Alles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenEinst forderten Sie €11,50; später €12 und jetzt satte €13 die Stunde mit Luft nach oben? Wo soll das denn hinführen ihrer Meinung nach? Erklären Sie das bitte den kleinen mittelständigen Unternehmen, die sich nebst Corona, vor Bürokratie und Abgabenlasten kaum retten können!
Also 11,50 hab ich eigentlich nie gefordert, auch nicht 12€. Die 13€ sind schon länger ein perspektivisches Ziel und das auch aus einem klaren Grund. Das ist keine Zahl die einfach mal so beim Würfen entstanden ist. Ein Stundenlohn von 12,63€ ist mindestens notwendig, um Altersarmut vorzubeugen. Alles darunter ist zwar nett, aber macht später bei der Rente trotzdem große soziale Probleme.
Also wenn man Altersarmut verhindern will, gibt es deutlich bessere Instrumente als einen plakativen, branchenunabhängige Mindestlohn, der vor allem zu Lasten der KMU geht. Es ist halt leicht zu sagen, €13 und dann sind alle Probleme verflogen. Leider sieht die Realität in Deutschland anders aus.
Wer behauptet denn es wären damit alle Probleme verflogen? Niemand. Wenn Sie andere Ideen haben, die zum selben Ziel führen, bitte, niemand wird Sie aufhalten. Welche wären das denn?
Diese ganze Angstmacherei vor einem Mindestlohn hat schon vorher nicht gezogen und erst recht nicht hat sie sich jemals bewahrheitet.
Sie fordern eine Erhöhung um €3,65 zum ersten Januar. Hört sich erstmal nicht viel an. Bei einer 40h-Arbeitswoche liegen wir dann schon über €580 pro Monat und Arbeitnehmer! Erklären Sie mal bitte ihrem örtlichen Blumenladen, wo er während der Pandemie und ohne große Einnahmen dieses Geld monatlich in 18 Tagen auftreiben soll.
Wir dürfen hier nicht die einen gegen die anderen auspielen, das ist keine soziale Politik. Deutlich vielversprechender ist die Anerkennung der Leistungen von Müttern, die sich dafür entscheiden zu Hause zu bleiben und sich um ihre Kinder zu kümmern. Denn meist sind sie es, die von Alterssarmut betroffen sind. Außerdem müssen wir dringend die private Eigenvorsorge für die Rente stärken, denn das aktuelle Rentensystem droht in wenigen Jahren zu kollabieren.
Wie kommen Sie bitte auf 3.65€? Ich hoffe Sie wissen schon, dass der Mindestlohn zum 01.01.2021 ohne dieser Änderung 9,50€ betragen würde und aktuell bei 9,35€ liegt. Wie kommen Sie eigentlich auf Ihren komischen Betrag?
Sie sagen, Sie wollen nicht jemanden gegen jemand anders sozial ausspielen um im nächsten Satz zu sagen, die Leistung der Mütter anzuerkennen wäre viel wichtiger, als sich um die Löhne die der anderen zu kümmern. Also grundsätzlich spielt der Mindestlohn niemanden aus, der erkennt einfach die harte Arbeit von Menschen an und sorgt für gerechtere Löhne und bessere Renten. Es ist mir ein Rätsel, wie man das verwerflich oder falsch finden kann. Früher hieße es dann immer, der Markt regelt das schon. Ja genau, einen Scheiß hat der Markt an der Stelle geregelt. Hätte er sich selbst darum gekümmert, hätte der Mindestlohn gar nicht eingeführt werden müssen. Jahrelang sind Menschen für echte Hungerlöhne arbeiten gegangen, die der Staat dann durch sein ALGI oder II ausgleichen konnte, damit wenigstens das Existenzminimum am Monatsende dabei raus kommt. Arbeiten gehen und nicht mal das Existenzminimum haben, das war ein Misstand aller höchster Peinlichkeit.
Um es Ihnen noch einmal ganz deutlich vorzurechnen: Ihr geforderter Mindestlohn ab Januar minus aktueller Mindestlohn ergibt €13-€9,35=€3,65. Das ist Grundschulmathematik. Die Erhöhung auf €9,50 (um 1,6%) wurde von der Mindeslohnkommission festgelegt, die nicht nur Anliegen der Arbeitnehmer, sondern auch der Arbeitgeber berücksichtigt und so frühzeitig und planbar zu einem fairen Ergebnis für alle kommt. Sie versuchen wenige Tage vor Beginn des neuen Jahres einen eklatant höheren Satz (Erhöhung um 39%) durchzudrücken. Weder frühzeitig, noch planbar, noch fair.
Achso, nun dann hätten Sie unseren Antrag vorher aber auch mal ganz deutlich lesen sollen, das lernt man eigentlich ebenfalls schon in der Grundschule. Der Mindestlohn von 13€ wird erst im Jahr 2023 erreicht, bis dahin wird er staffelweise angehoben. Beginnend mit 10,50€ am 01.01.2020. Ihre Rechnung und daraus resultierende Behauptungen, die Erhöhungen wären weder fair noch planbar, sind also für die Katz, wenn ich das mal so sagen darf.
Entschuldigen Sie die Unachtsamkeit. Die Lohnplanungen für das erste Quartal sind trotzdem längst abgeschlossen, und ihr Beschluss dementsprechend quasi nicht umsetzbar. Ein Euro hin oder her sieht auf dem Papier wenig aus, das ändert wenig an dem klaffenden Unterschied zwischen einer Erhöhung um 1,6% und 12,3%
Und um es nochmal deutlich zu sagen, was Sie stehts zu umgehen suchen: Wenn der Staat schon in die Tarifautonomie eingreift, muss er beide Parteien der Tarifverträge berücksichtigen. Das tun Sie nicht.
Ich umgehe es nicht. Ich habe dazu einfach eine dezidiert andere Meinung. Das ist alles. Wir berücksichtigen dabei selbstverständlich auch die Forderungen der Gewerkschaften. Ich könnte nun auch behaupten, Ihr Fokus dabei liegt ausschließlich auf der Seite der Wirtschaft und der Arbeitgeber. Was vermutlich auch so ist. Das ist eben der Unterschied zwischen unseren Parteien. Wir machen Politik für die Menschen, nicht für die Wirtschaft.
Das ist doch Humbug. Die KonP steht für die Arbeitnehmer genauso sehr wie für die Arbeitgeber, deshalb berufen wir uns in Sachen Mindestlohn auch auf die extra dafür eingerichtete Mindestlohnkommission, in der beide Seiten zusammen mit Wissenschaftlern beraten. So erstellt die MLK ein akzeptables Ergebnis für alle Seiten, an der sich die Politik (der Mitte) orientieren kann. Ausschließlicher Fokus auf die Wirtschaft und die Arbeitgeber sieht anders aus.