Großer Zapfenstreich zu Ehren von Friedrich Augstein

  • Großer Zapfenstreich zu Ehren von Friedrich Augstein

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    Am Abend des 23. Januar 2024 fand im Garten von Schloss Bellevue ein Großer Zapfenstreich zu Ehren des ehemaligen Bundespräsidenten und Bundeskanzlers Friedrich Augstein statt. Der Große Zapfenstreich ist eine militärische Zeremonie, die traditionell zu besonderen Anlässen wie dem Abschied von hochrangigen Amtsträgern oder Staatsbesuchen abgehalten wird. In diesem Fall diente der Zapfenstreich dazu, Friedrich Augstein für seine langjährigen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland zu ehren. Die Zeremonie wurde vom Bundespräsidialamt und dem Bundesministerium der Verteidigung organisiert und geleitet. Neben der Bundeskanzlerin Lara Lea Friedrich und Vizekanzler Lando Miller waren auch alle Kollegen aus ehemaligen Kabinetten Augsteins sowie die ehemaligen Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes aus Augsteins Amtszeit eingeladen, um an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen.


    Der Große Zapfenstreich begann mit einer feierlichen Ansprache von Bundespräsident Hohenelmen-Lützburg, in der er Friedrich Augstein für seine herausragenden Leistungen und seinen engagierten Einsatz für das Wohl der Bundesrepublik Deutschland würdigte. Er hob insbesondere Augsteins Rolle bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Aggressor und seinen Einsatz für den Schutz der Werte des jüdischen Glaubens hervor. Die Ansprache war von tiefer Dankbarkeit und Respekt geprägt und wurde von allen Anwesenden mit großem Applaus bedacht.


    Im Anschluss an die Ansprache wurden die drei von Friedrich Augstein ausgewählten Musikstücke gespielt. Dabei handelte es sich um verschiedene Werke, die Augstein persönlich ausgesucht hatte (Wir dienen Deutschland, Cossack Glory und Frankie Valli & The Four Seasons - The Night). Das Stabsmusikkorps des Wachbataillons der Bundeswehr war für die Darbietung der musikalischen Stücke zuständig und sorgte für eine feierliche und erhabene Atmosphäre.


    Der Höhepunkt des Großen Zapfenstreichs war der Teil der Zeremonie, bei der die Ehrengarde in Paradeuniformen die deutschen Nationalfarben präsentierte und die dritte Strophe des Liedes der Deutschen spielte. Dieser feierliche Akt symbolisierte die Verbundenheit Friedrich Augsteins mit seinem Heimatland und seine Treue zur Bundesrepublik Deutschland.



    Nach dem Großen Zapfenstreich lud Bundespräsident Gerold von Hohenelmen-Lützburg alle Anwesenden zu einem festlichen Staatsbankett ein, bei dem in persönlichen Gesprächen und Reden die Verdienste und Errungenschaften von Friedrich Augstein gewürdigt wurden. Die Veranstaltung endete in einer Atmosphäre von Dankbarkeit, Respekt und Anerkennung für einen Mann, der sein Leben als Kanzler und Bundespräsident in den Dienst seines Landes gestellt hatte. Bundespräsident Gerold von Hohenelmen-Lützburg übergab Friedrich Augstein vor allen anwesenden Gästen das Wort Friedrich Augstein

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    Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

    Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen


    2 Mal editiert, zuletzt von Gerold von Hohenelmen-Lützburg ()

  • wirkt während des Großen Zapfenstreichs sichtlich gerührt und angefasst. Im Schloss Bellevue erhebt sich Friedrich sodann von seinem Sitzplatz.


    Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
    sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,
    sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
    sehr geehrter Herr Vizekanzler,
    sehr geehrter Bundesministerinnen und -minister,
    sehr geehrte Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes,
    sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Freunde,


    ich freue mich sehr, dass Sie alle so zahlreich der Einladung des Bundespräsidenten gefolgt sind und mir die – wenn auch nicht letzte *schmunzelt* – Ehre erweisen. Ich möchte mich auch bei meinem Amtsnachfolger herzlich bedanken, dass meine Verabschiedung in einem solch ehrbaren Rahmen erfolgt. Mich erfüllt es mit Demut, nach beinahe einem ganzen Jahr in den höchsten Ämtern unseres Landes noch einmal mit meinen Wegbegleitern zusammenkommen zu können, und dass mir dabei zugleich auch die höchsten militärischen Ehren erwiesen werden. Wenngleich ist den Beginn des kulinarischen Teils dieses Banketts nicht übermäßig hinauszögern möchte, so will ich doch gerne kurz die Gelegenheit nutzen, auf das vergangene Jahr zurückzublicken.


