mit dem innerdeutschen Reisegeschehen fest.



    Lüftungsstrategie


    1. Die Länder und der Bund einigen sich darauf weitere Erkenntnisse im Bezug auf eine gemeinsame Lüftungsstrategie zu entwickeln. Hierbei soll insbesondere die Ergebnisse und Empfehlungen der Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt zur Hilfe genommen werden. Mobile Luftfilter sind allenfalls ergänzende Maßnahmen, ein allgemeines Lüftungskonzept muss allerdings auch in den Wintermonaten konsequentes Lüften enthalten. In Schulen beispielsweise muss in jedem Fall in allen Unterrichtspausen gelüftet werden bei geöffnetem Fenster. Bei längeren Lern- und Prüfeinheiten muss in jedem Fall auch während der Einheiten mehrere Minuten lang gelüftet werden.
    2. Weitere Erkenntnisse sollen auf der nächsten Konferenz beschlossen werden.


    Tests für besonders vulnerable Gruppen


    1. Die Länder und die Bundesregierung halten fest, dass die Testkapazität der Labore vor allem für symptomatische Personen, zwingende Testungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Lehr-, Erziehung- und Gesundheitsberufen, und vom Gesundheitsamt veranlasste Testungen dienen soll. Massenhafte Testungen für Reisende nehmen eine zu große Kapazität in Anspruch. Testungen darüber hinaus sollen weiterhin möglich sein. Die Länder und der Bund sind sich darin einig, dass die Laborkapazitäten sinnvoll und mit Augenmaß einzusetzen sind.
    2. Die Länder und der Bund vereinbaren die Kostenübernahme für Testungen in Krankenhäuser, Pflegeheime, Senioren- und Behinderteneinrichtungen für Bewohnerinnen und Bewohner, Personal und Patientinnen und Patienten sowie deren Besucher. Hierfür sollen die neu verfügbaren SARS-CoV2-Schnelltests verwendet werden. Eine entsprechende Testverordnung wird erarbeitet.
    3. Die Länder und der Bund vereinbaren weiterhin moderne und neue Testverfahren im Auge zu behalten. Hinsichtlich Antikörpertests soll außerdem die Dunkelziffer an Infizierten wissenschaftlich erforscht werden.


    Berlin, der 24. Oktober 2020


    Bundesminister für Gesundheit



    Swanden Signatur.png



    Sollten Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ansonsten werden nun auch einige der Ministerpräsidenten zu Ihnen sprechen.


    Herzlichen Dank!

  • beginnt zu sprechen.


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    zunächst kann ich mich den Worten des Herrn Bundesgesundheitsministers Jonas Swanden nur anschließen, ich freue mich, heute hier sein zu können, der Anlass ist allerdings weniger erfreulich. Insbesondere in den vergangenen zwei Wochen sind die Corona-Infektionszahlen in Deutschland förmlich explodiert. Dies hat die Bundesregierung und Bundesgesundheitsminister Swanden dazu veranlasst, sich mit uns Regierungschefs der Bundesländer über Maßnahmen zur Eindämmung dieser Infektionsexplosion zu beraten. Ziel der Beratungen war es, möglichst einheitliche Regelungen zu finden, um das Corona-Virus effektiv zu bekämpfen und einen Flickenteppich an Maßnahmen zu vermeiden, der zu Unsicherheit in der Bevölkerung führen würde. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Beratungen, die nicht immer einfach waren, und freue mich, dass wir zusammen gute Lösungen gefunden haben.


    Die Maßnahmen, die von Bundesgesundheitsminister Swanden soeben beschrieben wurden, dienen vor allem der Eindämmung des Virus durch Maßnahmen, die zu einer Reduzierung der sozialen Kontakte führen, und durch Maßnahmen, die die Ausbreitung des Virus auf technische Weise entgegenwirken. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, die Maßnahmen so weit wie möglich gegen ihre negativen Folgen abzuwägen. So zielen die Sperrstunde in der Gastronomie, die Recht großzügig ausfällt, um die Interessen der Gastronomen zu schützen, die Begrenzung von Kontaktpersonen und Personenzahlen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen, die Warnung vor Reisen in Risikogebiete und im Zweifel auch die Schließung von Clubs und Bars darauf ab, die sozialen Kontakte bei erhöhten Inzidenzwerten zu reduzieren, um die Ausbreitung des Virus auf diese Weise zu stoppen. Gleichzeitig stellen das Verstärkte Tragen eines Mund-Nase-Schutzes auch auf öffentlichen Plätzen, bei denen der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann, die Lüftungsstrategie und die Tests für besonders vulnerable Gruppen technische Maßnahmen zur Viruseindämmung dar. Diese doppelte Strategie deckt alle möglichen Infektionswege ab. Und sie ist durch das Inzidenzwert-Warnsystem in meinen Augen auch verhältnismäßig.


