XII/013 | Beschlussantrag "Atomkraft - Nein danke!"

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    Präsident des Deutschen Bundestages

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    Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    wir schreiten nun zur Debatte des Beschlussantrages auf Drs. XII/013. Es handelt sich um einen Antrag der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei mit dem Titel "Atomkraft - Nein danke!".


    Für die Aussprache sind nach unserer Geschäftsordnung 72 Stunden vorgesehen. Das Wort zur Begründung des Antrages hat nun die antragstellende Fraktion.


    60x60bb.jpgDeutscher Bundestag

    Zwölfte Wahlperiode



    Drucksache XII/013


    Antrag

    der Abgeordneten Stefan Herzinger, Sylvie Jachère-Wessler, Cornelius Sommer und der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei


    Atomkraft - Nein danke!

    Anlage 1


    Atomkraft - Nein danke!

    Der Deutsche Bundestag möge beschließen:


    1. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
      1. Atomkraft ist eine unbeherrschbare, hochriskante Technologie der Vergangenheit. Trotz Atomausstieg werden uns Rückbau, Zwischenlagerung und die Endlagersuche in Deutschland noch Jahrzehnte belasten.
      2. Das moderne und fortschrittliche Deutschland steht für eine Welt ohne Atomkraft. Wir wollen, dass Risikomeiler in Europa und der Welt stillgelegt, Laufzeiten nicht verlängert und keine neuen Atomkraftwerke (AKW) gebaut werden. Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Atommüll.
      3. Elf Jahre nach der mehrfachen Kernschmelze in Fukushima und 36 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl führt uns der russische Angriff auf die Ukraine dramatisch vor Augen, welche Gefahren von Atomkraftwerken ausgehen. Der Krieg gefährdet auch die nukleare Sicherheit des Landes und stellt ein Risiko für ganz Europa dar.
      4. Der Rückbau von Atomanlagen, die Zwischenlagerung und die aufwendige Suche nach einem sicheren Endlager werden in den kommenden Jahrzehnten mindestens 170 Milliarden Euro verschlingen, die uns für wichtige und dringend notwendige Zukunftsinvestitionen fehlen.
      5. Eine Laufzeitverlängerung könnte kurzfristig – im nächsten Winter – keine neuen Strommengen bringen und somit keinen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Und auch langfristig ist Atomenergie keine Alternative zum russischen Gas.
      6. Der Ausstieg ist in Deutschland gesetzlich klar geregelt und wird erfolgreich umgesetzt. Es ist von der EU-Kommission wie vom EU-Parlament falsch, diese Hochrisikotechnologie als nachhaltig einzustufen. Damit verkennen sie die Auswirkungen und Risiken auf Menschen und Umwelt sowie das ungelöste Endlagerproblem.


    1. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf:
      1. sich zum erfolgreichen Atomausstieg in Deutschland zu bekennen und diesen als unumkehrbar zu betrachten.
      2. im europäischen Rat, mit der Kommission und bilateral mit Staaten wie Frankreich, die derzeit auf Atomenergie setzen, und mit den osteuropäischen Staaten, die derzeit noch stark auf Kohle und fossile Brennstoffe für ihre Energieversorgung angewiesen sind, in einen Dialog zu treten, wie sich die Transformation zu erneuerbaren Energien zur Erreichung der EU-Klimaziele ökologisch, sozial und energiepolitisch auch ohne Atomkraft nachhaltig umsetzen lässt. Dies soll auch unter Betrachtung der Energieunabhängigkeit von Russland geschehen.
      3. innerhalb der EU klar zum Ausdruck zu bringen, dass Deutschland diese Einstufung der Atomenergie als nachhaltige Energiegewinnung klar und grundsätzlich ablehnt.



    Sylvie Jachère-Wessler und Fraktion








  • Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,


    die Atomkraft gehört der Vergangenheit an. Was lange Zeit eigentlich parteiübergreifend Konsens war – mit Ausnahme einer kleinen rechten Splittergruppe – wird dieser Tage neu verhandelt. Atomkraft ist gefährlich! Atomkraft ist teuer! Und der durch sie entstehende Müll wird die Menschheit noch Jahrtausende beschäftigen. Schaut man auf die Argumente, so kann es eigentlich nur eine Schlussfolgerung geben: Finger weg von Atomkraft. In der derzeitig angespannten Situation, in der wir bei der Energieversorgung immer größere moralische Kompromisse eingehen müssen, scheint jedoch nichts mehr selbstverständlich zu sein. Und ich verstehe das. Genau das ist jedoch der Grund, aus dem wir uns stets vor Augen führen müssen, wieso die Atomkraft keine Alternative ist. Die Sozialdemokratische Partei möchte hier ein Zeichen setzen und der Welt deutlich die Position Deutschlands in dieser Frage zeigen: Der Atomausstieg ist unumkehrbar. Und auch innerhalb der Europäischen Union sollte weniger auf fossile Energiequellen und Atomkraft zurückgegriffen werden, nicht mehr. Hier fordern wir auch die Bundesregierung auf, bei unseren europäischen Partnern auf eine umweltverträglichere Energieerzeugung hinzuwirken. Die europäische Union muss ein Vorreiter im Bereich Klimaschutz werden. Hier ist die Stromgewinnung von sehr hoher Bedeutung. Schlussendlich möchten wir die Bundesregierung dazu auffordern, in der Europäischen Union für eine Abschaffung der Etikettierung von Atomkraft als "grüne Energie" zu werben. Diese gefährliche und umweltschädliche Energiequelle darf nicht durch ein vermeintlich umweltfreundliches Image zusätzlich gefördert werden.


    Ich freue mich auf eine interessante Debatte, gehe jedoch davon aus, dass wir der grün geführten Bundesregierung mit diesem Antrag aus der Seele sprechen. Gehen wir gemeinsam einen Schritt in der Energiewende!


    Herzlichen Dank!

  • Herr Präsident,

    hohes Haus

    sicher es wird einen schönen Tages kommen, das die Atomernergie der Vergangenheit angehört. Aber nicht jetzt und nicht heute!

    Wind-Wasser-und Solarernergie können den Bedard nicht annnährend decken, sie sind nützlicher Zusatz mehr im Monent auch nicht.

    Jetzt , wo uns , zugegeben durch eigenes Mitverschulden, auch noch das Gas abgedreht wird, benötigen wir sowohl die Atomernergie wie auch die fossilie Energie in Form unserer heimischen Stein-und Braunkohle.

    Das Links-Grün jubelt ,ist verständlich ein alter Wunschtraum wird endlich wahr, Deutschland wird auf das Niveau eine fünfte Welt-Staates gebracht!

    Auto dürfen nicht mehr fahren,die Bürger müssen frien unds stehen Schlange vor leeren Geschäften, all das, was Links-Grün seit Jahrzehnten propoagiert , tritt nun pö a pö ein!

    Wieder soll auch anderen etwas aufgezwungen werden, wenn die Bürger Europas frieren wollen, dann sollen sie es freiwillig, aber nicht weil es deutsche Links-Grüne so befehlen!

    Wir aber von den Freiheitlichen , die wir uns nicht der erneuerbaren Energie verschließen. sagen hier laut und deutlich "Atomkraft , Ja bitte"

    Deshalb Atomernergie so lange wie nur machbar und nötig!

    Es lebe Deutschland!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

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