    Dass ich von meiner Partei im Dezember 2022 für das Amt des Bundeskanzlers nominiert wurde, kam für mich überraschend. Es entsprach jedenfalls keinesfalls meiner mittelfristigen Lebensplanung, die Landespolitik zu verlassen und eine Bundesregierung anzuführen. Ich will auch nicht leugnen, dass ich bis zum Wahlabend meine Zweifel hatte, ob ich diesen großen Aufgaben wirklich gewachsen bin. Als am Abend des 2. April 2023 feststand, dass die Liberal-Konservative Allianz ihr historisch bestes Ergebnis erzielt hatte und zur stärksten Kraft gewählt worden war, blieb für derartige Zweifel gleichwohl kein Platz mehr – es galt, eine arbeitsfähige Bundesregierung zu bilden. Nicht ohne Stolz kann ich rückblickend feststellen, dass uns dies zügig und erfolgreich gelungen ist.


    Ich denke, niemand kann bestreiten, dass Deutschland in den meiner Wahl zum Bundeskanzler nachfolgenden Monaten mit großen Herausforderungen konfrontiert war. Wir haben in dieser Zeit eine Reihe wichtiger Entscheidungen getroffen. So hat Deutschland unter meiner Führung seine militärische Unterstützung der Ukraine intensiviert und eine Zeitenwende eingeleitet. Zugleich haben wir auch innenpolitisch eine Zeitenwende eingeleitet und die Weichen dafür gestellt, dass die Energieversorgung auf neue und vor allem klimafreundliche Technologien konzentriert werden kann.


    Wir mussten mithin vor allem erkennen, dass in der Bundesrepublik das Prinzip der Resilienz wieder im Mittelpunkt stehen muss. Meine Amtszeit war geprägt von einer zentralen außenpolitischen Aufgabe und auf diese möchte ich nachfolgend kurz eingehen. Die Idee, dass mit jedem Land dieser Erde eine auf Vertrauen basierende, partnerschaftliche Beziehung aufgebaut werden kann, hat sich spätestens mit Beginn des 24. Februars 2024 – in Wahrheit aber schon viel früher – als das herausgestellt, was es ist: Eine Illusion. Die Schlussfolgerung daraus musste lauten, dass Deutschland – gemeinsam mit seinen Partnern und Freunden – wieder eine glaubhafte militärische Abschreckungsfähigkeit aufzubauen hat. Diese Konsequenz ist in der politischen Debatte nicht ohne Kritik geblieben. Auch ich musste mir anhören, ein "geschichtsvergessener Kriegstreiber" zu sein. Mit dieser Zuschreibung kann und muss ich im politischen Diskurs leben – sie bleibt gleichwohl in der Sache falsch. Nicht derjenige, der sich und seine Partner schützen möchte, ist ein Kriegstreiber; Kriegstreiber ist, wer ein nach Freiheit und Demokratie strebendes Land aus geschichtsvergessenen Gründen überfällt und seine barbarischen Taten mit erkennbar unberechtigten „Sicherheitsinteressen“ rechtfertigt. Es braucht starke Demokratien, die sich solchen Despoten mutig in den Weg stellen. Ich stehe deshalb zu der unter mir beschlossenen Neuausrichtung der bundesdeutschen Sicherheitspolitik. Wer militärische Stärke im Verbund mit Verbündeten für entbehrlich hält, setzt nicht weniger als die Sicherheit des europäischen Kontinents und damit auch die Sicherheit Deutschlands aufs Spiel.


