Der Kampf ums Rathaus

Mitte. Vor gut neun Wochen erklärten SDP und Grüne in einer gemeinsamen Pressekonferenz das gemeinsame Regierungsbündnis. Ein gemeinsamer Koalitionsvertrag sollte dann in den kommenden Wochen gemeinsam ausgesessen werden. Hierbei ließ die SDP, welche über die Absolute Mehrheit in der Bürgerschaft verfügte, den Grünen den Vortritt für das Amt des ersten Bürgermeisters. Nun stehen die Hanseaten wieder vor der Entscheidung - und müssen eine neue Bürgerschaft wählen. Diesmal könnte es den Grünen gelingen, auf traditioneller Art und Weise an das Amt des ersten Bürgermeisters zu gelangen. Ohne einen Koalitionspartner wird das jedoch nichts - und zwischen SDP und Grüne kriselt es. Denn beide Parteien sind sich im Wahlkampf einig: es braucht eine aktive Regierung. Und beide Parteien wissen auch: sie sind an der Inaktivität mitschuldig. Doch aussprechen will es keiner.

Die Wählerinnen und Wähler der SDP zumindest sind sich einig: am liebsten ohne Grüne. Zweidrittel der SDP-Anhänger nennen eine SDP-Lüd-Koalition als Präferenz. Doch damit steht die SDP auf der Seite der unerfüllten Liebe. Denn die Lüd geben mehrheitlich an, eher mit den Grünen regieren zu wollen. Die Koalitionsoption mit der SDP wird überhaupt nicht genannt. Ähnlich sieht es bei den Grünen aus. Ein einziges Mal fällt die Koalitionsoption "Rot-Grün". Am häufigsten wird "Grüne-Lüd" genannt. Danach folgt "Grüne Alleiregierung".

Den vPiraten ist es egal, wer jetzt regiert, Hauptsache aktiv - so lautet die Angabe der Anhänger der vPiraten: "eine aktive [Regierung]". Die Anhänger der Internationalen Linken wünschen sich zwar eine Koalition mit der SDP, sie würden Lando Miller jedoch nicht zum Bürgermeister wählen.

In der Umfrage wäre eine Koalition bestehend aus den Grünen und der Lüd rein rechnerisch auch möglich:


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Bei der Kompetenzfrage geht das Rennen zwischen den beiden Spitzenkandidaten der stärksten Parteien klar an Marius Wexler. Er kann sich mit 3,9 Punkten im Durchschnitt gegen Lando Miller mit 2,4 Punkten im Durchschnitt behaupten.

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Hinter Ando Hov folgt knapp der Spitzenkandidat der vPiraten mit 3,3 Punkten, es folgen Maja Lobach (3,2), Richard Düvelskirchen (3) und Kerstin Siegmann (2,9). Das Schlusslicht bildet der Spitzenkandidat der Internationalen Linken, Ernesto B. Dutschke. Er erhält im Durchschnitt lediglich 2 Punkte.


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Am sympathischsten sind den Hanseaten die Lüd-Kandidatin von Habsburg und den SDP-Politiker Florentin Plötz mit jeweils 4 Punkten im Durchschnitt. Der grüne Spitzenkandidat hält sich bei 3,9 Punkten im Durchschnitt, belegt damit jedoch nur Platz 3. Es folgen die Grünen-Vorsitzende Kotting-Uhl und Spitzenkandidat Hov. Nicht zu sehen sind Maja Lobach (3,5), Hajime Nagumo (3,5); Lando Miller (2,8) und Richard Düvelskirchen (2,6). Das Schlusslicht bildet erneut Ernesto B. Dutschke mit einer Wertung von 1,6 Punkten im Durchschnitt.


Der kommende Wahlabend dürfte spannend werden. Insbesondere die Anhänger der Grünen und der SDP, bei wenigen Ausnahmen bei den Grünen, bewerteten sich gegenseitig schlecht. Damit dürfte klar sein, dass es zwischen den lautlosen Koalitionspartnern kriselt. Derweil könnten sich die Hamburger Lüd auf eine erste Regierungsverantwortung einstellen. Wie sich die Hamburger Landespolitik nun schlussendlich entwickelt, das entscheiden die Wählerinnen und Wähler am Sonntag - einen Vorgeschmack erhalten wir dann also erst am Wahlabend. Die weitere Auswertung der Umfrage erfolgt dann ebenfalls am Wahlabend.

    Kommentare 3

    • Es gibt keine Allianz in Hamburg?

      • Jain. Katharina von Habsburg ist zwar Parteimitglied der Allianz, schloss sich jedoch für die Wahl der Wählervereinigung „Hamburger Lüd“ an.

    • Kurzfassung: Es wird kompliziert.