[KonP] Generalsekretär Lewerentz zum Sondierungspapier Rot-Grün

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    Generalsekretär Elias Jakob Lewerentz zu den Sondierungsergebnissen



    Wir befinden uns in einer wirklich schwierigen Zeit. Die Dritte Welle rollt gnadenlos und nahezu ungebremst über unser Land. Jeder erfindet seine eigene Interpretation von steigenden Fallzahlen. Dabei wird uns die Pandemie noch viel abnötigen. Gerade unter diesen Vorzeichen wirkt das heute vorgestellte Sondierungspapier vor allem eines: Ratlos und Inspirationslos.


    Es wirkt ratlos, weil die Corona-Pandemie kaum Thema im Sondierungspapier ist. Dazu wird in den Koalitionsgespräch noch nachgearbeitet werden müssen. Wie will die kommende Bundesregierung bundesweit agieren, welche Impulse will sie setzen? Welche Perspektiven will sie aufzeigen? Dabei ist es aber immerhin ein guter Schritt, dass auch die rot-grüne Sondierungsrunde die Notwendigkeit einer Reform des Infektionsschutzgesetzes sieht und die Gastronomie sowie die Kulturszene stärker und zielgerichtet unterstützen möchte. Was fällt aber auf? Die Wirtschaft wird komplett außen vor gelassen. Sie werden bei den Hilfen nicht erwähnt und auch sonst nicht thematisiert - außer natürlich, wenn es um neue Bürden geht. In einer Pandemie auf 13€ Mindestlohn zu erhöhen oder auch nur perspektivisch schlägt dem Fass den Boden aus. Das wird ein Wachstums- und ein Jobkiller werden. Beides braucht unser Land gerade ganz gewiss nicht. Immer neue Steuern und immer neue Abgaben, immer mehr Abgaben - das kann nicht die Devise raus dieser Krise sein - und ich warne noch einmal eindringlich: Auch der Weg aus der Klimakrise wird man sich nicht dadurch bahnen, immer mehr Innovation auszubremsen und immer mehr wirtschaftsfeindlich zu agieren. Wer wirtschaftsfeindlich agiert, agiert auch arbeitnehmerfeindlich. Es ist wirklich nicht schön anzusehen, wie rot und grün gemeinsam Klientelpolitik vom Feinsten machen wollen und dabei so ungeniert und offensichtlich ihre Verachtung vor der Wirtschaft zeigen. Das finde ich nicht akzeptabel. Da muss nachgesteuert werden!


    Dieses Papier wirkt aber auch zudem inspirationslos. Kein wirklicher Fortschritt, nur allgemeine Sätze. Es ist eine stereotypische rot-grüne Bundesregierung. Als hätte man keine Lust gehabt, sich wirklich Gedanken zu machen, wie man in der aktuellen Lage am besten regiert. Nein, man haut einfach fünf Standardforderungen raus und tut dann so, als sei dies der große Wurf. Das ist inspirationslos und mutlos. Durch diese zehn Beschlüsse wird sich in unserem Land wenig bis gar nichts zum Guten ändern, die Pandemie darf weiter toben und wir stehen daneben. Aber Hauptsache, diejenigen, die nach der Krise überhaupt noch eine Arbeit haben, verdienen dann die paar Monate 13€, die sie haben, bevor ihr kleines oder mittelständisches Unternehmen auch nicht mehr weiter kann. So kann und so darf nicht regiert werden.


    Es waren 2017 die Grünen, die titelten: Zukunft wird aus Mut gemacht. Da frage ich mich leider: Wo ist er hin, der Mut?


    Diese designierte Bundesregierung wird in den kommenden Koalitionsgesprächen noch viel klären müssen. Sie wird sich antworten überlegen müssen. Außenpolitisch, wirtschaftspolitisch, gesundheitspolitisch, arbeitsmarktpolitisch, innenpolitisch, sicherheitspolitisch, entwicklungspolitisch - Identitätspolitische Antworten hat sie bereits jetzt schon zu Genüge gefunden.


    Elias Jakob Lewerentz

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Sehr geehrter Herr Lewerentz,


    vielen Dank für Ihre Ausführungen, die ich so nicht unkommentiert stehen lassen möchte.

    Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das Thema Corona auf die Koalitionsgespräche zu verschieben. Das hatte zum einen den Grund, dass wir in den Koalitionsverhandlungen, wie üblich, mehr Zeit haben um eine ausführliche Grundlage für einen Pandemieplan zu erstellen und zum anderen, dass an den Koalitionsgesprächen mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend sind und unter anderem die Gesundheitspolitikerinnen und Politiker beider Parteien die Möglichkeit haben sollen, dieses Thema zu besprechen. Das haben wir im Ticker vermerkt.


