[UPS] Gut. Besser. Solidarität!| Erich in Hamburg

  • Am heutigen Tag war Erich in Berlin und führte Gespräche mit mehreren gemeinnützigen Verbänden für die Versorgung von obdachlosen Menschen. Im Anschluss hielt Sie eine Rede am Achidi-John-Platz mit mehreren Zuschauenden unter Hygienebedingungen.


    "Moin Moin,


    vielen Dank dass Ihr heute da seid. Ja, nicht ohne Grund habe ich meine Ziele für den Wahlkampf ausgewählt, Heute darf ich an einem geschichtsträchtigen Ort stehen. Er steht für den Sieg gegen kleinstaatliche Bürokratie, gegen grenzenlosen Kapitalismus und für eine Gemeinschaft ohne Zwang, aber dafür mit viel Willen. Schon immer haben mich solche Orte fasziniert, an denen Menschen sich aus eigenem Antrieb zusammenfinden und etwas gemeinsam schaffen. Hier in Hamburg hat das funktioniert und ich bin überzeugt, dass dieser Gemeinschaftssinn, dieser Zusammenhalt auch in anderen Bereichen sinnvoll sein kann.


    Aber ich bin nicht nur hier, um euch Honig um's Maul zu schmieren. Nein, diese Stadt steht auch für einige Probleme unserer Zeit. In kaum einer anderen Stadt herscht das Klischée der obdachlosen Menschen so vor, wie hier. Die Gründe dafür dassMenschen nicht genügend haben, um Grundbedürfnisse decken zu können sind vielfältig. Eine nicht zweckgerichtete Bildung, unerwartete Entlassung, Pech oder eigene Fehler könne dazu führen. Häufig erkranken diese Menschen an Suchtkrankheiten und bleiben damit im ewgigen Teufelskreis. Zwar gibt es in Deutschland eine Grundsicherung, wenn man allerdings keine eigene Wohnung hat, sieht es sowieso erstmal schlecht aus eine solche zu bekommen. "Niemand muss Flaschen sammeln." Wirklich? Machen es diese Menschen dann aus Spaß an der Freude? Nein! Es gibt ein strukturelles Versagen bei der Verhinderung von Armut - das müssen wir belämpfen. Wenn jedes vierte Kind in Armut lebt, dann läuft doch etwas gehörig falsch. Nicht nur Wohnungslose, auch Alleinerziehende, Minijobende, Rentnerinnen und Rentner sind von massiven sozialen Problemen betroffen. Ach, wenn es doch nur eine Lösung dafür gäbe...


    Falls Sie schon mal ein Programm von uns gelesen haben, wird es Sie nicht überraschen: das bedingungslose Grundeinkommen. Wir fordern, dass Alle einen monatlichen Betrag ohne Anforderung erhalten, mit dem sie wirtschaften können, wie sie möchten. Dies soll kein Ersatz für ein reguläres Gehalt schaffen, sondern finanzielle Sicherheit bieten. Eine Absicherung ist nicht nur für diejenigen die momentan Nichts haben sinnvoll. Es kann jedem passieren, dass man in seinem Beruf gekündigt odser outgesourct wird. Außerdem kann man diese Sicherheit auch dafür nutzen, selbst produktiver zu werden, neues zu entdecken und auszuprobieren. Wenn sich mehr Menschen Zeit nehmen können um geniale Gedanken zu verfolgen, Firmen aufzubauen, künstlerisch tätig zu werden, wäre das nicht nur wirtschaftlich sondern auch kulturell ein Segen für uns. Es könnte eine gesamtgesellschaftliche Zufriedenheit fördern und Armut praktisch fast absolut verhindern. Zusätzlich würde es durch das viele Geld welches mehr im Umfluss ist auch deutlich mehr Investitionen geben und der Markt würde deutlich angekurbelt werden. Man stelle sich vor, diese Investitionen könnten uns aus der schwierigen Lage nach der Pandemie helfen.


    Ja, man wird wohl noch träumen dürfen. Ich glaube mit diesem Motto haben die Linken in Hamburg schon lange zu kämpfen. Ob ein Grundeinkommen in mittelfristiger Zukunft denkbar ist? Keiner weiß es. Ich weiß nur, dass ich mich dafür einsetzen werde. Ich weiß nur, solange es die UPS gibt, gibt es eine kräftige und laute Stimme für die Solidarität.


    Dankeschön!"