[14. Bundesversammlung] Vereidigung des Bundespräsidenten

  • Sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

    geehrte Präsidentin des Bundesrates, Frau Rosenthal,

    geehrte Mitglieder des Bundesrates,

    geschätzte Bundespräsidenten a.D.,

    verehrte Vertreter der Presse!


    Vor wenigen Tagen haben wir hier an dieser Stelle die Wahl der Qual bei der Wahl zum Bundespräsidenten abgehalten.

    Mit Herrn Georg Dornberg und dem amtierenden Bundespräsidenten Herrn Dr. Thoams Merz traten zwei im ganzen Land

    bekannten Politiker zur Wahl an. Beide haben ein hervorragendes Ergebnis erreicht.

    An dieser Stelle möchte ich mir bei Herrn Dornberg auf allerherzlichste für seine Bereitschaft zur Kandidatur bedanken.


    Einmal mehr hat sich bestätigt: Geschichte ist nicht vorgezeichnet, sie ist auch nicht vorhersehbar. Sie ist voller Überraschungen – im Guten, aber leider auch im Bösen.

    Ordnungen, die nahezu unverrückbar erschienen, sie haben Risse bekommen oder lösen sich manchmal sogar auf. Landesgrenzen gar werden nicht mehr von allen respektiert, internationale Verträge, internationale Bündnisse und demokratische Spielregeln nicht mehr von allen beachtet. An den Rändern Europas herrschen kriegerische Aktivitäten.

    Die demokratische Ordnung, einst Sehnsuchtsziel vieler Länder Europas und in der Welt, sie hat für manche ihre Attraktivität verloren. Nationalistisches, autoritäres und fundamentalistisches Denken hingegen hat an Boden gewonnen.

    Demokratie und Freiheit sehen sich von innen wie von außen unterschiedlich starken Gegenkräften ausgesetzt. All dies hat viele verstört und auch erschreckt und zu überraschenden Veränderungen in der politischen Landschaft einzelner Länder geführt.


    Herr Bundespräsident Dr. Merz, Sie haben in der vergangenen Amtszeit gezeigt, dass man das Amt mit Ruhe und Würde ausfüllen kann, aber trotzdem auch den Finger in die Wunde legen sollte.


    Daher bitte ich Sie, den Amtseid nach Art. 56 und Art. 64 des GG zu leisten.


    Der Eid lautet:


    "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."


    Auf die religiöse Beteuerung kann verzichtet werden.