Gilbert zum Ausgang des 1. Wahlgangs zur Bundespräsidentenwahl

  • Ich frage mich, warum man Herrn Breitenberger nicht unterstützen kann? Nur weil er Mitglied der Grünen ist? Das kann kein Argument sein, bei der Bundespräsidentenwahl.

    Nun, es gibt schon valide Gründe, warum man vielleicht nicht Herr Breitenberger nicht unterstützen möchte. Z.B. aufgrund dessen, dass er direkt aus dem politischen Tagesgeschäft im Bundestag und der Bundesregierung rüber nach Bellevue springt, wenn der Präsident doch davon klar getrennt sein soll. Als Bundespräsident wäre ein solcher Wechsel höchst ungewöhnlich, sieht man sich die Liste der vergangenen Amtinhabenden an.


    Und natürlich sollte Parteizugehörigkeit keine Rolle spielen, aber für einige könnte das durchaus ein Faktor sein; gerade wenn sich manche Vertreter der Grünen aktuell immer wieder verbale und ideologische "Eskapaden" leisten (zumindest aus Sicht der Bürgerlichen). Meines Wissens hat sich weder der Vorstand, noch Herr Breitenberger klar dagegen positioniert. (Bitte um Entschuldigung, falls dem doch so sei.)

  • Es geht hier um jeden Preis einen Bundespräsidenten Wildungen zu verhindern.

    Das ist also die Motivation für Ihre Kandidatur und den jetzigen Rücktritt? Das empfinde ich als ein armseliges Austricksen der Wählerinnen und Wähler. Scheinbar besitzen Sie also auch kein Interesse am Amt und auch kein Interesse daran, den Deutschen wirklich zu dienen.

    Nun es gab unter Liberalen und Konservativen Gespräche einen Gemeinsamen Kandidaten zu nominieren da wir keine Gemeinsamen Kandidaten aufstellen konnten habe ich mein Hut in den Ring geworfen.

    Herr Gilbert,

    Ich glaube kaum, dass Sie jemanden Rechenschaft schuldig sind, der jemanden unterstützt, der über 7 Prozent der Bevölkerung als widernatürlich betitelt und sich dennoch für die beste Lösung hält.

    Das haben Sie nicht nötig Herr Gilbert.

  • Ich frage mich, warum man Herrn Breitenberger nicht unterstützen kann? Nur weil er Mitglied der Grünen ist? Das kann kein Argument sein, bei der Bundespräsidentenwahl.

    Nun, es gibt schon valide Gründe, warum man vielleicht nicht Herr Breitenberger nicht unterstützen möchte. Z.B. aufgrund dessen, dass er direkt aus dem politischen Tagesgeschäft im Bundestag und der Bundesregierung rüber nach Bellevue springt, wenn der Präsident doch davon klar getrennt sein soll. Als Bundespräsident wäre ein solcher Wechsel höchst ungewöhnlich, sieht man sich die Liste der vergangenen Amtinhabenden an.


    Und natürlich sollte Parteizugehörigkeit keine Rolle spielen, aber für einige könnte das durchaus ein Faktor sein; gerade wenn sich manche Vertreter der Grünen aktuell immer wieder verbale und ideologische "Eskapaden" leisten (zumindest aus Sicht der Bürgerlichen). Meines Wissens hat sich weder der Vorstand, noch Herr Breitenberger klar dagegen positioniert. (Bitte um Entschuldigung, falls dem doch so sei.)

    Ich habe mich schon gegen bestimmte Äußerungen ganz klar positioniert, bei Herrn Mair beispielsweise bei der ersten Kundgebung, und ich denke auch sonst bin ich zu keiner Zeit aufgefallen, als jemand der fragwürdige , extreme Thesen unterstützt oder für gut befindet.


    Ihre Anmerkung zum direkten Wechsel, kann ich nachvollziehen, weil dies in der Tat in letzter Zeit nicht so war, aber es schon vorkam. Herr Hov war vor Amtsantritt auch Politiker, wenngleich auf Landesebene. Selbstverständlich ist ja klar, dass danach die erforderliche Trennung von mir gewahrt wird. Ich sehe es wie bereits gesagt so, dass ich durch meine bisherige Arbeit, die notwendige Erfahrung für das Amt mitbringen.


  • Super, dann gibt es ja keinen bürgerlichen Kandidaten für den 2. Wahlgang

    Dieses Links-Rechts-Denken ist bei der Bundesversammlung doch ohnehin unangebracht und fehl am Platz. Es geht hier doch um die persönliche Kompetenz, um diplomatische Fähigkeiten und Wortgewandtheit, nicht um politische Ziele. Der Bundespräsident ist Repräsentant des Staates und kein Teil des tagespolitischen Geschäfts. Ich frage mich, warum man Herrn Breitenberger nicht unterstützen kann? Nur weil er Mitglied der Grünen ist? Das kann kein Argument sein, bei der Bundespräsidentenwahl.

