Mir gingen letzte Nacht einige Gedanken über die Effektivität von Parteiverboten in der Sim durch den Kopf...
ZitatAlles anzeigenSzenario A:
Eine Partei, nennen wir sie Partei für Verfassungswidrige Politik (PVP), wird verboten, weil verfassungswidrig. Infolgedessen setzen sich die vorherigen Mitglieder zusammen, gründen an einem Mittwoch eine neue Partei (PVP2 - der Einfachheit halber). Passenderweise ist am Donnerstag eine Landtagswahl, am Sonntag ist die Partei in den Landtag gewählt. Der Bundesinnenminister war leider im Urlaub, so dass ein Verbot der PVP2 nach Vereinsrecht vor Einzug in den Landtag nicht mehr stattfinden kann. Die PVP2 müsste jetzt also erst durch eingreifen des OGs verboten werden. Da das OG allerdings mitunter in bahnbrechender Geschwindigkeit arbeitet (das Verbotsverfahren gegen die FFD läuft nun schon seit über einem Jahr - 6 LPs), kann die PVP2 erstmal ausgesprochen lange frei in der Sim schalten und walten, und Probleme verursachen. Als die PVP2 schlussendlich verboten wird, gründet sich stante pede die PVP3, das Spielchen wiederholt sich.
Szenario B:
Eine Partei, nennen wir sie Partei für Verfassungswidrige Politik (PVP), wird verboten, weil verfassungswidrig. Infolgedessen setzen sich die vorherigen Mitglieder zusammen, legen gesammelt neue Accounts an, so dass sie Sim-On als völlig neue Personen gelten. Mit diesen neuen Accounts gründen sie eine neue Partei, die Einhorn- & Glitzerpartei (EGP), die im Endeffekt das gleiche macht wie die PVP. Da die Partei aber durch völlig neue Charaktere gegründet wurde, gilt sie als völlig neue Partei. Ein neues, langwieriges Parteiverbotsverfahren muss angestrengt werden. Da das OG allerdings mitunter in bahnbrechender Geschwindigkeit arbeitet (das Verbotsverfahren gegen die FFD läuft nun schon seit über einem Jahr - 6 LPs), kann die EGP erstmal ausgesprochen lange frei in der Sim schalten und walten, und Probleme verursachen. Als die EGP schlussendlich verboten wird, gründet sich stante pede nach gleichem Prinzip die Partei der Goldfischverkäufer, das Spielchen wiederholt sich.
Szenario C:
Eine Partei, nennen wir sie Partei für Verfassungswidrige Politik (PVP), wird verboten, weil verfassungswidrig. Infolgedessen setzen sich die vorherigen Mitglieder zusammen, und treten gesammelt in eine Partei ein, die vor einer Weile inaktiv wurde, nennen wir sie "Forum der Liberalen". Das Forum der Liberalen war vorher eine klassische Neoliberale Partei, macht nun aber die gleiche Politik wie die PVP. Da das Forum aber eine gänzlich andere Partei ist, muss ein neues, langwieriges Parteiverbotsverfahren angestrengt werden. Da das OG allerdings mitunter in bahnbrechender Geschwindigkeit arbeitet (das Verbotsverfahren gegen die FFD läuft nun schon seit über einem Jahr - 6 LPs), kann das unterlaufene Forum erstmal ausgesprochen lange frei in der Sim schalten und walten, und Probleme verursachen. Das Szenario könnte sich aber wenigstens nicht so ohne weiteres wiederholen, da es keinen endlosen Vorrat inaktiver Parteien gibt.
Betrachtet man diese Szenarios, merkt man schnell, dass Parteiverbotsverfahren in der Sim ziemlich ineffektiv sind, da sich relativ zügig Nachfolgeorganisationen finden lassen, die erst wieder durch einen langfristigen Prozess verboten werden müssten. Wenn wir hier von Prozessen in der länge von 5 - 7 LPs reden, müssen wir uns hier bewusst machen, dass das ein RL äquivalent von 20 - 28 Jahren reden. Bis das durch ist, kann eine PVP schon massiven Schaden in der Sim anrichten.
