Bielefeld - 15.04.2021 - 18:00 Uhr
Der niedersächsische Landtag wird am Sonntag neu gewählt. Die Wahlen in Niedersachsen gelten seit langer Zeit als eher langweilig, da die Kräfteverhältnisse seit der zweiten Landtagswahl bisher immer mehr als deutlich zugunsten der Sozialdemokraten standen. Ununterbrochen erreichte die SDP in Niedersachsen die absolute Mehrheit und regierte dementsprechend durch. Dementsprechend eintönig ist auch die aktuelle Sitzverteilung. Die vPiraten sind mit drei Sitzen Oppositionspartei während die SDP mit der doppelten Anzahl den Ministerpräsidenten Lando Miller stellt.
Ministerpräsident Lando Miller tritt erneut als Spitzenkandidat der SDP an und versucht mit Wahlkampf der Inaktivität im Landtag zu trotzen. Ebenfalls angetreten ist die bereits im Landtag vertretene vPiratenpartei. Ihr erneuter Einzug dürfte sicher sein, immerhin erreichte sie bei der letzten Wahl ein Ergebnis von 33,3% Prozent. Auch der ultrakonservative Bund Freier Wähler, kurz BUW, des bundesweit bekannten Bundestagsabgeordneten Christian von Wildungen tritt an. Mit einem Einzug der Partei rechenen wir nach aktueller Datenlage allerdings nicht. Der deutliche Sieg dürfte, wenn alles nach dem Willen der SDP läuft, wonach es aktuell aussieht, wieder an die SDP und den Spitzenkandidaten Lando Miller gehen, womit dieser sein zweites Kabinett aufstellen könnte.
So vorhersehbar die Wahl zu sein scheint, so wichtig ist sie auch für die SDP. Aktuell ist Niedersachsen das einzige Land, das noch eine SDP-geführte Regierung hat, nachdem die Grünen in NRW gemeinsame Sache mit dem Forum gemacht haben. In Thüringen und Bayern sind die Sozialdemokraten lediglich Juniorpartner. Der Verlust von Niedersachsen wäre eine katatrophale Niederlage für die erst neu gewählte Parteivorsitzende der SDP Dr. Theresa Klinkert. Der Einzug ins Kanzleramt der sozialdemokratischen Kanzlerkandidatin Caroline Kaiser dürfte eine solche Niederlage nicht vollkommen ausgleichen können.
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