Erfurt. Das Thüringer Landesverkehrsministerium hat mit der heutigen Verlängerung der „Richtlinie zur Förderung der Anerkennung des Azubi-Tickets Thüringen“ die für die laufende Legislaturperiode geplanten Vorhaben der Landesregierung zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs abgeschlossen.
Das vom Freistaat Thüringen als Pilotprojekt geförderte Azubi-Ticket ist für Auszubildende zu einem Preis von 50 Euro im Monat erhältlich und kann für Berufs- und Freizeitfahrten im öffentlichen Nahverkehr genutzt werden. Aus Sicht der Landesregierung handelt es sich um einen wichtigen Beitrag zu einem attraktiven und zugänglichen ÖPNV, den es in Zukunft weiterzuentwickeln gilt. Mit der neuen Richtlinie wurde das Azubi-Ticket nun zunächst bis zum Jahresende 2021 verlängert.
Bereits im März brachte die Regierungskoalition zudem unter Federführung des Umweltministeriums das „Gesetz zur Förderung wasserstoffbetriebener Fahrzeuge im ÖPNV“ auf den Weg, um nachhaltige Fortbewegungsmittel zu stärken. Für die Förderung, die an die Zweckverbände MDV und VMT sowie weitere Verbünde ausgezahlt werden soll, werden Landesmittel in Höhe von 28 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Der nächste Schritt, um diese Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV zu realisieren, ist die Aufstellung des seit mehreren Legislaturperioden überfälligen Landeshaushalts für das Jahr 2021. Der Haushaltsplan, dessen Ausarbeitung gegenwärtig läuft, wird die notwendigen Fördermittel enthalten und soll dem Landtag zu Beginn der kommenden Woche im Rahmen eines Haushaltsgesetzes vorgelegt werden.
Aufgrund einer Initiative des Landtages hat die Landesregierung in der vergangenen Woche ferner Gespräche mit der bayerischen Staatsregierung aufgenommen, um die Reaktivierung der Bahnstrecke Blankenstein–Marxgrün („Höllentalbahn im Frankenwald“) zu erörtern. Die Gespräche werden derzeit vertieft.
Eine Reaktivierung der seit 1945 stillgelegten, aber bis heute nicht überbauten Trasse würde eine Chance gerade für den Schienengüterverkehr darstellen, da sich insbesondere die in der Region stattfindenden Holztransporte umweltschonend auf die Schiene verlagern ließen. Die Landesregierung wirbt dafür, dass sich beide Freistaaten gegenüber der Bundesregierung für eine Aufnahme des Projekts in den Bundesverkehrswegeplan einsetzen.