    Ich denke ich spreche für alle hier Anwesenden, wenn ich sage, dass wir es uns nicht leicht machen, solche Maßnahmen zu beschließen und zu verkünden, und ich verstehe auch, dass es Kritik gibt. Ich verstehe, dass Menschen müde von der sogenannten "neuen Normalität" sind und auch ich würde gerne wieder zu einem Alltag übergehen, wie wir ihn vor Corona gekannt haben. Dennoch appelliere ich an die Bevölkerung, an Sie: Bitte halten Sie sich an die Regeln. Und bitte, schränken Sie, wenn möglich, ihre Kontakte ein, auch unabhängig von den Maßnahmen. Versuchen Sie auch häufiger mal zuhause zu bleiben wenn es geht. Ich weiß, dass Sie, das wir das alle, das nicht mehr hören können. Doch je disziplinierter wir sind, desto weniger werden die Infektionszahlen steigen und desto mehr Freiheit bleibt. Auch wenn es widersprüchlich klingt: Wenn wir das Virus mit eiserner Disziplin bekämpfen, profitieren wir alle von mehr Freiheit. Von weniger Einschränkungen. Von einem alltäglicheren Leben.


    Es bleibt mir nur noch allen zu Wünschen, dass Sie gesund bleiben.


    Vielen Dank!

    Tom Schneider

    Träger d. Gr. Verdienstkreuzes m. Stern u. Schulterband u. des Nds. Großen Verdienstkreuzes

    Ministerpräsident v. Nds. a.D.
    Präsident d. Bundesrats a.D.
    MdL Nds. a.D.
    Nds. Landesminister a.D.
    Mitglied des nds. Landtagspräsidiums a.D.

    MdB a.D.
    Parteivorsitzender SDP a.D.
    stv. Parteivorsitzender der SDP a.D.
    Landesvorsitzender der SDP Nds. a.D.


  • Sehr geehrter Herr Minister,


    vielen Dank. Ich habe tatsächlich ein paar Fragen:


    Im ganzen Papier lässt sich hauptsächlich herauslesen, dass an der eher unpraktischen Lösung "Fenster auf, Maske auch" festgehalten wird. Sehe ich gerade im Winter problematisch. Wie sieht es mit Homeoffice und Homeschooling aus? Gerade Schulen, bei denen große Klassen nicht unüblich sind und Abstände sowieso nicht eingehalten werden können, bereiten mir da Bauchschmerzen.


    Sperrstunden wurden mittlerweile von mehreren Gerichten gekippt, siehe Berlin. Wieso stehen sie in diesem Papier? Gleiches für Beherbergungsverbote, wobei diese sich ja nur auf Personen mit Symptomen beziehen. Okay. - > Die Sperrstunde verstehe ich trotzdem nicht.


    Bars dürfen bis zu einem Wert von 125 Neuinfektionen pW geöffnet haben. Clubs sollen schließen. Ich persönlich finde den Wert 125 viel zu hoch angesetzt - zudem frage ich mich, ob die Regierung gegen das anhaltende Clubsterben steuern will?


    Zudem würde mich die Kontrolle der Maßnahmen zu innerdeutschen Reisen interessieren. Und: wie werden dringend notwendige Reisen definiert?


    Ich fände zudem einen ständigen Ausschuss in den Parlamenten zur Pandemie sinnvoll, um eine Beteiligung der Opposition zu sichern und konstruktiv über Wege zur Bewältigung dieser Krise zu streiten.