    Dass wir bei der Prioritätensetzung nicht auf einen Nenner kommen, hätte man vorab sicher erwarten können. Ich bin Umweltpolitikerin mit Leib und Seele. Wenn ich sehe, dass sich endlich eine Bundesregierung verpflichtet fühlt, die Wasserrahmenrichtlinie der EU umzusetzen oder sich dem Thema Renaturierung der Wälder widmet, um das Artensterben zu beenden und die Ökosysteme nachhaltig wieder in den natürlichen Zustand zu versetzen, dann blüht mir das Herz. Von der Förderung des Rades mal ganz abgesehen. Meiner Meinung nach wurde hier richtig und nicht ratlos entschieden.


    Auch die Umstrukturierung des Gesundheitssystems wirkt auf mich ganz und gar nicht inspirationslos. Während Corona zeigt sich deutlich, welches Ausmaß die Profitorientierung und der daraus resultierende Sparkurs auf die Krankenhäuser auswirkt. Wir wollen dem System diesen Druck nehmen, welche sich nachhaltig auf die Behandlungsqualität und im Übrigen auch auf das Personal positiv auswirkt.


    Wenn diese und die restlichen Ansätze, wie die längst überfällige Abschaffung des TSG oder die umfassende Rentenreform für Sie mutlos, gar inspirationslos sind, dann freue ich mich auf die rege Debattenbeteiligung und die parlamentarischen Initiativen Ihrer Bundestagsfraktion, mit der ich sehr gerne in der Sache streite.

  • Sehr geehrte Frau Kaiser,


    zunächst einmal bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Rückmeldung. Ich glaube, dass Sie sehr gerne mit der KonP-Bundestagsfraktion streiten können und ich bin mir sicher, dass Jonas Wolf die ein oder andere Vorlage in den Bundestag einbringen wird. Daran werde ich mich sicherlich auch nach Kräften beteiligen, möchte aber schon mal anmerken, dass ich meinen Platz nicht in der Bundestagsopposition sehe, weil ich dort auch nicht aktiv sein kann qua mangelndem Mandat.


    Wenn wir bei dem schönen Wort mutlos bleiben, möchte ich aber auch gerne sagen, dass uns beiden ja wohl hoffentlich schon ersichtlich ist, dass Sie die ganzen kontroversen Punkte aus Ihrer Antwort gestrichen habe. Renaturierung der Wälder ist ein hehres Anliegen, lassen Sie uns doch mal über die zahlreichen neuen Steuern und Abgaben sprechen, die Sie als Parteivertreterin einer doch so stolzen Partei für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so niemals hätten mitentscheiden dürfen. Da drückt der Schuh doch gleich viel schlimmer und das ist doch der eigentliche Aufreger. Ich finde es unaufrichtig, wenn man denen das vor der Wahl nicht erzählt hat und hier dann hinterrücks mit zahlreichen neuen Steuern und Abgaben kommen.


    Ich finde, dass das ziemliche Augenwischerei ist und deswegen bin ich nicht einverstanden. Ich bin sehr gespannt, auf Ihre Positionen zur Corona-Pandemie. Die Zeit drängt, Frau Kaiser, ich hoffe, dass wir dort ganz bald Antworten von Ihnen hören werden. Alles andere wäre verheerend und das möchte ich genauso wenig wie Sie.


    Indem Sie Krankenhäuser die "Profitorientierung" nehmen, machen Sie aber noch lange keinen Frühling für die vielen Beschäftigten im Gesundheitswesen. Da muss deutlich mehr kommen und deutlich mehr praktischeres kommen. Auch da bin ich sehr gespannt, auf das, was Sie anpacken wollen. Zu glauben eine besungene "Entkommerzialisierung" des Gesundheitswesens wäre jetzt Balsam für das Seelenheil der Kranken- und Altenpflegerinnen halte ich dann doch für eine Nummer zu optimistisch gegriffen. Verstehen Sie mich nicht falsch, sollten Sie mich eines besseren belehren können im Laufe der Legislatur bin ich der letzte, der Ihnen das nicht zugute hält. Dass sich für die Angestellten etwas verbessern muss, halte ich für unbestritten. Ich werde sicherlich mit Jonas Wolf, da auch über unseren persönlichen Spin sprechen, wie wir dieses Problem angehen können.

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Wcześniejsze

    Ich werde Sie verteidigen und diesen Fall vor Gericht bringen, ich empfehle Ihnen, ich sage Ihnen die Wahrheit, Ihren zukünftigen stellvertretenden Vorsitzenden der Konservativen Partei: Sie müssen damit zum Bundesgericht gehen Elias Jakob, mein Freund, so kann es nicht sein } Ich sage dir die Wahrheit und rate dir.

  • Sie wollen gegen ein Sondierungspapier klagen? Welches keinerlei Rechtskraft hat?

  • Der Sozialassistent wird meine Verteidigung für Sie sein, jetzt ist eine solche Bedingung nicht möglich mit (die keine Rechtskraft hat): geändert durch den Sozialassistenten: das Gesetz wird durch eine Verordnung im Bundesgericht geändert: (hat keine Rechtskraft) .

  • Dies kann durch ein Gesetz, den Sozialassistenten, geändert werden.