Hier ein paar Vorschläge, wie man der Lage Herr werden könnte:
Zitat1. Spielern, die zuvor Mitglied einer verbotenen Partei waren, wird es mittelfristig Verboten sich an der Gründung von Parteien zu beteiligen. Alternativ: Ist an der Parteigründung ein Spieler beteiligt, der zuvor Mitglied einer verbotenen Partei war, wird über die Parteigründung durch das OG entschieden.
2. Listen, die durch Spieler eingereicht werden, die zuvor Mitglied einer Verbotenen Partei waren, oder aber solche Spieler in prominenten Platzierungen enthalten, können durch die Bundeswahlleitung abgelehnt werden, oder auf Antrag eines Spielers durch das OG von der Wahl ausgeschlossen werden. Das OG müsste den Sachverhalt dann in einem Eilverfahren vor der Wahl entscheiden. Ähnliches gilt für Wahlkreiskandidaten.
3. Ggf. könnte man "Partei-Raids", also Masseneintritte in Parteien mit dem Ziel sie total umzukrempeln, verbieten.
Ergänzende Kommentare hierzu:
zu 1.:
Ich würde hier prinzipiell einen Zeitraum von 6 Monaten vorschlagen. Ich halte es für sinnvoll, dass ein solches Verbot für den Spieler nur temporär ist, und ggf. auch im Einzelfall neu evaluiert werden kann. Sollte sich klar abzeichnen, dass der Spieler wirklich keine weitere Verfassungswidrige Partei gründen, sollte der Zeitraum verkürzt werden können. Der Alternativvorschlag wäre natürlich, hier nicht mit pauschalen Verbotszeiträumen zu arbeiten, sondern schlichtweg das OG als weitere Kontrollinstanz einzuschalten, um über den Sachverhalt zu entscheiden. Ggf. könnte man hier auch mit Bewährungszeiträumen arbeiten.
zu 2.:
Ich möchte hier deutlich betonen, dass hier grundsätzlich im Zweifelsfall für die Liste entschieden werden müsste. Wird die Liste in einem angemessenen Zeitraum vor der Wahl eingereicht, aber das OG entscheidet nicht schnell genug, dann ist die Liste zur Wahl zuzulassen. Wenn das OG nicht schnell genug entscheidet, sollte die Liste nicht darunter leiden müssen. Ansonsten könnte es passieren, dass eine Liste durch persönliche Antipathien ohne sachliche Grundlage durch Verzögerung blockiert wird, das ist zu viel Missbrauchspotenzial. Auf der anderen Seite müssen wir hier natürlich auch aufpassen, keine Lücke zu schaffen. Sonst kann es passieren, dass Listen im Zweifel immer erst kurz vor der Wahl eingereicht werden, um zu verhindern, dass das OG rechtzeitig entscheiden kann, und man per default an der Wahl teilnimmt. Eventuell kann man hier einen Passus anfügen, dass das OG auch in einem gewissen Zeitraum (sagen wir, 2 Wochen) nach der Wahl noch tätig werden kann. Das sollte aber die Ausnahme sein.
Dass das OG hier noch mal als zusätzliche Kontrollinstanz agiert, halte ich für besonders wichtig. Es kann immer mal sein, dass ein Spieler den Wahlleiterposten innehält, der nicht so objektiv agiert. Wir haben das OG als Kontrollinstanz, das sollten wir auch nutzen.
zu 3.:
Partei-Raids sind sowieso ein potenzielles Problem, dass sich hier zum Glück bisher nicht so aufgetan hat. Die Spielerschaft darf sich hier durchaus mal auf die Schulterklopfen. Allerdings kann es immer mal passieren, dass eine Gruppe toxischer Spieler auftaucht, und kleinere Parteien total zerlegt. Man sollte hier für den Fall Rahmenregeln haben, um zu verhindern, dass eine Partei durch eine große Anzahl von Neueintritten plötzlich komplett umgeworfen, oder gar aufgelöst wird.
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Es gibt sicherlich Aspekte, die ich bei diesen Vorschlägen nicht bedacht habe. Deswegen bin ich froh über Ergänzungen und Anmerkungen.