    Nein, natürlich nicht. Ich würde einen (aus meiner Sicht) geeigneten Kandidaten der Grünen unterstützen können. Beim derzeitigen Kandidaten habe ich Zweifel. Das liegt aber keinesfalls an seiner Parteizugehörigkeit.

    Nur so aus Neugier, in welcher Hinsicht haben sie Zweifel an meiner Eignung?

    Zunächst einmal (wie Herr Rehm schon angemerkt hat) finde ich es eigenartig, dass Sie direkt aus dem bundespolitischen Tagesgeschäft zum Präsidentenposten wechseln (also nicht von irgendeinem Posten in der Landespolitik, sondern aus der Bundespolitik). Das allein ist aber natürlich nicht der einzige Grund, sonst könnte ich Sie (im Hinblick auf den Gegenkandidaten) vielleicht unterstützen. Zudem war ich ehrlich gesagt nicht sonderlich zufrieden mit der jetzigen Regierung (wo sie Minister sind) und würde dementsprechend nicht unbedingt zufrieden damit, wenn ein Vertreter dieser Regierung Staatsoberhaupt wird.


    Dazu kommt, dass ich bei linken Kandidaten Bedenken bezüglich des Umgangs mit Extremismus habe. Ich will Ihnen das nicht vorwerfen, aber ich habe in der Vergangenheit häufig die Erfahrung mit Personen aus dem linken Spektrum gemacht, dass man zwar mit aller Härte gegen Rechtsextremismus vorgeht (was vollkommen richtig ist), aber dabei den Linksextremismus übersieht. Ich weiß nicht genau, wie Sie in diesem Zusammenhang stehen, aber da Sie vom linken Spektrum sind, bin ich da erfahrungsgemäß vorsichtig. Das ist insbesondere deswegen wichtig, weil Sie mit dem Ziel angetreten sind Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft zu fördern und Extremismus zu bekämpfen, was an sich erstmal gute Ideen sind. Aber da würde ich gerne wissen, wie Sie da konkret im Bezug auf die verschiedenen Formen von Extremismus stehen.


    Ein vergleichsweise kleinerer Punkt ist folgende Frage: Kann ein Monarchist Ihrer Meinung nach in Deutschland auch ein Demokrat sein? Ich frage das, weil Sie ein Bundespräsident für (zumindest) alle demokratischen Deutschen sein wollen, wollte ich das wissen. Ich kenne nämlich Monarchisten persönlich, die ich aber keinesfalls als Demokratiefeinde bezeichnen würde und wollte wissen, ob Sie diese auch als Demokraten sehen.


    Um ehrlich zu sein, sehe ich den Posten des Bundespräsidenten als eine Vorbildfigur und eine Art "Vater der Nation" (um es in etwas alter Ausdrucksweise zu formulieren), oder auch als eine Art Verbindungsfigur (ohne reale Macht). Ich denke die Macht, die der Präsident besitzt, ist mehr in der Gesellschaft als in der Politik, und in den jetzigen schweren Zeiten, ist es umso wichtiger einen geeigneten und guten Präsidenten zu haben. Deswegen mag es erscheinen, als ob ich zu viel vom Präsidenten verlange, bevor ich ihn wähle, aber ich will mir einfach sicher sein, dass ich einen guten wähle (vor allem in den jetzigen Zeiten).


    Aber ich bin derzeit im Bezug auf den zweiten Wahlgang noch absolut unentschlossen, Sie können mich also noch überzeugen.

  • Ich bedanke mich für die ausführliche Antwort.


    Wie bereits erwähnt, stelle ich mich ausdrücklich gegen alle Formen von Extremismus und Demokratiefeindlichkeit. Linksextremismus habe ich zu keinem Zeitpunkt geleugnet oder für gut befunden.

    Dass wir zahlenmäßig mehr Strafteten in Bezug auf rechtsextremes haben ist klar, dennoch gibt es natürlich auch die andere Seite!



    Diese Trennung von der bisherigen Arbeit zur Neuen wird es aber natürlich geben und ich setzte ja nicht als Bundespräsident meinen bisherigen Weg um, sondern beginne einen komplett neuen, wobei mir meine Erfahrung sicherlich hilfreich sein kann.


    Ein Monarchist muss per se kein Demokratiefeind sein. Eine parlamentarische Monarchie ist ja nicht demokratiefeindlich und noch Usus in einigen Ländern Europas, findet jemand diese Form gut, ist er sicherlich per se kein Demokratiefeind. Aber schon per Definition sind Demokratie und Monarchie, totale Gegensätze und politikphilosophisch passt es auch im keiner Weise zusammen.

    Rechtlich gesehen kann ein Monarchist in unserem Land nicht auf dem Boden der Verfassung stehen, widerspricht deutlich §20 Abs. 2 GG.

  • Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich bin jetzt tatsächlich eher geneigt Sie zu wählen, als vorher.