Forum: Leybrock soll Bundespräsident werden

Nach zwei soliden, aber Ereignislosen Amtszeiten wird Bundespräsident Leo Stief bald aus dem Amt scheiden. Die Herausforderungen im Amt, insbesondere die letzte stürmische Regierungsbildung, hat er erfolgreich weg verwaltet. Allerdings blieben große Sprünge aus. Er wird dem Land als solider Verwalter in Erinnerung bleiben, als jemand, der davor zurückscheute, dass Land als Präsident aktiv gestalten zu wollen. Der Sozialdemokrat war damit letztenendes ein verblüffend Konservativer Bundespräsident.


Wer sein Nachfolger sein soll, war bisher unklar. Bisher hatte scheinbar keine Partei ein Mitglied mit Präsidentenqualität, auf das verzichtet werden könnte. Nun scheint sich jedoch Altkanzler Leybrock in Position zu bringen. Aus dem engeren Umfelds von Leybrock heißt es, dass er eine Kandidatur nicht nur in Erwägung ziehen würde, sondern, dass diese längst beschlossene Sache sei. Dabei sollen hochrangige Forumspolitiker ihm schon ihre Unterstützung zugesichert haben. Insbesondere Kanzler Neuheimer soll begeistert sein, und parteiintern massiven Druck ausüben, um Leybrock ins Amt zu heben, so eine unbestätigte Quelle.


Ob Leybrock wirklich das Zeug zum Präsidenten hat, ist fraglich. Zwar hat er als Altkanzler ohne Zweifel das politische Renommé, jedoch zeigte jüngst seine Zeit als geschäftsführender Kanzler, dass ihm eine Fähigkeit fehlt, die insbesondere Stief an den Tag legte: Die Fähigkeit, das Land ohne aktive Gestaltungsmöglichkeit zu verwalten.

    Kommentare 3

    • Nunja, ich finde, Bundespräsident Stief hat schon mehr als nur verwaltet, er hat sich schon des öfteren zu Wort gemeldet, zum Beispiel, als er den Verband der Gehörlosen (ich bin mir nicht sicher, ob der so heißt) besucht hat. Außerdem hat er sich auch zu wichtigen Tagen wie dem Tag der Deutschen Einheit oder dergleichen geäußert. Aber es stimmt, er hat sich nicht allzu stark in die politischen Debatten eingemischt.

    • Vielleicht ist die Wortwahl durch den Autor nur unglücklich gewählt, aber es ist doch fahrlässig zu sagen, Konservative können das Land nicht aktiv gestalten. Genannt sei als bestes Beispiel Altkanzler Helmut Kohl, der nicht nur Deutschland einte und in den neuen Bundesländern quasi den Aufbau eines neuen Staates organisierte, sondern auch den privaten Rundfunk einführte und die längst überfällige Post- und Bahnprivatisierung durchführte.

      • Die Wortwahl ist schon passend, Sie missinterpretieren nur. Gemeint ist, dass eine eher verwaltende Handhabung des Bundespräsidentenamtes eine tendenziell konservativere Auslegung des Amtes ist, im Kontrast zu einer Handhabung, die transgressiver ist und stärker in den politischen Alltag einzugreifen sucht. Mitnichten ist gemeint, dass Konservative Politiker das Land nicht aktiv zu gestalten versuchen.