erscheint im Saal und setzt seinen Mund-Nase-Schutz ab.
Sehr geehrte Damen, Herren und Diverse,
liebe Bürger:innen,
verehrte Presse,
ich möchte Sie herzlich zu dieser Pressekonferenz der Koalitionsparteien SDP und KonP sowie der tolerierenden Grünen begrüßen. Vorab möchte ich die anwesenden Personen und Pressevertreter:innen bitten, die Corona-Regeln einzuhalten. Nun kurz zum Ablauf: Zunächst werde ich ein paar Worte an Sie richten, dann jemand von der KonP und anschließend jemand von den Grünen. Im Anschluss können dann Fragen gestellt werden. Die Fragen der online zugeschalteten Journalist:innen werden von der Regie moderiert, die die Journalist:innen jeweils dran nimmt und zuschaltet.
Der Anlass für diese Pressekonferenz ist ein wenig erfreulicher. Nachdem ich vergangenen Samstag im dritten Wahlgang vom Bundestag mit absoluter Mehrheit zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden bin, hat die Bundespräsidentin Yersin am Montag eine Pressekonferenz gehalten, in der Sie die Ernennung von mir als Bundeskanzler und die Ernennung meines Vorgeschlagenen Kabinetts verweigert hat. Als Grund nannte die Frau Bundespräsidentin angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Kanzlerwahl an. Sie kündigte an, ein Organstreitverfahren anzustrengen und ihre Anhaltspunkte bis Dienstagabend der Öffentlichkeit vorzulegen. Bis heute hat die Bundespräsidentin nach aktuellem Kenntnisstand weder das Organstreitverfahren eingeleitet, noch die Beweise vorgelegt. Stattdessen hat die Bundespräsidentin am Montagabend den Bundestag auflösen lassen und nun den Wahltermin für die Neuwahl auf den regulären Wahltermin am 25. März gelegt. Unsere drei Parteien, SDP, KonP und Grünen, sind skeptisch, ob wirklich angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Kanzlerwahl hinter dem Vorgehen der Bundespräsidentin stecken, oder ob nicht vielmehr persönliche Antipathien und Parteilichkeit die Bundespräsidentin in ihrem Handeln antreiben. Für letzteres Spricht, dass die Bundespräsidentin für den ersten Wahlgang der Kanzlerwahl nicht mich, den Verhandlungsführer der Koalitionsverhandlungen, sondern ihren Parteifreund Nils Neuheimer als Kanzler vorgeschlagen hat, dass die Bundespräsidentin seit Wochen Neuwahlen fordert und das sie keine Beweise für ihren Verdacht vorlegt.
Aus den genannten Gründen haben wir drei Parteien, SDP, KonP und Grüne, beschlossen, juristische Schritte gegen meine Nicht-Ernennung und die Auflösung des Bundestages einzuleiten. Wir prüfen zudem die Einleitung einer Präsidentenanklage, da wir derzeit von Machtmissbrauch und von einem Verfassungsbruch seitens der Bundespräsidentin durch meine Nicht-Ernennung ausgehen. Näheres werden wir zu gegebener Zeit verlautbaren.
Darüber hinaus möchte ich an dieser Stelle mitteilen, dass SDP und KonP sich unter Tolerierung durch die Grünen dazu entschlossen haben, in den nächsten Wochen auch ohne Ernennung Verantwortung für das Land zu übernehmen. Ich hatte bereits in einer Rede im Bundestag ausgeführt, dass ich Verfassungsbruch nicht mit Verfassungsbruch beantworten kann, weshalb ich eine mir von Bundestagspräsident Friedländer angebotene Vereidigung ohne Ernennung ausgeschlagen habe. Der Link zu meiner Bundestagsrede wird gerade verlinkt und wurde den anwesenden Pressevertreter:innen ausgehändigt.
SDP und KonP werden nun bis zur Neuwahl am 25. März, die ohnehin regulär stattgefunden hätte, und bis zur Bildung einer neuen Regierung infolge der nächsten Bundestagswahl oder bis die Angelegenheit juristisch geklärt ist unsere Vorhaben aus dem Koalitions- und dem Tolerierungsvertrag über parlamentarische Initiativen umsetzen und die Öffentlichkeit regelmäßig über unser Handeln informieren. Wir werden zudem über die geschäftsführende Regierung handeln, wo es möglich ist. Damit stellen wir sicher, dass dieses Land trotz der schwierigen Lage und dem Handeln der Frau Bundespräsidentin weiterhin vernünftig regiert wird – gerade in der Coronakrise.
Nun habe ich aber genug geredet und gebe an die KonP weiter. Vielen Dank.
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Hier die Rede aus dem Bundestag:
erhebt sich und begibt sich nach vorne. Nimmt anschließend seinen Mund-Nase-Schutz ab.
Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Friedländer,
sehr geehrtes Bundestagspräsidiuum,
sehr geehrte Damen, Herren und Diverse,
liebe Kolleg:innen,
Herr von Wildungen,
Sie, Herr Bundestagspräsident Friedländer, zeigen sich hier als wahrer Behüter der Demokratie, und das schätze ich sehr. Sie nehmen ihre Aufgabe mehr als Ernst, und das ehrt Sie wirklich sehr. Ich würde wirklich gerne hier vor Ihnen diesen Amtseid leisten, und es wäre angesichts der momentanen Corona-Krise richtig. Allerdings kann ich mich hier nicht vor dieses Parlament stellen und einen Amtseid leisten, wenn die Grundgesetzlichen Bestimmungen, nämlich eine Ernennung durch unser Staatsoberhaupt, nicht erfüllt sind. Meine Koalition und ich werden, sofern das rechtlich möglich ist, jetzt unsere Arbeit auch ohne Ernennung aufnehmen. Wir werden Verantwortung übernehmen, auch wenn wir nicht die formellen Titel tragen. Und wir werden rechtlich gegen diese Ungerechtigkeiten, gegen dieses undemokratische Verhalten, gegen das unpräsidielle Verhalten, vorgehen. Näheres wollen wir morgen in einer Pressekonferenz bekanntgeben. Seien Sie versichert, dass ich in den kommenden Tagen und Wochen, meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. Ich kann aber den korrekten Amtseid, aus genannten Gründen, nicht leisten. Ich danke Ihnen, Herr Bundestagspräsident Friedländer, von ganzem Herzen, dass Sie sich hier schützend vor die Demokratie stellen. Ich tue es mit dieser Ablehnung und meinem Versprechen aber ebenfalls. Unrecht darf dem Recht nicht weichen, aber wo es einen Rechtsstaat gibt, und den haben wir in diesem Land, da muss der rechtliche Weg bestritten werden, bevor man zu anderen Methoden greift. Ich hoffe und wünsche mir, den Amtseid zeitnah unter geklärten Verhältnissen leisten zu können.
Vielen Dank.
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