[Debatte] XVI|005 - Gesetzes zur Änderung des Polizeigesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen (PolG NRW)

  • Verehrte Kolleginnen und Kollegen,


    kommen wir nun zu einem eingereichten Gesetzesentwurf der Landesregierung.



    Die Debatte wird 72 Std. laufen.
    Ich erteile der Kollegin Dr. Juliane Linke das Wort.

  • erhebt sich von der Regierungsbank mit einer Mappe, auf dem das Landessiegel erscheint und läuft zum Rednerpult


    Herr Präsident!

    Sehr geehrte Abgeordnete!


    Die Landesregierung steht zu unseren Polizeibeamtinnen und -beamten, das möchte ich hier als erstes ganz klar betonen. Ohne unsere Sicherheitsbehörden ist eine staatliche Betätigung und ein staatliches Gewaltmonopol nicht zu denken und daher ist es für mich als Innenministerin auch wichtig, diese Arbeit ganz konkret zu würdigen und zu wertschätzen.


    Wir legen Ihnen hier heute einen Entwurf zur Anpassung des Polizeigesetzes vor, der vorsieht, dass alle Vollzugsbeamtinnen und -beamten des Landes ihre installierten Bodycams nicht nur noch selektiv einschalten, sondern wirklich konsequent solange der Dienst läuft und es keine konkreten Anhaltspunkte für eine Störung des höchstpersönlichen Lebensumfeldes Dritter gibt. Wir wollen damit ganz klar signalisieren, dass wir die Vertrauensprobleme der Bevölkerung wahrnehmen, die es unweigerlich gibt. Es gibt viele Fälle von fragwürdigen Einsätzen der Polizei, die es hier gar nicht aufzuarbeiten gilt, dazu haben wir die nötigen Untersuchungsstellen in den Dienstbehörden, die sich dem annehmen. Aber es gilt hier Vorsorge zu treffen, dass ein Vertrauensverlust gar nicht erst passiert. Wir brauchen das Vertrauen des Menschen in die Polizeibehörden, nur so kann diese Behörde ihre Arbeit auch wirklich gut und gerecht wahrnehmen. Wir stellen hier dieses Gesetz vor, weil es zu mehr Sicherheit auf beiden Seiten führt, ganz egal welche Seite hier der Aggressor sein sollte. Jede Seite weiß, dass ein unabhängiger Dritter immer diese Aufzeichnungen von Tathergängen kritisch beurteilen kann, wenn es nötig sein sollte. So stärken wir nicht nur die Polizei, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich sicher sein können, dass eine objektive Sicht auf die Geschehnisse des Einsatzes garantiert ist. Mit diesem Gesetz legen wir den Grundstein für eine neue Beziehung zwischen Polizei und Bürgern und ich bitte Sie alle herzlich um Zustimmung.

  • Gibt die Sitzungsleitung an die Kollegin ab, tritt an das Rednerpult, schlägt seine Mappe auf und nimmt ein Schluck Wasser


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen,


    ich werde versuchen mich kurz zu fassen und beginnen gleich am Ende meiner Rede, ich unterstütze diesen Gesetzesentwurf.
    Ich möchte jetzt nicht den vergleich USA aus der Schublade holen, denn diese Vergleiche werden meiner Meinung nach zu oft gebraucht und am Ende taugen die Vergleiche nicht mal etwas. Aber die Polizistinnen und Polizisten in den (Groß-)Städten - bei Cherif-Departments ist das noch mal etwas anderes - gehört die sogenannte Bodycam zum festen Bestandteil der Streifenuniform und sie wird nicht bei Bedarf eingeschaltet, die läuft i.d.R. im Außendienst permanent mit. Dabei sind die Aufnahmen ein fester Bestandteil von Vorwurfsfällen wie auch als Beweismittel in den Gerichten schon lange keine Ausnahme mehr, ja eher ein fester Bestandteil.


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, es ist noch gar nicht all zu lange her, da wurde ein 16. Jähriger erschossen und wir reden hier nicht nur vom Abfeuern einer Kugel.
    Alle die eine Bodycam hatten waren ausgeschaltet und die Staatsanwaltschaft muss sich jetzt auf Zeugenaussagen und dem wenigen von Privat erstellten Videomaterial begnügen um den Tathergang zu rekonstruieren und das nur, weil es keine Vorgaben dafür gibt, dass die Cam permanent im Außendienst zu laufen hat.


    Mit diesem Gesetzt gehen wir einen Schritt in die richtige Richtung auf bei Vorfällen Material vortragen zu können die am geschehen waren und nicht von irgendwo her gefilmt wurden.


    Vielen Dank.

  • Vielen Dank Frau Dr. Linke und Herr Dr. Ende für Ihre Wortbeiträge, kommen wir nun zum nächsten Redner.

    Dr. Carmen Schmidt, MdL, MdBR

    Ministerialrätin a.D.

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    Die Ministerin

    Völklinger Straße 49 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@bm.nrw-regierung.de

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    Die Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen
    Platz des Landtags 1 | 40221 Düsseldorf

    Carmen.Schmidt@landtag.nrw.de

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  • Verehrte Kolleginnen und Kollegen,


    hiermit beende ich die Debatte und unterbreche den Tagesordnungspunkt um die Abstimmung einzuleiten.

  • Dr. Sascha Ende

    Hat das Thema geschlossen