  • räuspert sich und ergreift dann das Wort


    Ja, sehr geehrte Damen und Herren,


    die aktuelle Lage ist Ernst, die Fallzahlen der Corona-Infizierten steigen wieder stark an. Das liegt vor allem daran, dass wir immer leichtsinniger im Umgang mit dem Virus im Alltag werden. Ich denke dass geht jedem von uns so und das habe ich auch bei mir persönlich festgestellt. Wir treffen uns wieder deutlich öfter mit anderen Personen, waschen unsere Hände deutlich seltener und missachten viele andere kleine Faktoren, die aber durchaus zu einer Infektion mit dem Corona-Virus führen können.


    Es ist aber natürlich nicht alleine die Leichtsinnigkeit, es ist auch die Jahreszeit. Während man vor einigen Wochen andere Personen noch im Freien getroffen hat, weicht man jetzt auf Grund der kälteren Jahreszeit doch oft nach drinnen, in warme geschlossen Räume aus. Dort kann der Virus im Raum bleiben und die Infektionsgefahr ist deutlich höher als im Freien. Deshalb ist das Lüften in solchen Räumen von wichtiger Bedeutung.


    Natürlich merken wir Politiker auch, dass die Bevölkerung immer weniger Lust auf solche Beschränkungen hat und deutlich ungeduldiger als noch bei der ersten Corona-Welle ist. Dennoch ist es unsere Pflicht unsere breitgefächerte Gesellschaft, in der auch Risikopatienten leben, vor diesem Virus zu schützen. Doch wie weit können wir das noch? Natürlich hoffen wir alle, dass wir die Fallzahlen durch die jetzt neuen Beschränkungen wieder sinken lassen können. Trotzdem werden wir uns bald mit der Frage beschäftigen müssen, wie weit können wir die Freiheiten der Menschen noch einschränken und ist es das wirklich wert? Stand jetzt, ja! Natürlich müssen wir das jede Woche neu beurteilen, dennoch sind das heute Einschränkungen, die vertretbar sind. Maskenpflicht, keine übergroßen Feiern und Einschränkungen in Bars für eine Nachtruhe. Das sind meiner Meinung nach Einschränkungen die gerade in dieser Zeit vertretbar sind.


    Ich fordere Sie also auf, bleiben Sie vernünftig, nehmen Sie die aktuelle Lage mit dem Corona-Virus wieder ernst, wenn Sie wie ich selber etwas leichtsinniger geworden sind und halten Sie sich an die geltenden Regeln der Politik.


    Vielen Dank

  • Sehr geehrte Frau Bluhm-Förster,


    gerne erkläre ich Ihnen, wie wir auf unsere Einschätzungen kommen.


    1. Ich verstehe Ihre erste Frage nicht ganz. Wo immer Homeoffice möglich ist, sollten die Unternehmen weiter auf Homeoffice setzen. Das finde ich eine wichtige Botschaft, kann aber meines Erachtens nach nur eine Ergänzung sein. Für Arbeitsplätze, wo ein Unterschreiten des Mindestabstands möglich ist, sprechen wir eine dringende Empfehlung für Masken aus. Lüften kühlt den Raum um einige Grad ab, das ist wahr, es kann aber auch zwischendurch wieder aufgeheizt werden. Eine gute Alternative zum Lüften haben wir bislang noch nicht gefunden. Die Maske halte ich für eine sehr alltagsnahe und wenig aufwendige Ergänzung. Einen Bildungslockdown, also die Schließung von Schulen und die Ersetzung durch Heimunterricht lehne ich strikt ab. Das wird es auf keinen Fall längerfristig geben. Kurzfristige Schließungen aufgrund von Infektionsfällen oder besonderen Dynamiken sind weiterhin möglich und dazu wird es vermutlich auch weiterhin kommen müssen. Die Forderungen der Lehrerverbände nehme ich persönlich wahr, eine Teilung von Klassen und ähnliche Lösungen finde ich wichtig zu diskutieren. Das müssen aber die Kultusminister machen, oder ein Bund-Länder-Gespräch der Ministerpräsidenten mit dem Bildungsminister. Da kann und möchte ich mich eigentlich nicht einmischen, weil ich gewissermaßen fachfremd bin.


