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Freitag, den 04. November 2022
Bundespräsident Davis zu diversen Terminen in Mecklenburg-Vorpommern
Bundespräsident Ryan Davis gastierte am Sonntag in der Hansestadt Rostock. In der paralympischen Sportart Goalball wurden dort bis Montag im Rahmen des Finalturniers der Super European Goalball League die besten Mannschaften des Kontinents gesucht. Die Teilnehmer kamen aus sieben europäischen Ländern. Die Gastgeber vom Rostocker Goalball Club Hansa stellten zwei Mannschaften und gingen sowohl bei den Frauen als auch bei den Herren in das Rennen um Europas Krone. Der Bundespräsident sicherte den Verantwortlichen des Vereins bereits Ende September den Besuch beim Finalturnier zu. Die Rostocker Herren erreichten am Ende den fünften Platz, der Chemnitzer BC wurde Dritter. Auch die Rostocker Frauen sicherten sich Bronze. Saltinis aus Litauen ging bei den Männern als Sieger aus dem Turnier hervor, FIFH Malmö belegte bei den Damen den ersten Platz. «Es ist großartig, dass Rostock Schauplatz für dieses Turnier sein durfte. Den Veranstaltern gratuliere ich zu einer erstklassigen Organisation. Die Atmosphäre war hervorragend. Die Leistungen der Athleten waren erstklassig. Die Spiele waren mitreißend. Ich denke, das Turnier war rundum ein voller Erfolg. Dass es für die deutschen Teams nicht zum Triumph gereicht hat, ist schade, doch es sind dennoch grandiose Ergebnisse. Sie können stolz sein! Saltinis und Malmö gratuliere ich natürlich zu den Siegen», erklärte Davis am Folgetag.
Am Sonntagabend besuchte der Bundespräsident den Ort Groß Strömkendorf in Nordwestmecklenburg. Am 20. Oktober brannte hier die ortsansässige Asylunterunterkunft, in der vierzehn Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren. Alle Bewohner konnten gerettet werden. Doch geblieben ist von dem früheren Hotel lediglich eine Ruine. Auch die Feuerwehr konnte nichts gegen die Flammen ausrichten. Davis traf bei dem Besuch den Bürgermeister der Gemeinde Blowatz, den Leiter der Asylunterkunft, ukrainische Flüchtlinge, Anwohner der Gemeinde und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. «Es war mir wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und meine Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine und auch mit den Bewohnern der Gemeinde zum Ausdruck zu bringen. Wie ich in Erfahrung gebracht habe, kam es in den vergangenen Monaten in dieser Gegend leider bereits zu einer Serie von Brandstiftungen. Wohnhäuser, Wälder, Recyclinganlagen standen hier in diesem Jahr schon Flammen. In den letzten Wochen ein Carport, eine Strohmiete, und leerstehender Häuser. Nun dieser Brand in der Asylunterkunft. Es ist wichtig, die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, doch Brandstiftungen und die mutwillige Gefährdung von Menschenleben sind strikt zu verurteilen. Die Serie der letzten Monate ist für alle Bürger in der Region eine große Belastung. Ich danke den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehren für ihren Einsatz und allen, die schnell reagiert und dazu beigetragen haben, den Brand frühzeitig zu bekämpfen und die Bewohner in Sicherheit zu bringen, insbesondere auch der Leitung der Einrichtung. Es ist positiv, dass niemand Verletzungen davongetragen hat. Das Engagement des Landkreises, der kurzfristig die Unterbringung in einer anderen Einrichtung ermöglicht und Sicherheitsmaßnahmen erhöht hat, ist auch hervorzuheben. Es ist wichtig, dass sich die Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflüchtet sind, in Deutschland sicher fühlen können. Bis zum Brand sei das hier auch der Fall gewesen, doch es ist klar, dass sich die Ukrainer nun Sorgen machen. Sie müssen sich nicht nur sicher fühlen können, sondern auch sicher sein. Entsprechend begrüße ich auch die Solidaritätsbekundungen der Einwohner und die große Hilfsbereitschaft - unabhängig von den Ermittlungsergebnissen.»
Am Montag besuchte der Bundespräsident anlässlich des Reformationstags den Empfang der Nordkirche in Züssow bei Greifswald. Unter dem biblischen Motto „Selig sind die Barmherzigen“ feierte die Nordkirche den Reformationstag mit rund hundert Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur mit einem Gottesdienst in der Dorfkirche. Am Reformationstag erinnern die Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor etwa 500 Jahren. «Zuallererst beglückwünsche ich die Nordkirche heute sehr gerne zum zehnjährigen Bestehen. Die Gründung der Nordkirche hatte erstmals Kirchen über die ehemalige innerdeutsche Grenze hinweg vereint. Bundespräsident Gauck war seinerzeit beim Festgottesdienst anlässlich der Zusammenführung zugegen und ich freue mich, zehn Jahre später zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen. Doch im Fokus stehen heute die Feierlichkeiten zu 505 Jahren Reformation. Die Reformation war ein einschneidendes Ereignis. Man denke nur an den Beitrag Luthers zur Entwicklung der deutschen Sprache und seine Bibelübersetzung. Die Reformation hat unsere Nationalgeschichte geprägt. Sie hat die Welt nachhaltig verändert. Vor 505 Jahren entschloss sich dieser streitbare Augustinermönch Martin Luther, seine Überzeugungen in 95 Thesen öffentlich zur Diskussion zu stellen. Mit seinen Thesen brachte Martin Luther einen Stein ins Rollen. Nicht nur die Kirche veränderte sich. Kaum ein Lebensbereich blieb von der von Martin Luther ausgelösten Reformation unberührt, und zwar weit über Deutschlands Grenzen hinaus. Die Reformation hat in vielerlei Hinsicht positive Veränderungen bewirkt. Positiv ist auch, dass das Gedenken an die Reformation auch die Auseinandersetzung mit Luthers Ausfällen gegen Andersdenkende und mit dem damaligen Antisemitismus gefördert hat. Es ist wichtig, dass alle Bürger im Rahmen der grundgesetzlich verbürgten Werte und Rechte nach ihren religiösen Überzeugungen leben können, ohne Diskriminierung befürchten zu müssen.»
Im Anschluss kehrte Davis nach Berlin zurück, um am frühen Abend vor einem festlich geschmückten Schloss Bellevue gemeinsam mit seiner Frau und Mitarbeitern Süßigkeiten an Kinder und ihre Eltern zu verteilen. Die kleinen Geister und Kobolde, Superhelden, Hexen und andere Fantasiewesen freuten sich über die Leckereien und verschiedene Attraktionen und Aktivitäten auf dem Gelände, während die Eltern und Aufsichtspersonen bei verschiedenen Heißgetränken mit dem Bundespräsidenten, seiner Gattin und Mitarbeitern ins Gespräch kommen konnten.