    Meine Damen und Herren,
    auf die nachfolgenden zwei Amtszeiten als Bundespräsident unseres Landes habe ich sodann – naturgemäß mit dem neuen Amt einhergehend – andere Schwerpunkte gesetzt und versucht, mit unseren Landsleuten ins Gespräch zu kommen und über das zu diskutieren, was unseren Mitbürgern auf dem Herzen liegt. Gleichzeitig hatte ich auch auf Herausforderungen zu reagieren, die nicht vorhersehbar waren. Ich möchte exemplarisch an den 7. Oktober des letzten Jahres erinnern; ein Tag, den wohl niemand von uns wieder vergessen wird. Die palästinensische Terrororganisation Hamas verübte im Süden Israels das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Ende des Holocausts. 1.200 Israelis wurden aus nichtigen Gründen brutal ermordet; tausende verletzt und vergewaltigt. Unter den Opfern befanden sich auch deutsche Staatsbürger. Die rasche und harte israelische Reaktion war geboten, ja ohne Alternative. Wie möchte man einen langfristigen Frieden mit einer Terrorgruppe verhandeln, deren einziges und erklärtes Ziel es ist, den einzigen jüdischen Staat auf der Erde zu zerstören? Mir hat es Mut gemacht, dass nach dem schrecklichen Terroranschlag tausende Landsleute dem jüdischen Volk ihre Solidarität ausgesprochen haben. Israel und Deutschland haben eine enge freundschaftliche Verbindung, die lebt – das haben die Kundgebungen gezeigt. Zum anderen mussten wir aber auch fürchterliche Bilder auf deutschen Straßen sehen. Es rüttelt an den Grundfesten unseres Landes, wenn in Deutschland die brutale Ermordung von Jüdinnen und Juden gefeiert oder gerechtfertigt wird. Ich habe deswegen klar und unmissverständlich Partei ergriffen und diese Veranstaltungen verurteilt. Der Bundesregierung bin ich dankbar, dass sie zügig auch mit legislativen Änderungen auf den offen zelebrierten Antisemitismus reagiert hat. Für uns bleibt die Sicherheit Israels Staatsräson. Wir lassen es nicht zu, dass brutale Morde – ob nun von Politikern oder Privatpersonen - zum Freiheitskampf eines angeblich so unterdrückten Volkes verklärt werden. Dagegen werde ich auch in Zukunft stets meine Stimme richten.


    Liebe Gäste,

    Deutschland durchlebt aufwühlende Zeiten. Es ist die Aufgabe der Verfassungsorgane eines Landes, in diesen Zeiten Orientierung zu geben. Orientierung an den Werten, die unsere Landesflagge verkörpert: Einigkeit, Recht und Freiheit. Ich kann an meinen Nachfolgern in beiden Ämtern – in dem Wissen, dass diese Verantwortung in guten Händen liegt – nur appellieren, unserem Volk die notwendige Orientierung und Führung zu geben. Als Nation sind wir im Verbund mit unseren Partnern stärker, als es so mancher annehmen mag. Lassen Sie uns diese Erkenntnis stärker betonen und zum Motiv unseres Handelns erklären. Stellen wir uns mutig und mit erhobener Brust den Feinden unserer Art des Zusammenlebens, die geprägt ist von Freiheit, Pluralität und Rechtsstaatlichkeit, in den Weg. Ich danke allen Landsleuten, die mir im vergangenen Jahr immer wieder zugetraut haben, unser Land zu führen und auf die Zukunft vorzubereiten. Meinem Vaterland in diesen so wichtigen Positionen dienen zu dürfen, war die größte Ehre meines Lebens. Das werde ich Ihnen allen nie vergessen. Zugleich dürfen wir nie davon absehen, all den anderen Landsleuten zu danken, die ebenso ihrem Land dienen und tagtäglich dazu beitragen, dass wir in Sicherheit und Gesundheit leben können. Walter Scheel hat einmal gesagt: "Eine Demokratie ist immer auf dem Wege zu sich selbst. Sie ist nie fertig". Blicken wir also nicht nur auf die schönen, vergangenen Momente zurück; arbeiten wir auch auf die vielen Momente des Glücks und der Freude hin, die in der Zukunft auf uns warten.


    Vielen Dank, dass Sie alle heute gekommen sind. Es war eine Ehre, gemeinsam mit Ihnen dienen zu dürfen. Gott schütze unser Vaterland!

    24. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

    Bundeskanzler a.D.

  • Erhebt sich, spricht einen Toast auf Friedrich Augstein und stößt mit ihm, der Frau Bundeskanzlerin, Vizekanzler Miller und Bundesinnenminister Gorski an.....

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    Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

    Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen


  • Staatssekretärin Dr. Langenfeld war anwesend


    Sie bedankte sich nochmal bei Bundespräsident a.D. Augstein für die gute Zusammenarbeit und spricht noch etwas mit dem Bundespräsident a.D. Augstein und dem aktuellen Bundespräsidenten.



    Herzlichen Dank, Herr Bundespräsident a.D. Augstein für ihre gute Zusammenarbeit mit dem Bundespräsidialamt auch im Namen des Mitarbeiterstabs des BPrA

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    Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland


    Stellvertretende Bundeswahlleiterin