    2. Sperrstunden werden teilweise gerichtlich gekippt, das ist korrekt. Da gilt es dann lokal vernünftig die Regelungen zu schärfen, sodass sie rechtskonform sind. Ich persönlich halte Sperrstunden für das deutlich geringere Übel im Vergleich zu dem, was droht, wenn wir uns nicht an die Regelungen halten und wenn sich die Infektionsdynamik weiter verschlimmert. Sperrstunden sind für mich eine humane Alternative zu kompletten Gastronomieschließungen. Die drohen uns aber, wenn sich die Lage weiter so entwickelt, wie aktuell. Davor habe ich Sorge und deswegen habe ich mich für Sperrstunden eingesetzt. Beim Beherbergungsverbot haben Sie meine Intention richtig erfasst. Genau so ist es gedacht.


    3. Bei den Bars handelt es sich bei den 125 um eine Kompromisslösung, die unter den Ländern und dem Bund so getroffen wurde. Ursprünglich gab es Positionen, die die Bars bei 50 schließen wollten. Es gab allerdings auch Stimmen, die Bars auf jeden Fall geöffnet hielten wollten. Daher haben wir uns dort für ein Kompromissmodell entschieden. Selbst aktuell ist die Verfügungslage regional und lokal, was Bars angeht, sehr, sehr unterschiedlich. Ich bin froh, dass wir wenigstens ein Fünkchen Verbindlichkeit einbauen konnten. Diese Regelung ist aber keine starre Lösung, sondern sie wird rechtzeitig und regelmäßig evaluiert und dann ggf. auch angepasst. Das Clubsterben ist auch tendenziell eher nicht mein Bereich, aber da habe ich als Privatperson eine klare Position: Wir müssen das Clubsterben auf jeden Fall verhindern, wir müssen auch in der Veranstaltungsbranche unterstützend tätig werden. Das werde ich gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Neuheimer besprechen, ich glaube, dass da definitiv, was zu machen ist.


    4. Da es sich um eine dringende Empfehlung handelt, werden wir das nicht überprüfen können. Wie die Länder ein etwaiges Verbot der Beherbergung von Personen mit Symptomen regeln wollen, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Eine lückenlose Überprüfbarkeit wird nicht zu machen sein, dem bin ich mir vollumfänglich bewusst. Dringend notwendige Reisen können beispielsweise Trauerfeiern, Bestattungen, zwingende persönliche Reisen aus familiären Gründen sein, o.a.


    5. Das Thema Parlamentsbeteiligung wird bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz besprochen werden. Das finde ich auch wichtig. Allerdings muss eine gewisse exekutive Flexibilität angesichts fließender Entwicklungen möglich bleiben. In welcher Art und Weise dort eine Beteiligung verstetigt und implementiert werden kann, werden wir diskutieren. Das verspreche ich.

  • Eine Dame erhebt sich.


    Dr. Agathe Wunderlich, die Herren gestatten folgende Fragen,

    1. Wozu dient Ihrer Meinung die Mund-Nase-Bedeckung-kurz Maske genannt?

    2. Weshalb soll ich innerhalb des Raumes die Luft ohne besagte Maske geatmet werden?

    3. Anständig lüften schadet nie, jedoch mir scheint Sie wollen also das sich unsere Schüler a eine Lungenendzündung holen und b zu Tode frieren, denn offene Fenster und Heizung beißen sich bekanntlich.

    4. Wieso werden Profisportveranstaltungen nicht abgesagt?

    5. Was wissen Sie über die "Angstmachthese"?

    6. Wie erklären sie den plötzlichen anstieg

    7. Da abzusehen war das die Epidemie nicht beendet ,nur eingedämmt, warum wurde dann Reisen ins Ausland überhaupt erlaubt? War es nur Sorglosigkeit der Behörde ?

    8. Wie steht es um die personelle und technische Ausrüstung von Krankenhäusern?


    Meine Herren noch eines vor weg, weder bin ich eine Verschwörungstheoretikerin, noch eine Leugnerin der Epidemie.

    Das ist als Medizinerin und langjährige Medizinjournalistin ein wenig von der Materie verstehe sollten Sie mir zugestehen.


    Die Dame setzt sich wieder.

    Deutscher Herold

    Unabhängige Tageszeitung

    Verlagshaus F. Bayer

    Bad Wildungen, Poststraße, Hessen

    Inhaber Leisler Medial Society Limited Liability Company (LLC)

    New York, USA







  • Frau Dr. Wunderlich,


    herzlichen Dank für Ihre Fragen.


    1. Hier vermittele ich Sie gerne an folgende Adresse: Masken Q&A von Quarks [KLICK!]

    Die gesicherten Erkenntnisse sind eindeutig.

    2. Die Frage verstehe ich nicht.

    3. Also von Zimmertemperatur im Winter ist meines Wissens nach, noch niemand zu Tode erfroren. Wir unterhalten uns über Stoßlüften, alle zwanzig Minuten und über das Lüften in den Pausen. Ich glaube, dass das möglich ist.

    4. Weil wir allgemein den Sport soweit es geht, ermöglichen wollen. Zuschauer sind aber derzeit einfach nicht möglich ab einer Inzidenz von 35.

    5. Die müssten Sie mir erklären.

    6. Ich finde, dass der Anstieg nicht sonderlich plötzlich war. Führende Virologinnen und Virologen haben bereits im Frühjahr daraufhin gewiesen, dass wir im Herbst/Winter mit einem Anstieg der Corona-Zahlen auch sprunghaftem Anstieg rechnen müssen. Konkret sind das in letzter Zeit hauptsächlich private Feiern, private Veranstaltungen gewesen, die in Relation besonders getrieben haben.

    7. Weil ein Reiseverbot eine unzureichende Grundrechtseinschränkung ist, von der ich glaube, dass sie keinen rechtlichen Bestand hätte. Eine Quarantänepflicht gibt es ja. Das halte ich für möglich.

    8. Die Auslastung aktuell ist gering, aber auch ansteigend. Das freut mich, gibt aber keinen Aufschluss darüber, ob das auch in wenigen Tagen, Wochen noch gilt. Aktuell halte ich unser Gesundheitssystem aber für ausgezeichnet gewappnet.

  • Dr. Wunderlich erhebt sich abermals.


    Herr Minister, ich danke Ihnen für die prompte Beantwortung.

    Allerdings zu meiner ersten Frage, wollte ich keine mir bereits bekannte Definition , sondern Ihre eigene Meinung hören.

    Meine zweite Frage zielte eher auf das Tragen besagter Masken in Räumen ab.

    Wäre es nicht besser die Masken als da zu bezeichnen was sie sind ein Spulschutz, den vor Viren schützt sie bekanntlich nicht nicht.

    Die Grundrechte wurden bereits derart massiv eingeschränkt , das es auf ein sinnvolles Reiseverbot, zumindest ins Ausland, auch nicht mehr darauf angekommen wäre.

    Deutscher Herold

    Unabhängige Tageszeitung

    Verlagshaus F. Bayer

    Bad Wildungen, Poststraße, Hessen

    Inhaber Leisler Medial Society Limited Liability Company (LLC)

    New York, USA







  • Frau Dr. Wunderlich,


    1. Da Sie praktizierende Medizinerin sind, wissen Sie bestimmt, dass die von Quarks aufgeführten Studien und wissenschaftlichen Erkenntnisse eindeutig sind. Daher spiegeln diese auch meine Meinung wieder. Meine Meinung lautet: Die Maske ist ein Alltagsschutz, der sehr praktikabel und leicht ist. Die Maske ist ein verhältnismäßig geringfügiger Eingriff mit großer Wirkung.

    2. Das Tragen von Masken im Freien? Darum soll es in Ihrer Frage gehen? Dann sage ich Ihnen dazu: Masken können auch im Freien eine Schutzwirkung entfalten. Gerade dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können.

    3. Ich frage mich, was Sie insinuieren wollen. Masken sind kein Allheilmittel gegen Viren, das behauptet doch auch keiner. Doch es bietet Schutz vor Übertragung.

    4. Das wäre mir neu. Ein Reiseverbot ist nicht praktikabel und ein sehr schwerwiegender Eingriff in die Grundrechte, den ich für verfassungswidrig erachte.


    Danke sehr.